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Gute Vorsätze – 7 Tipps für eine gelungene Umsetzung

Alle Jahre wieder kramen wir kurz vor Silvester in unserem Leben nach den Punkten, mit denen wir unzufrieden sind und geloben Besserung. Im neuen Jahr soll alles anders werden: Sei es mehr Sport treiben, eine gesündere Ernährung oder endlich mit dem Rauchen aufhören – kaum jemand findet keinen dunklen Fleck unter seinen Angewohnheiten. Damit es dieses Jahr endlich funktioniert, die guten Vorsätze auch Realität werden zu lassen, haben wir ein paar Vorschläge zusammengetragen, die ein besseres Gelingen versprechen.

Die Änderung der Lebensgewohnheiten bezüglich Bewegung und Ernährung stehen neben dem Abgewöhnen des Rauchens regelmäßig ganz oben auf der Liste der Punkte, die im neuen Jahr geändert werden sollen. Viele möchten beispielsweise auch mehr Zeit mit ihren Liebsten verbringen, ein neues Hobby ausprobieren oder auch ihre Karriere vorantreiben. Regelmäßig geraten die guten Vorsätze jedoch schneller wieder in Vergessenheit als sie ausgedacht wurden.

„Gesünder leben beginnt immer am nächsten Montag.“

Gerhard Kocher, schweizerischer Publizist und Politologe

 

Doch warum fällt es uns so schwer unsere Absichten tatsächlich auch umzusetzen? Wir geben Tipps, wie es dieses Jahr endlich gelingen kann, unsere Pläne Realität werden zu lassen.

1. Eigene Ziele finden

Viele Menschen setzen sich Ziele, die bei genauerer Betrachtung eigentlich gar nicht richtig zur jeweiligen Person passen. Oft sind es die Wünsche von Mitmenschen die unüberlegt auch für sich selbst übernommen werden. Manchmal geschieht dies aus Verlegenheit, weil einem auf die Schnelle einfach keine Vorsätze fürs neue Jahr einfallen, oft aber auch, weil nicht ernsthaft über die eigenen Wünsche nachgedacht wird.

Wer genau in sich hineinhört und sich ernsthafte Gedanken macht, bei welchen Punkten im eigenen Leben Unzufriedenheit herrscht, findet heraus, wo genau Verbesserungspotential herrscht. Manchmal müssen bestimmte allgemeingültige Ziele auch nur ein wenig umformuliert werden, damit sie zu den Eigenen werden.

2. Vorhaben ernst nehmen

Oft scheitern wir bereits daran, weil wir unsere guten Vorsätze nicht ernst genug nehmen. Gerne werden Ziele und Wünsche beiläufig formuliert, jedoch nie konkret über die entsprechende Umsetzung nachgedacht. So geraten die Pläne schnell wieder in Vergessenheit. Ohne festes Bild vor Augen, wann und wie das Vorhaben in die Wege geleitet und angegangen werden soll, funktioniert es meist nicht.

Oder es wird die nächste Diät gestartet, die sich dann in die Reihe unzähliger Abgebrochener oder Misslungener einreihen, da schon zu Beginn mit einem Scheitern gerechnet wird. Wenn die Vorsätze hingegen ernst genommen werden, fällt es einfacher, sich direkt an greifbare Ideen für die Realisierung zu setzen. Je weniger sie aus den Augen verloren werden, umso aktiver wird gegen ein Scheitern gekämpft.

3. Konkrete Ziele stecken

Es hilft deshalb auch, wenn die Ziele so konkret wie möglich definiert werden. Viele möchten sich in Zukunft gesünder ernähren. Doch wie genau soll das dann aussehen? Besser ist es, sich vorzunehmen, im neuen Jahr einmal oder zweimal in der Woche auf Fleisch zu verzichten und stattdessen mehr Gemüse oder Fisch in den Speiseplan zu integrieren. Wer „mehr Sport treiben“ möchte, sollte stattdessen planen, „zweimal pro Woche ins Fitnessstudio“ zu gehen.

Gute Vorsätze zum Jahresanfang haben einen Unterton von Resignation. Da ist dann Skepsis geboten und nicht Ehrgeiz.

 

Johannes Gross, dt. Publizist und Journalist

Es kann sogar Spaß machen, sich dazu auch neues Wissen anzueignen, beispielsweise Artikel über den Vitamingehalt von Lebensmitteln zu lesen, oder sich zu informieren, welche Übungen für einen gezielten Muskelaufbau geeignet sind. Dann ergeben sich direkt auch konkrete Lösungen und Wege, wie das Vorhaben angepackt werden kann. Wenn es möglich ist, sich den Weg zum Ziel genau vorzustellen, fällt es leichter, einen ersten Schritt zu gehen.

Ebenfalls eine gute Idee ist es, die Ziele aufzuschreiben. Damit werden sie greifbar und wandern von der Gedankenwelt in die reale Welt. Wer mag, kann zusätzlich noch Bilder hinzufügen um das Vorhaben zu visualisieren. Wer sich dieses Blatt dann an einer gut sichtbaren Stelle aufhängt, wird regelmäßig an seine Wünsche und Ziele erinnert. So geraten sie auch nicht mehr in Vergessenheit.

4. Positive Formulierungen nutzen

Ein weiterer Vorteil ist es, die Vorsätze in einer positiven Art und Weise zu formulieren. Statt „weniger Süßigkeiten essen“ ist es besser, sich vorzunehmen „mehr gesundes Obst und Gemüse“ in den Speiseplan aufzunehmen. Statt „auf Zigaretten verzichten“ besser, sich „von der Nikotinsucht zu befreien“.

Der kleine psychologische Trick bewirkt, dass wir eher ein positives Gefühl mit der Umstellung unserer Lebensgewohnheiten verbinden. Wenn das Vorhaben dagegen einen negativen Beigeschmack hat, fällt die Motivation schwerer. Dennoch ist es wichtig, dabei die möglichen Hindernisse nicht außer Acht zu lassen. Denn nur dann kommen wir zu einer realistischen Einschätzung, was genau notwendig ist, um die Ziele auch zu erreichen.

5. Unterstützung suchen

Sich für die Umsetzung einen oder mehrere Mitstreiter zu suchen ist eine weitere Möglichkeit sein Vorhaben leichter in die Tat umzusetzen. Gemeinsam mit Freunden oder „Leidensgenossen“ fällt es leichter, sich zum regelmäßigen Sport treiben aufzuraffen. Wenn mit anderen zusammen Termine verabredet werden, ist es zudem nicht mehr so einfach, sich zu drücken. Dann ist es nicht nur notwendig, eine Absage vor sich selbst zu rechtfertigen, sondern das Fehlen muss auch den anderen erklärt werden.

Der gegenseitige Ansporn kann hier zudem helfen, den inneren Schweinehund zu überwinden. Guter Zuspruch von außen bewirkt oft Wunder. Auch ein gewisses Maß an Konkurrenz ist manchmal gut, um die Motivation über einen längeren Zeitraum hinweg nicht abreißen zu lassen. Wer seine eigenen Fortschritte mit denen seiner Mitstreiter vergleichen kann, erlebt vielleicht hin und wieder einen kleinen Triumph, weil es bei einem selbst schneller vorangeht als bei den anderen. Aber auch wenn die Freunde zuerst ein gestecktes Ziel erreichen, kann dies zusätzlich motivieren, es selbst auch zu schaffen.

6. Etappenziele stecken

Dabei kann es hilfreich sein, große Vorhaben in kleinere Etappen zu unterteilen. Ein zu hoch gestecktes Ziel scheint vom Anfangspunkt aus betrachtet oft unerreichbar. Die schlanke Bikinifigur bleibt für die meisten dann für immer ein Traum. Wenn hingegen monats- oder wochenweise geplant wird, erscheinen die einzelnen Schritte schon nicht mehr so unrealistisch.

Wer beispielsweise die Teilnahme an einem Marathonlauf plant steht zu Beginn vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Dabei hat noch jeder einmal klein angefangen. Die persönliche Leistung kann nach und nach von fünf auf zehn und mehr Kilometer gesteigert werden. Und wenn erstmal mit dem Training begonnen wurde, erscheinen die einzelnen Etappen gar nicht mehr so unerreichbar.

Wenn dafür die einzelnen Leistungsziele mit konkreten Zeitabschnitten verbunden werden, ergibt sich ein klarer Trainingsplan. Auch hier hilft das genaue Vorbereiten dabei, das Vorhaben konkreter zu machen. Auch wenn das eigentliche Ziel dann zunächst in die Ferne rückt, ist jeder einzelne Schritt ein wichtiger Punkt, die Entwicklung voranzutreiben.

Dann ist es auch wichtig, bereits erreichtes zu genießen, zu feiern oder sich für die kleinen Erfolge mit etwas Besonderem zu belohnen. Die einzelnen Triumphe sorgen für einen zusätzlichen Motivationsschub. Nach und nach lässt sich so auch seine Selbstdisziplin weiterentwickeln.

7. Hindernisse und Rückschläge bewältigen

Auch für die Hindernisse, die beim Erreichen der Ziele im Weg stehen gilt: „Kenne deinen Feind“. Wer sich mit den Hürden ebenfalls beschäftigt, kann sich Maßnahmen überlegen und Strategien entwickeln, wie damit umgegangen wird. Wer beispielsweise genau weiß, wann oder unter welchen Umständen ein Tiefpunkt bei der Motivation zu erreichen ist, kann rechtzeitig gegensteuern und dann für zusätzliche Anreize sorgen.

Manchmal muss sich auch eingestanden werden, dass bestimmte Ziele zu hochgesteckt sind, oder versucht wird, sie in einem zu kurzen Zeitraum zu erreichen. Auch mit solchen Rückschlägen muss jederzeit gerechnet werden. Dann hilft es, die aktuelle Situation genau zu analysieren und herauszufinden, an welchen Kriterien es genau gelegen hat, die zu einem (vorläufigen) Scheitern geführt haben. Möglicherweise gibt es dann andere Strategien, die besser geeignet sind, um das Vorhaben fortzuführen.

Das schwierigste ist oft, sich sein Scheitern zunächst einzugestehen. Dabei sollte nicht zu hart mit sich selbst umgegangen werden. Denn es muss nicht bedeuten, dass das eigentliche Ziel dann nicht mehr erreicht werden kann. Manchmal hilft es, vielleicht eine Pause einzulegen, wenn sich zu viel zugemutet wurde. Wenn die Pläne nochmals aus etwas Distanz betrachtet werden, ergeben sich möglicherweise auch neue Ideen, wie die Umsetzung doch noch gelingen kann.

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