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"Wir haben noch Speck auf den Rippen"

Anhaltender Niedrigzins, steigende gesetzliche Vorgaben, verändertes Kundenverhalten: Die Rahmenbedingungen für die Genossenschaftsbanken im Landkreis Cochem-Zell könnten kaum problematischer sein. Trotzdem sind die Banker im Moment noch zufrieden.
Zufrieden trotz Niedrigzins (v. l.): Heinrich Josef Blümling (RaiBa Moselkrampen), Hans Josef Schumacher (RaiBa Zeller Land), Peter van Moerbeeck (Volksbank Cochem) und Thomas Welter (RaiBa Eifeltor).

Zufrieden trotz Niedrigzins (v. l.): Heinrich Josef Blümling (RaiBa Moselkrampen), Hans Josef Schumacher (RaiBa Zeller Land), Peter van Moerbeeck (Volksbank Cochem) und Thomas Welter (RaiBa Eifeltor).

Wer im Rahmen des Bilanzgesprächs der fünf Genossenschaftsbanken im Landkreis (Raiffeisenbank Eifeltor, Raiffeisenbank Moselkrampen, Raiffeisenbank Zeller Land, Volksbank Cochem, VR Bank Rhein-Mosel) die Gründe dieser zumindest nicht direkt erwarteten Zufriedenheit hinterfragt, der bekommt von Hans Josef Schumacher (Raiba Zeller Land) eine eindeutige Antwort: "Wir haben noch Speck auf den Rippen, den andere Banken nicht haben. Und wir werden das raiffeisensche Geschäftsmodell - Hilfe zur Selbsthilfe - auch nicht ändern." Eine klare Aussage, die den Genossenschaftsbanken trotz aller Probleme einen Mitgliederzuwachs von 1,5 Prozent auf 21.335 im Landkreis und einen Einlagenzuwachs von 3,6 Prozent auf 1,796 Milliarden Euro gebracht hat. Beim Blick auf die EU-Einlagensicherung den Sparer im Krisenfall zu entschädigen, schwillt den Regionalbankern dann doch der Kamm, denn das genossenschaftliche Sicherungssystem wirke präventiv und habe sich bewährt. Hier erwarten die Cochem-Zeller Vorstände endlich auch ein klares Bekenntnis der Europapolitiker. Insgesamt stößt die Regulierung und die damit verbundene Bürokratie auf absolutes Unverständnis. "Wir mussten einen Mitarbeiter nur für das Meldewesen einstellen. Das ist fast schon existenzbedrohend", so Heinrich Josef Blümling (RaiBa Moselkrampen). Mit Blick darauf sprechen die Bankvorstände aber nicht von Fusionen, sondern vom Fortbestand der Kooperation. Das ist auch ein Stichwort wenn es um die Filialschließungen und die Schließung von SB-Standorten der Sparkasse Mittelmosel geht. Die Raiba Eifeltor und die Raiba Zeller Land haben die Kooperationsvereinbarung mit der Sparkasse Mittelmosel, die das kostenfreie Nutzen der Geldausgabeautomaten der jeweiligen Institute erlaubt, zum Jahresende aufgekündigt. "Vorsorglich", sagt Thomas Welter (RaiBa Eifeltor), der das Missverhältnis in seinem Geschäftsbereich anführt - RaiBa Eifeltor neun und Sparkasse vier Automaten. "Für uns geht es jetzt darum Lösungen auf Augenhöhe zu finden", gibt er die Richtung vor. Foto: Pauly


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