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Von Winzern, Seilern und Zigarrenwicklern

Das Wein- und Heimatmuseum im historischen Rathaus von Zell ist auch die Heimat zahlreicher Dokumente der keltischen und römischen Geschichte der Stadt. Darüber hinaus werden dort unter anderem auch Einblicke die Weinbaugeschichte gezeigt.
Im Wein- und Heimatmuseum im historischen Rathaus in Zell wird unter anderem die 1.100-jährige Geschichte des Weinbaus in der Moselstadt gezeigt.

Im Wein- und Heimatmuseum im historischen Rathaus in Zell wird unter anderem die 1.100-jährige Geschichte des Weinbaus in der Moselstadt gezeigt.

Steinbeile und Mahlsteine sind die ältesten Spuren einer Besiedlung von Zell, die auf die Zeit 3000 bis 2000 vor Christus zurückgeht. Keramikfunde und Goldmünzen aus der keltischen Zeit zeugen von einer Entwicklung, die von den Römern abgelöst beziehungsweise überlagert wurde. Trotz einer intensiven mittelalterlichen Bebauung konnten in Zell 1987 umfangreiche Fundamente und Bauteile einer ehemaligen römischen Badeanlage aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus freigelegt werden. Sehr gut erhalten hatten sich Reste des Warm- und Heißbades, von dem Teile der Hypokaustheizung im Museum wiederaufgebaut sind. Rund um die "Schwarze Katz" Ein weiterer Raum des Museums wird der Entwicklung des Weinlagenamens »Zeller Schwarze Katz«, gewidmet. Neben Exponaten zur fast 1.100- jährigen Tradition des Zeller Weinbaus werden auch typische Arbeitsgeräte ausgestellt, die der Moselwinzer für den Weinbau in den Steillagen im Lauf eines Jahres benötigt. Da der Wein früher ausnahmslos in Holzfässern reifte, arbeitete in fast jedem Winzerort an der Mosel ein Küfer. Dieser brauchte für seine Arbeit eine Vielzahl spezieller Arbeitsgeräte, die alle im Museum zu sehen sind. Zigarren von der Mosel Und dann gab es in Zell noch ein weiteres wichtiges Gewerbe. Im Jahr 1850 gründete Johann Baptist Gräff in der Moselstadt die erste Zigarrenfabrik. Auch andere große Zigarrenhäuser zogen nach Zell, weil hier günstige und geübte Zigarrenwickler zu finden waren. Die berühmte Firma Neuerburg aus Trier mit der Zigarettenmarke "Overstolz" und die Firma Mostert aus Koblenz hatten in Zell Filialen. Insgesamt gab es mehr als zehn Zigarrenfabriken in Zell. Im Heimatmuseum werden Arbeitsgeräte der Zigarrenwickler, ein Wickeltisch für vier Arbeiter, Etiketten, Zigarrenschachteln und viele Fotos der Zigarrenherstellung gezeigt. Besondere "Seilschaften" In der Stadt existierte bis circa 1935 auch eine Seilerei, die Zell und die umliegenden Orte mit Seilen und Stricken jeglicher Stärke und Länge versorgte. Alle wichtigen Geräte, die zur Seilherstellung gebraucht wurden, wie zum Beispiel "Nadel- und Kammgeschirr", Hagedornsche Spinnmaschine und Seilschlitten befinden sich im Museum, das bis Ende Oktober Mittwoch bis Sonntag 14 bis 17 Uhr, geöffnet ist. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen: www.zellerland.de Foto: TI Zeller Land


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