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Gladiators: Zuschauer-Rekord um 380 übertroffen

Stadt Trier. Erstmals seit ihrer Gründung 2015 spielten die Gladiators vor mehr als viertausend Zuschauern. Mit größerer Unterstützung denn je gelang per 81:74 gegen Chemnitz der fünfte Sieg in Folge.
Foto: Symbolbild/Archiv

Foto: Symbolbild/Archiv

Von Bernd Schneider und Vinzenz Anton            Gut hundert Stunden nach der Ankunft der Karl-Marx-Statue in ihrer künftigen Heimat Trier war den größten Sportlern aus der ehemaligen Karl-Marx-Stadt in Deutschlands ältester Stadt keinerlei Vorsprung vergönnt. Dies passte ins Gesamtbild: Bezüglich 2016/17 machten die Chemnitzer "Niners" den größten Rückschritt aller aktuellen Basketball-Zweitligisten: Im vorigen April beinahe aufgestiegen und durch drei Heimsiege gegen Trier ins Halbfinale gelangt, war ihre Chance für eine erneute Playoff-Qualifikation schon vor dem Spiel klein. Immerhin hatten sie ihre Auswärtsbilanz vier Wochen zuvor durch einen Triumph in Karlsruhe aufpoliert. Und sie machten durchaus eine gute Figur, weckten trotz 41:58-Rückstand durchaus Zweifel an ihrer Niederlage. Warum sie ihrem sportlichen Tages-Los nicht entgingen, erklärte ihr effektivster deutscher Spieler optimal: "Die Trierer hatten stets die richtige Antwort", bedauerte Malte Ziegenhagen, den Gladiators-Trainer Marco van den Berg für einen der besten Akteure der Liga hält. Ziegenhagen personifizierte die Sieger-Coach-Einschätzung einer "mit Reife und Intelligenz" agierenden Mannschaft aus Sachsen.                           

"Diese Stadt lebt Basketball"                       

Die Zuschauerzahl (siehe unten), die sogar seine Hoffnung übertraf, animierte van den Berg zu der Feststellung: "Diese Stadt lebt Basketball, und dies verstärkt meine Freude, hier arbeiten zu dürfen und zum Erfolg beizutragen." Nichtsdestoweniger naht bekanntlich das Ende dieses dreijährigen Wirkens, und es war deshalb nicht zu früh für eine bestimmte Äußerung des lauf- und konditionsstarken Kevin Smit: "Wir wollen dem Trainer zum Abschied nur noch Siege schenken." Dies wird natürlich im Playoff nicht durchgängig möglich sein und die Saison wahrscheinlich mit einer Niederlage enden. Auch am nächsten Samstag in Hanau dürfte es schon schwer werden (dort bisher zwei Gladiators-Niederlagen, kein -Sieg). Beides weiß natürlich auch Smit. Als Erfolgsfaktoren beim neunten Heimsieg in Folge empfand der 26-Jährige das Publikum "und die derzeitige Euphorie."  Nicht extra erwähnt hat Smit die Treffsicherheit und Nervenstärke, die entscheidend halfen, wenn es enger wurde. Von 26 Freiwurf-Chancen blieben nur drei ungenutzt, während die Freiwurf-Quote des Verlierer-Teams unterm Strich bei nur 65 Prozent lag.                      Interessante Ergänzung von Ziegenhagen: "Shoutvin hatten wir nicht auf der Rechnung."

Vor- und Nachteil im Rennen um Rang 4                   

Durch eine überraschende Niederlage der Karlsruher in Baunach haben sich Triers Chancen auf den am Ende wichtigen vierten Hauptrunde-Rang verbessert. Allerdings: Beim bereits abgeschlossenen Dreier-Direktvergleich mit Heidelberg und Karlsruhe wären die Gladiators die "Dummen", obwohl da jedes Trio-Mitglied zwei Siege aufweist. Vielleicht sähe es gravierend anders aus, wenn Jermaine Bucknor nicht ausgerechnet in Heidelberg gefehlt hätte (77:85).         

Statistik               

  • Nach insgesamt elf Begegnungen Trier-Chemnitz oder umgekehrt lautet die Bilanz 5:6 zu Trierer Ungunsten. In allen elf Fällen siegte das Team mit dem Heimvorteil. 
  • Zum fünften Mal in Folge gelangen den Gladiators mehr als 80 Korbpunkte (Mittelwert in dieser Phase 86,2).  Unter 75 blieb man zuletzt am dritten Advent (!) beim 72:70-Sieg in Hamburg. 
  • Fünf Siege in Folge gelangen den Gladiators zuvor lediglich gegen Ende der Saison 2015/16, weil da die ersten drei Playoff-Spiele alle gewonnen wurden (gegen Kirchheim).                       [absatz]
  • Die Viertel vom 10. März in der Separat-Betrachtung:  22:13, 17:22, 21:14, 21:25.   
  • Die eingesetzten Gladiators-Spieler und ihre direkten Beiträge zu den 81 Korbpunkten, jeweils in der ersten und zweiten Halbzeit (Reihenfolge an den Einsatzzeiten orientiert):  Schmitz (3+7),  Ilzhöfer (2+0),  Dranginis (2+2),  Bucknor (2+13),  Alston (7+0),  Grün (4+0),  Smit (6+3),  Shoutvin (9+11),  Nortmann (2+6),  Schmikale (0+0),  Hennen (2+0).                                  [absatz] Anton Shoutvin war zum dritten Mal Topscorer des Teams. Der erfolgreichste Chemnitzer, Josef Emmanuel Lawson (14+10), übertraf ihn.
  • Mit der Zuschauerzahl 4167 wurde der 23 Monate alte bisherige Gladiators-Rekord um 380 übertroffen, der Saison-Rekord um 1071. Der Saison-Durchschnitt liegt jetzt bei 2424,5 und bereits um 233,4 über dem von 2016/17 (inklusive Playoff).  
  • Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen nach 27 Spielen:  Joos 331,  Bucknor 320,  Schmitz 276,  Dranginis 273,  Shoutvin 209.                         
                         


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