Wachsame Nachbarn: Friedvolles Filz

"Am sichersten lebten die Bürger in Filz, hier wurden der Polizei im vergangenen Jahr keine Straftaten bekannt", heißt es in der Kriminalstatistik 2015 der Polizei Cochem. Darauf ist der Ortsbürgermeister von Filz, Helmut Römer, ganz besonders stolz. Wir wollten von ihm wissen, woran es liegen könnte, dass "sein" Dorf so sicher ist: "Filz zählt momentan 98 Einwohner und ist damit auch komplett ausgelastet. Hier kennt jeder jeden und wir geben aufeinander Acht. In den kleinen Seitenstraßen, die von der Hauptstraße abgehen und meistens Sackgassen sind, fällt es auf, wenn ein fremdes Auto herumfährt oder eine fremde Person vorbeiläuft. Das könnte vielleicht ein Grund sein, warum Filz ein sicherer Ort ist." Helmut Römer berichtet von der vor knapp einem Jahr gegründeten Bürgergemeinschaft, die dafür sorgt, dass traditionelle Feste, wie die Vatertagskirmes und das Hinnig-Waldfest, im Dorf beibehalten werden. "Das stärkt die Gemeinschaft", so der Ortsbürgermeister. Filz sei sehr beliebt bei jungen Leuten. Die Ortslage, mit weitem Landschaftsausblick und der Nähe zur Autobahn, seien dafür ausschlaggebend. Ein ruhiger Ort mit wenig Verkehr und trotzdem nah an Einkaufsmöglichkeiten gelegen. Der Bürgermeister erklärt, dass zugezogene Familien in der kleinen Gemeinde nicht lange fremd bleiben und schnell in die Dorfgemeinschaft integriert werden. Auch der Jugendraum werde oft genutzt und auch dort habe es noch nie Schwierigkeiten gegeben. »Woran es ganz genau liegt, dass Filz so sicher ist, kann ich nicht sagen, aber ich denke, dass es daran liegen könnte, dass immer alle Bewohner die Augen offen halten«, spekuliert Helmut Römer. "Wir hoffen einfach, dass es in Zukunft so bleiben wird", schmunzelt er. Allgemein lässt es sich aber auch in den anderen Orten, die im Bereich der Polizei Cochem liegen, relativ sicher leben, denn der Durchschnittswert der Kriminalfälle liegt unter dem Landesdurchschnitt. Hochgerechnet auf 100.000 Einwohner liegt die Kriminalitätshäufigkeitsziffer bei 4.481. Für Rheinland-Pfalz wurde hier die Ziffer 6.818 errechnet. Im Jahr 2015 wurden 2.057 Straftaten angezeigt, was eine Steigerung von 70 Fällen (3,5 Prozent) bedeutet. Es wurden 292 Rohheitsdelikte, wie zum Beispiel Körperverletzung, aufgenommen. Daneben 346 einfache Diebstähle, 257 Einbrüche, 421 Vermögensdelikte, wie beispielsweise Betrug, 189 Drogendelikte und 454 sonstige Straftaten wie Beleidigungen und Sachbeschädigungen. Foto: Katja Linden