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Seifenblase geplatzt: Freibad Arrasttal bleibt zu

Als feststand, dass das Freibad Arrasttal in Alf im Sommer 2015 geschlossen bleiben muss, saß der Schock tief. Bei der Bevölkerung setzte sich allerdings ein kleiner Hoffnungsfunken fest, dass man die Probleme gemeinsam stemmen könne. Die Gemeinde und der Förderverein des Freibades Arrastal Alf engagierten sich in vielerlei Hinsicht und versuchten das nötige Geld aufzutreiben, damit die Schließung keine endgültige Lösung bleibt.

Nach dem Winter 2014/2015 stellte man am Freibad erhebliche Schäden fest: undichte Rohre sowie kaputte Folien und Beckenköpfe. »Das Riskio war uns zu hoch, die Verkehrssicherheit war so einfach nicht mehr gewährleistet«, beschreibt die Vorsitzende des Fördervereins Marion Stone die damalige Situation. Allein eine umfassende Sanierung könne die Schäden beheben. Eine Sanierung, die ersten Schätzungen zu Folge 1,2 Millionen Euro betragen solle.
Seit Anfang 2015 war das Engagement des Vereins und der Gemeinde groß und tatsächlich, es gelang diesen  riesigen Betrag - durch Förderungen des Landes, der Verbandsgemeinde, Gelder der Gemeinde und Spenden - zusammenzutragen.
Doch dann der Schock: »Zwischen der ersten Schätz-
ung und einer genauen Berechnung gab es eine Finanzierungslücke von rund 70.000 Euro«, erklärt Marion Stone. Die Seifenblase  platzte, denn der Gemeinderat Alf entschied, das »Freibad Arrasttal in seiner jetzigen Form nicht weiterzuführen. (...) Der finanzielle Anteil an den Investitionskosten für die Gemeinde Alf hätte (..) bei 515.000 Euro gelegen(...). Diese Tatsache und der Umstand, das mit höheren jährlichen Betriebskosten zu rechnen ist, haben den Gemeinderat zu dem Entschluss kommen lassen, dass diese finanzielle Belastung für die Gemeinde zu groß ist«, heißt es in einer Presseerklärung des Bürgermeisters Peter Mittler.
»Ich war sehr enttäuscht und konnte erstmal nicht loslassen. Doch mir ist klar geworden, dass ich Verständnis dafür haben muss, dass die finanzielle Belastung einfach zu hoch ist«, so Marion Stone, die auch Mitglied des Gemeinderates ist, weiter.
Auch die Kinder des Ortes, die sich in den vergangenen Monaten mit verschiedenen Aktionen enorm für »ihr« Schwimmbad eingesetzt haben, waren bei der Sitzung anwesend und ließen über diesen fatalen Entschluss die Köpfe hängen. »Wir haben bis zum Schluss gekämpft und die Entscheidung ist niemandem leicht gefallen. So eine traurige Stimmung habe ich bei einer Sitzung noch nie erlebt«, berichtet Ortsbürgermeister Peter Mittler. Ein Trost für sie ist allerdings, dass die Gemeinde bereits an einer alternativen Idee arbeitet: Eine familienfreundliche Spiel- und Sportstätte auf dem Freibadgelände soll auf den Weg gebracht werden. Dafür könne eventuell sogar das Nichtschwimmerbecken weiter genutzt werden. Außerdem könne man das Volleyballfeld und die Kletterwand verwenden.  Wie Peter Mittler erklärt, laufen die Planungen bereits: »Wir wollen hier aber nichts kopieren, sondern etwas ganz Neues schaffen, dass auch für Außenstehende attraktiv ist.« Ganz wichtig sei natürlich, dass auch diese Variante bezahlbar bleibe.   Der Förderverein will dieses Projekt begleiten und unterstützen, damit man für die Kinder und Jugendlichen einen Treffpunkt schaffen kann.
Bezüglich der bisher erreichten Spendensumme heißt es in der Erklärung der Gemeinde: »Wir würden uns freuen, wenn Sie damit einverstanden wären, dass wir Ihre Spenden zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht zurückerstatten und das Alternativkonzept abwarten.« Wer eine Rückerstattung wünscht erhält den Betrag natürlich umgehend zurück und sollte sich schriftlich an den Förderverein, Junkergasse 1, 56859 Alf,  wenden. Foto: Archiv / Virtue


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