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Gladiators: Hundertstes Spiel verdorben

Das letzte Gladiators-Heimspiel der Zweitliga-Hauptrunde 2017/18 wurde ebenso wie das erste verloren: Die "Knights" aus Kirchheim/Teck triumphierten mit 82:75.
Foto: Symbolbild/FF

Foto: Symbolbild/FF

Von Bernd Schneider und Vinzenz Anton                    Die Kirchheimer Basketball-Profis spuckten den Trierern gleich fünfmal in die Suppe: Erstens sollte gerade die hundertste Gladiators-Partie seit Gründung natürlich gewonnen werden. Zweitens endete eine sechsteilige Siegesserie. Drittens entfiel der zehnte Heimsieg in Folge. Viertens wurde die Fan-Party anlässlich des letzten Heimspiels vor dem Playoff getrübt. Fünftens und vor allem hat sich die fürs Playoff bedeutsame Chance auf einen Spitzenquartett-Platz radikal verkleinert, obwohl mit einer fast gleichzeitigen Niederlage des Tabellennachbarn PSL Karlsruhe etwas Günstiges geschah. Doch noch mit dem vierten Rang klappen kann es für die Moselaner (per Sieg in Nürnberg) nur dann, wenn die Kölner in Hagen und die Karlsruher daheim gegen die als Absteiger feststehenden Ulmer verlieren. Aus dem mickrigen Wahrscheinlichkeitsgrad dieser Ergebnis-Doublette folgt, dass das nächste Gladiators-Heimspiel wohl nicht wunschgemäß am 7. April, sondern eher am 11. April stattfinden wird. Und das am zweiten Mittwoch nach Ostern könnte dann schon das für rund sechs Monate letzte Basketball-Ereignis in der Trierer Arena sein.              

Zu viele Defizite                             

Der scheidende Gladiators-Trainer Marco van den Berg, für den besagtes doppeltes Goldjubiläum natürlich ebenfalls galt und dem ein Transparent "Danke für drei tolle Jahre" gewidmet war, sah im Tages-Rückblick zu viele Defizite bei seinen Schützlingen und ergänzte: "Die  Kirchheimer haben völlig verdient gewonnen. Sie haben darauf gewartet, bis sie zuschlagen konnten und dann zugeschlagen."  Letzteres passierte nach dem 56. Korbpunkt der Trierer. Da fabrizierten die Baden-Württemberger per 19:0-Lauf einen sieben-Punkte-Vorsprung und profitierten auch nach einem 65:65 von haarsträubenden Ballverlusten des Gegners.                      

Extra-Ehrung für Verlängerer Smit           

Die Einschätzung von Kevin Smit deckte sich weitgehend mit jener seines Trainers, der es "menschlich ein bisschen verständlich" fand, wenn nach einer Erfolgsserie die Spannung bei Spielern mal nachlässt. Smit sah in "Bissigkeitsmangel, schlechten Blöcken und weniger Körperbetontheit als sonst" die Ursachen für die fünfthöchste von elf Heimniederlagen in den drei Saisons.                          Relevanteste Zahl außer besagtem 0:19-Intermezzo war die Dreier-Quote von nur 22 Prozent und dass es beim Gegner 16 Prozentpunkte mehr waren. Smit verzeichnete sechs Fehlversuche aus der Distanz. Der konditionsstärkste Gladiator verlängerte wenige Tage vor seinem 27. Geburtstag seinen Vertrag um ein Jahr. Dies freue ihn auch deshalb, weil sich "hier in Trier basketballerisch etwas bewegt." Und während der Fan-Party gab es dann sogar noch eine Ehrung für Smit. Grund: Der flinke 182-Zentimeter-Mann hat bei allen hundert Spielen mitgewirkt.                   Blick auf das erfolgreiche Team des Abends, dessen effektivstes Mitglied Corban Collins 32 (!) Korbpunkte erzielte: Die Kirchheimer wahrten durch den Sieg ihre Playoff-Chance, sind am nächsten Samstag aber auf eine Niederlage der Hanauer in Ehingen angewiesen. Phönix Hagen ist hingegen bereits qualifiziert, könnte per Niederlage gegen Köln jedoch auf den achten Rang zurückfallen. Ob diese Gefahr als Motivatorin ausreicht, wird sich zeigen.                                   Kurios und dramatisch zugleich: Kirchheims (Baunach) und Hanaus Gegner machen den zweiten Absteiger unter sich aus. Wobei Ehingen trotz Sieg scheitern könnte.     

Statistik                  

  • Die Viertel vom 24. März in der Separat-Betrachtung:  21:18,  24:22,  11:20,  19:22.
  • Die Zuschauerzahl 4023 war die zweitgrößte der Saison in Trier. Der zwei Wochen alte Saisonrekord wurde nur um 144 verfehlt. Der Saison-Durchschnitt beträgt jetzt 2531 und liegt damit um 340 über dem Mittelwert der vorigen Saison (inklusive Playoff).                            
  • Nach insgesamt neun Begegnungen Trier-Kirchheim oder umgekehrt lautet die Bilanz 6:3 zu TR-Gunsten, in Trier 2:2.    
  • Die Beiträge zu den 75 Korbpunkten, jeweils in der ersten und zweiten Halbzeit (Reihenfolge an den Einsatzzeiten orientiert):  Bucknor (3+8),  Smit (9+2),  Schmitz (0+6),  Grün (4+3),  Ilzhöfer (8+0),  Alston (4+9),  Nortmann (3+2),  Dranginis (0+0),  Shoutvin (8+0),  Schmikale (0+0),  Buntic (6+0).  [absatz] Justin Alston wurde zum vierten Mal Topscorer des Teams.                                      
  • Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen nach 29 Saisonspielen:  Bucknor 349,  Joos 331,  Schmitz 294,  Dranginis 282,  Shoutvin 222.                                     


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