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Bistum Trier rechnet mit weniger Steuereinnahmen

Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg hat Kostensenkungsmaßnahmen für das Bistum Trier angekündigt. Nach einer Sitzung der Leitungskonferenz des Bistums sagte er am 2. Juli in Trier, die Haushaltsplanungen des Bistums Trier für das Jahr 2021 sähen eine Reduzierung des Zuschussbedarfs um 5 Prozent vor. Das entspricht etwa 15 Millionen Euro. Grund für diese Sofortmaßnahme seien die erwarteten Einnahmenrückgänge in zweistelliger Millionenhöhe bei den Kirchensteuermitteln durch die Corona-Pandemie.
Foto: Archiv

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Zwar ließen sich die Mindereinnahmen nicht exakt bemessen, sagte von Plettenberg, mit aktualisierten Zahlen rechne er im Herbst 2020 nach der erneuten Steuerschätzung des Bundes. Allein für 2020 aber plane das Bistum derzeit mit 10 Prozent weniger Einnahmen durch die Kirchensteuer. „Zudem weisen wir bekanntermaßen bereits seit einigen Jahren ein negatives Finanzergebnis aus und arbeiten ohnehin an einem Haushaltssicherungskonzept. Daher halten wir es für notwendig, als eine Art Sofortmaßnahme im kommenden Haushalt die Ausgaben zu reduzieren“, erklärte der Generalvikar. Jeder Bereich sei aufgefordert, die Planungen entsprechend anzupassen. „Mit einer Reduzierung von Sachkosten allein wird es nicht getan sein; wir werden auch Maßnahmen zurückstellen müssen und frei werdende Stellen nicht in jedem Fall wiederbesetzen können“, machte von Plettenberg den Ernst der Lage deutlich. Auch Zuschüsse an Dritte, zum Beispiel die Kirchengemeinden, seien von der Kostensenkung betroffen. Die einzelnen Zuschuss-Empfänger werden gesondert informiert.

Freiwerdende Stellen könnten wegfallen

Er erinnerte an das sogenannte Raffelhüschen-Gutachten, das im letzten Jahr vorgestellt worden war und den Kirchen bis 2035 einen Rückgang der Einnahmen um ein Drittel prognostiziert hatte. Daher werde für einen zweiten, mittelfristigen Schritt eine Aufgabenkritik anstehen. „Wo wollen wir Schwerpunkte setzen, wovon müssen wir uns verabschieden? Was können wir uns noch leisten, was wollen wir noch leisten? Das sind die Fragestellungen, denen wir uns im Bistum zu stellen haben“, sagte der Generalvikar. Dabei müsse auch über eine Reduzierung des Personalbestands nachgedacht werden; jedoch nicht durch Kündigungen, sondern indem die Aufgaben von frei werdenden Stellen anders verteilt oder wegfallen würden. Eine sofortige Haushaltssperre ziehe er derzeit nicht in Betracht, sagte von Plettenberg. Er setze zunächst auf die vereinbarten Maßnahmen. Generalvikar von Plettenberg erklärte, die Pläne seien bereits mit dem Kirchensteuerrat besprochen. Im Herbst gebe er bekannt, wie die kurzfristigen Kostensenkungen erreicht werden. Das langfristige Haushaltssicherungskonzept soll bis Anfang 2021 aufgestellt sein. RED


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