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Für den Klimaschutz das Auto öfter stehen lassen

Ihre Aktion "Autofasten" haben die katholische und evangelische Kirche am Aschermittwoch in Trier gestartet. Schon zum 21. Mal lädt die Klimaschutzaktion der Kirchen und Verkehrsverbünde dazu ein, einmal auszuprobieren, wieviel Auto wirklich nötig ist und welche Alternativen es gibt. Auf dem Trierer Kornmarkt präsentierten Vertreter der Kirchen und der Stadt sowie mehrere Teilnehmer die Aktion und berichteten von ihrer Motivation, beim Autofasten mitzumachen.
Foto: Bistum Trier

Foto: Bistum Trier

Etwas für die Umwelt und gleichzeitig die eigene Gesundheit tun: Das ist ein wichtiges Motiv beim Autofasten, erklärte Christoph Schaan vom Evangelischen Kirchenkreis Trier bei der Aktionseröffnung. "Auf dem Weg zur Arbeit im Stau stehen, vielleicht sowieso knapp dran sein, gehetzt und schlecht gelaunt sein" – darauf habe er keine Lust mehr gehabt und verzichte deshalb schon länger auf das Auto, wo immer es gehe. Kosten- und stressfreier sei er mit anderen Verkehrsmitteln wie dem Fahrrad unterwegs, lasse sich "morgens den Kopf freipusten und genieße die Sonne und den Wind im Gesicht." Fasten bedeute, aus alten Gewohnheiten auszubrechen, den Blick zu schärfen, für das eigene Leben und das Leben mit Gott "und für unseren Auftrag als Christen, die Schöpfung für unsere Kinder und die Menschen anderer Erdteile zu bewahren, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind."

Bewusst an die Sache rangehen

Dass es beim Fasten nicht nur um strikten Verzicht geht, betonte Gundo Lames, Direktor für den Bereich "Ziele und Entwicklung" im Bistum Trier. "Natürlich ist es schwer, aus den Gewohnheiten des Lebens auszubrechen. Das ist beim Verzicht auf gewisse Nahrungsmittel ebenso wie bei der Mobilität. Aber es kann ein großer Zugewinn sein, denn man übernimmt Verantwortung für die Schöpfung, weitet den eigenen Blick, nimmt sich vielleicht auch mehr Zeit für die eigene Gesundheit." Ein häufig vorgebrachtes Argument gegen die Aktion sei, dass es Menschen auf dem Land kaum möglich sei, auf das Auto zu verzichten. "Aber es geht uns ja auch nicht darum, dass man komplett verzichtet, sondern bewusst an die Sache rangeht. Man kann Fahrgemeinschaften bilden, kleinere Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Auch spritsparendes Fahren trägt schon zu weniger CO2-Austoß bei", so Lames. Zu diesem Thema gebe es am 21. März auch ein offenes "Spritspartraining" für alle Interessierten, informierte Johannes Wiegel, Geschäftsführer der Aktion Autofasten.  

Umweltberater der Stadt Trier wirbt für Aktion

Auch Johannes Hill, Umweltberater der Stadt Trier, warb für die Aktion. Das Auto brauche Platz, koste viel im Unterhalt und man verplempere oft Zeit im Stau oder mit der Parkplatzsuche. Mittlerweile benutze er selbst sehr häufig das Fahrrad und hab seine ganze Familie dafür gewinnen können. "Ich hoffe, der Funke der Aktion springt auch bei anderen über." Auch Lames motivierte dazu, sich der Aktion noch anzuschließen. "Vielleicht macht ein einzelner Autofaster nicht den großen Unterschied, aber je mehr Leute sich beteiligen, desto weiter wird die Idee auch in Familien und Freundeskreise hineingetragen und desto mehr Menschen denken über den Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung nach."

Die Aktion "Autofasten" geht noch bis zum 31. März. Weitere Informationen gibt es hier. RED


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