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Davids Schicksal bewegt Menschen

Am Samstagmorgen machen sich Läuferinnen und Läufer auf den Weg von Koblenz nach Bullay. Im Rahmen eines Benefizlaufes wollen sie auf der 85 Kilometer langen Strecke Spenden für den 14 Monate alten David sammeln, der von der Geburt an an Ösophagusatresie leidet - einer Fehlbildung, bei der Speiseröhre und Magen nicht verbunden sind. Dreimal wurde David in Deutschland erfolglos operiert, jetzt soll eine Operation in den USA helfen, deren Kosten - rund 300.000 Euro - aber nur zum Teil von der Krankenkasse getragen werden.

Während die bis zu 20 Läuferinnen und Läufer um Dr. Christof Knebel (www.laufenundhelfen.de) auf ihrem Weg an der Mosel entlang schwitzen, hat David die erste Operation in Boston gerade hinter sich. Am Donnerstag wurde der 14 Monate alte Junge, der noch einen völlig gesunden Zwillingsbruder und einen weiteren Bruder hat, operiert. "David hat eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Er wurde bereits dreimal im Bereich der Speise-, und Luftröhre sowie Lunge operiert. Jetzt hat er eine sehr schwerwiegende Komplikation entwickelt. (...) In Amerika wurde die Operation an Ösophagusatresie zentralisiert. Durch die hohen Fallzahlen steigt die Expertise. Die Klinik in Boston gilt als eine der besten weltweit. Vergleichbare Fälle wie David werden dorthin transferiert und erfolgreich behandelt. Die Erfahrung beläuft sich bereits auf circa 60 bis 70 vergleichbare Fälle", schreiben die Eltern, Kerstin und Volker Schillings in einem Sozialen Netzwerk ihren vielen Unterstützern. Volker Schillings ist in Bullay aufgewachsen und arbeitet heute in Mainz. Sein Hilferuf hat das ganze Land erreicht. "Die Hilfsbereitschaft ist unglaublich", erzählen die Großeltern, Anneliese und Wolfgang Schillings, als sie am Samstagabend auf dem Lindenplatz in Bullay auf die Benefizläufer warten. Die kommen pünktlich um 19 Uhr an und haben letztlich insgesamt 3.000 Euro im Gepäck. "Wir haben vor einer Woche von Davids Erkrankung gehört und uns spontan zu diesem Spendenlauf entschlossen. Leider war die Resonanz der Gemeinden sehr gering. Trotzdem hat es sich gelohnt", berichtet Dr. Christof Knebel. Seine und die Beweggründe seiner Mitstreiter sind denkbar einfach: "Wir sind alle Väter und Mütter!" Das notwendige Geld für die Operation von David hat eine Bank über einen Kredit zur Verfügung gestellt. "Bei den Untersuchungen stellte sich sehr schnell heraus, dass David ein massives Problem mit seiner weichen Luftröhre hat (Tracheomalazie). Auf den Bildern ist deutlich zu erkennen, dass sie vollständig kollabiert. Die Ärzte waren schockiert über das Ausmaß. Die Speiseröhre, Luftröhre sowie Bronchien waren durch mehrfache Fisteln miteinander verbunden. Die gesamte Struktur war durch eine Zyste verwachsen. Für uns ist es wie ein Wunder, dass sämtliche Organe ohne Teilamputationen rekonstruiert werden konnten", schöpften die Eltern nach der OP eine erste Hoffnung. Nach einer endlosen Zeit, so der Eindruck von Volker und Kerstin Schillings, war die Operation erfolgreich zu Ende und David wurde auf die Intensivstation gebracht, wo seine Eltern ihn auch sehen konnten. "24 Stunden nach der OP, sind wir erleichtert sagen zu können, dass es David gut geht. Die Ärzte sind sehr zufrieden mit seinem Fortschritt." Die Freude, so die Großeltern, wurde allerdings von einer Thrombose getrübt, die der kleine David im Arm bekommen hat und deren Behandlung eine notwendige zweite Operation schwierig macht. "Aber der Kleine ist ein Kämpfer", sind sich Anneliese und Wolfgang Schillings sicher, dass ihr Enkel auch diese Hürde meistern wird. "David lächelt uns schon wieder an", haben seine Eltern gepostet. So kann David unterstützt werden: - www.betterplace.org/…/pro…/33430-ein-leben-fur-david - Überweisung an den gemeinnützigen Verein KEKS (www.keks.org) Baden-Württembergische Bank IBAN: DE54600501010001230790 mit Betreff "Hilf David" David sagt Danke! www.facebook.com/hilf.david Fotos: privat/Pauly


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