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Wenn Hans Werner für den »Hugo« sorgt

Wer denkt beim In-Getränk "Hugo" schon an Alflen? Dabei wächst dort ein Grundprodukt des Cocktails. In der Gemarkung des Eifelortes wächst auf rund 50 Hektar Holunder und Holunderblüten-Sirup macht den Longdrink so fruchtig-süß. Hans Werner Hillesheim hat 1989 den ersten Holunder in Alflen angebaut.
Blüten- und beerenstark: Hans Werner Hillesheim ist ein Pionier des Holunderanbaus in Alflen.

Blüten- und beerenstark: Hans Werner Hillesheim ist ein Pionier des Holunderanbaus in Alflen.

Wer in diesen Tagen an Alflen vorbeifährt, erfreut sich an blühenden Bäumen. Dass es sich dabei um Holunder handelt, wissen wohl nur die wenigsten. Hans Werner Hillesheim vom Waldhof hat vor mehr als 25 Jahren den ersten in der Eifelgemeinde angepflanzt. "Ich stamme aus Kettig und dort hat der Schnapsbrenner Wilfried Rünz 1985 den ersten Anbauversuch unternommen und der glückte", erzählt Hillesheim, der vier Jahre später in Alflen selbiges probierte - mit Erfolg. Ihm tat es Erwin Theobald gleich, dessen Tochter Stefanie Peifer heute Geschäftsführerin der Biologischen Anbaugemeinschaft Mittelrhein ist, die Bio-Holunder von zwölf Betrieben auf 150 Hektar Fläche - davon 50 in Alflen - vermarktet. Abnehmer ist unter anderem die Saftindustrie. Holunder wird aber auch als Lebensmittelfarbe eingesetzt. Dass die Entscheidung für den Holunder eine gute war, davon ist Hillesheim absolut überzeugt, auch wenn es viel Handarbeit ist. Zur Ernte kommen schon seit vielen Jahren polnische Helfer in die Eifel. Hauptprodukt sind natürlich die Beeren, die Ende August und Anfang September geerntet werden. Im Herbst und Winter werden die Bäume dann noch zurückgeschnitten. Das sind im Groben die Haupttätigkeiten in den Holunderkulturen. Hört sich gut an, wenn es um den Verdienst geht, oder? "Für die geernteten Beeren musste ich entsprechende Kisten für den Transport anschaffen und nicht zuletzt ein Kühlhaus bauen", schildert Hillesheim seine durchaus finanzintensiven Investitionen. Dass das Holundergeschäft allerdings kein schlechtes ist, verneint er nicht. Rund 25 Jahre kann eine Kultur bewirtschaftet werden. Da in Alflen Bio-Holunder angebaut wird, dürfen Schädlinge und Krankheiten auch nur mit speziellen Produkten bekämpft werden. Für Stefanie Peifer ist das alles keine Hexerei. "Ich bin damit groß geworden und habe immer mitgeholfen", erzählt die junge Frau, die eine kaufmännische Ausbildung hat. Und wenn sie über den Holunder philosophiert fallen ihr sofort die Adjektive frisch, blütig und blümig ein. "Mit Holundersirup kann man gut Kuchen backen; Holundersaft ist schweißtreibend und sehr gut bei Erkältungen. Und nicht zuletzt macht Holunder den ,Hugo‘ so richtig gut", schwärmt Stefanie Peifer vom Naturprodukt aus Alflen.  Foto: Katja Linden


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