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Strafzettel sorgen für Wirbel im Alftal

Am verkaufsoffenen Sonntag, 14. Oktober, im Alftal wurde nicht nur geshoppt und flaniert – es wurden offenbar auch fleißig Strafzettel an Falschparker verteilt. Darüber haben sich viele Menschen beschwert. Unter anderem beim WochenSpiegel.
Symbolbild/Imgago

Symbolbild/Imgago

VG als Profiteur? "Es könnte der Gedanke aufkommen, dass der größte Profiteur des verkaufsoffenen Sonntags die Verbandsgemeinde ist", schreibt zum Beispiel Karl Josef Simon vom Gewerbeverein Alftal. Wir fragen bei Verbandsgemeindebürgermeister Marcus Heintel nach. "Die Kontrollen im Alftal gehen allgemein auf den Wunsch von dort zurück, auch außerhalb üblicher Arbeitszeiten in den drei Gemeinden Kontrollen durchzuführen. Dies wurde u.a. aus den dortigen Ortsgemeinden heraus gefordert und teilweise auch so im Mitteilungsblatt angekündigt. Zu den Kontrollen am verkaufsoffenen Sonntag im Alftal gab es insofern keine ausdrückliche Anordnung." Allerdings, so Heintel, hätten an besagtem Tag verbandsgemeindeweit Kontrollen stattgefunden. "Hiervon waren auch Gemeinden der VG Traben-Trarbach entlang der Mosel tangiert, in denen aufgrund ihrer touristischen Ausrichtung in erheblichem Umfang Kontrollen zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit stattfanden." 46 Verwarnungen mit Bußgeld wurden laut Heintel an diesem Tag ausgesprochen, ein Viertel davon im Alftal. Solche Kontrollen bringen der VG viele Tausende Euro ein, was die Statistik aus 2017 zeigt: Im vergangenen Jahr hat die VG insgesamt 35.000 Euro aus Verwarnungs-und Bußgeldern vereinnahmt. Der verkaufsoffene Sonntag jedenfalls hinterließ bei vielen offenbar einen bitteren Beigeschmack. Robert Müller, Vorsitzender des Gewerbevereins, betont gegenüber dem WochenSpiegel, dass alles "sehr unglücklich gelaufen" sei. "Kontrollen fürs Parken sind wichtig, aber nicht an einem solchen Tag, der eine Ausnahmesituation darstellt." Die VG wolle Gewerbetreibende unterstützen, dieses Vorgehen sei allerdings kontraproduktiv. "Knöllchen": Geld zurück Für alle, die an diesem Tag ein "Knöllchen" erhalten haben, hat der Gewerbeverein jetzt eine gute Nachricht: Jeder, der am verkaufsoffenen Sonntag zwischen 13 und 18 Uhr einen Strafzettel im Alftal erhalten hat, bekommt diesen gegen Vorlage und Einzahlungsbeleg in jedem der Betriebe, die an dem betreffenden Sonntag geöffnet hatten, in voller Höhe beim nächsten Einkauf angerechnet.


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