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Der Winter endet zumindest auf dem Arbeitsmarkt

Nach dem üblichen Tief im Winter ist die Arbeitslosigkeit in der Region Trier im März wieder gesunken. Verglichen mit dem Vormonat ist die Zahl der arbeitslosen Personen um 681 geringer und lag im März bei 10.140. Das entspricht einer Quote von 3,5 Prozent, im Februar lag diese noch um 0,3 Prozentpunkte höher.
Foto: Symbolbild/Archiv

Foto: Symbolbild/Archiv

Heribert Wilhelmi, Leiter der Agentur für Arbeit Trier, erläutert die Hintergründe dieser Entwicklungen: "Der Verlauf ist typisch für den Monat März. Das Geschäft im Baugewerbe und in der Gastronomie läuft wieder an, Personal wird in diesen Branchen verstärkt eingestellt. Das erkennen wir auch an den Abgängen aus der Arbeitslosigkeit." Wilhelmi geht davon aus, dass dieser Trend sich auch im April fortsetzen wird.  

Demographischer Wandel auf dem Arbeitsmarkt

Allerdings betont er: "Bemerkenswert ist in erster Linie der Vergleich mit dem Vorjahr. Damals waren zum gleichen Zeitpunkt noch 1.497 Personen mehr arbeitslos gemeldet als dieses Jahr, die Quote lag damals bei 4,1 Prozent." Die Gründe hierfür sind vielfältig, so der Arbeitsmarktexperte: "Wir erkennen zum einen die Auswirkungen der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Jahresverlauf 2017. Andererseits stellen wir auch fest, dass es die Zahl der Personen, die in Altersrente gehen ebenfalls ansteigt. Wir bemerken also den demographischen Wandel auch auf dem Arbeitsmarkt. Außerdem ist auch die Zahl der Teilnehmer in Arbeitsmarktmaßnahmen gestiegen."

Unterbeschäftigung gesunken

Personen, die beispielsweise an einer beruflichen Qualifizierung teilnehmen, werden statistisch anders erfasst, denn sie finden sich in der sogenannten Unterbeschäftigung wieder. Bei dieser werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsförderung oder kurzfristig erkrankt sind. Wilhelmi dazu: "Bei diesem Wert stellen wir eine Entwicklung fest, die der Entwicklung der Arbeitslosigkeit gleicht, da die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um 1.206 Personen gesunken ist."

Wilhelmi betont den Nutzen dieser Maßnahmen: "Wir kaufen diese Maßnahmen vor Ort gezielt und orientiert am Bedarf beider Kundengruppen, nämlich Arbeitnehmern und Arbeitgebern, ein. Die Einschätzungen unserer Integrationsfachkräfte zu den spezifischen Bedarfen des Arbeitsmarktes werden dabei selbstverständlich berücksichtigt. Auf Wirtschaftlichkeit legen wir dabei ebenfalls größten Wert." Die Entwicklungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten seien auch eine Folge gezielter Förderung von Arbeitslosen, die nicht sofort und ohne Qualifizierungen für die offenen Stellen in Frage kämen.

Auch freut sich der Leiter der Arbeitsagentur über eine gestiegene Beschäftigung in der Region: "Uns liegt nun die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vom September 2017 vor. Diese lag bei 176.241 und damit um 3.279 höher als im Juni 2017 und um 3.113 höher als im September 2016. Das ist ein Allzeit-Höchststand!"

Ausbildungsmarkt

Jedes Jahr im März werfen die Statistiker der Bundesagentur für Arbeit erstmals einen Blick auf das laufende Ausbildungsjahr, das von Oktober 2017 bis September 2018 dauert. In der ersten "Halbzeit" haben sich 2.429 ausbildungssuchende Jugendliche an die Berufsberatung der Arbeitsagentur gewandt. Demgegenüber wurden insgesamt 3.477 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Damit bestätigt sich der Trend aus dem Vorjahr, wie Wilhelmi betont: "Die Zahl der Bewerber ist gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 266 gesunken, die Zahl der Stellen um 148 gestiegen. Für die Ausbildungssuchenden ist das sehr erfreulich: Die regionalen Betriebe suchen Nachwuchs, dadurch bieten sich hervorragende Perspektiven. Für die Unternehmen wird es andererseits jedoch zunehmend schwierig, die offenen Ausbildungsstellen zu besetzen."

Die Arbeitsagentur bietet verschiedene Dienstleistungen an, um Jugendliche und Betriebe zusammen zu bringen. "Unsere Ausbildungsmesse FUTURE am 25. und 26. Mai bietet eine ideale Gelegenheit, um miteinander in Kontakt zu treten. Außerdem können sich junge Leute jederzeit an die Berufsberatung wenden, für die Unternehmen ist der gemeinsame Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und der regionalen Jobcenter Ansprechpartner." Die Berufsberatung ist erreichbar per Mail unter Trier.Berufsberatung@arbeitsagentur.de oder telefonisch unter 0800/4 5555 00. Die Kontaktdaten des Arbeitgeber-Service lauten Trier.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de bzw. 0800/4 5555 20.

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier

Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Trier ist vor allem im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken. Mit 2.718 arbeitslos gemeldeten Personen lag die Zahl um 461 niedriger als noch 2017. Im Februar waren es ebenfalls 116 Personen mehr als momentan. Die Quote sank daher verglichen mit dem Vormonat um 0,2 und verglichen mit dem Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte, auf jetzt 4,6 Prozent. In der Stadt Trier waren jedoch auch die gemeldeten Arbeitsstellen rückläufig. Insgesamt waren 1.144 Stellen offen, 49 weniger als im Februar und 102 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres.  Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im September 2017 lag bei 56.279. Das entspricht einem Anstieg um 1.065 Personen vergleichen mit dem Juni letzten Jahres und 771 Personen verglichen mit dem September 2016. Landkreis Trier-Saarburg

Die niedrigste Arbeitslosigkeit der Region war im Landkreis Trier-Saarburg zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote lag bei 2,8 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als noch im Februar und um 0,5 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Legt man die drei-Prozent-Grenze für Vollbeschäftigung zu Grunde, so herrschte im März in Trier-Saarburg Vollbeschäftigung. In absoluten Zahlen ausgedrückt gab es im März 2.288 Arbeitslose, 143 weniger als im Februar und 362 weniger als noch im März des Vorjahres. Den arbeitslosen Personen standen 843 offene Stellen zur Verfügung. Dieser Wert stieg verglichen mit dem Februar um 92, verglichen mit dem Vorjahr um 34 Stellen an.
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im September 2017 lag bei 30.835. Das entspricht einem Anstieg um 472 Personen vergleichen mit dem Juni vergangenen Jahres und 387 Personen verglichen mit dem September 2016. RED


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