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Goodbye, "Happy Mosel": Der Radel-Sonntag bald Geschichte

Autofreie Rad-Erlebnistage: Bei "Saar-Pedal" (Sonntag, 15. Mai) und "Happy Mosel" (22. Mai) wird demnächst wieder einiges in der Region geboten. Die fetten Jahre sind aber zumindest für "Happy Mosel" längst vorbei. Daraus zieht der Veranstalter nun die Konsequenzen: Die 25. Auflage im kommenden Jahr soll auch die letzte sein.

Der Wegfall des einst exklusiven Charakters von "Happy Mosel" durch eine große Fülle an vergleichbaren Radevents, die erschwerte An- und Abreise von Übernachtungsgästen, das eingeschränkte Tagesgeschäft mit Busreiseveranstaltern, die hohe Wetterabhängigkeit und die damit einhergehende abnehmende Bereitschaft der ehrenamtlichen Helfer und Gastronomiebetriebe zur Mitwirkung: Es gibt viele Gründe, warum die in Bernkastel-Kues ansässige Mosellandtouristik als Veranstalterin und Organisatorin die Veranstaltungsreihe mit dem 25. Jubiläum im kommenden Jahr beenden will.

Zahlreiche Gründe

Einst tummelten sich entlang der 160 Kilometer langen Strecke zwischen Schweich und Winningen über 100.000 Aktive, um sich auf dem Velo, per Inlineskates oder per pedes fortzubewegen. Doch die Attraktivität hatte in den vergangenen Jahren stark nachgelassen. 2012 entschloss sich die Mosellandtouristik bereits, »Happy Mosel« im jährlichen Wechsel auf Strecken von jeweils rund 80 Kilometern aufzuteilen. Das kompaktere Format brachte aber auch keinen Aufschwung. So zählte man im vergangenen Jahr nur noch rund 10.000 Teilnehmer, als die Moselstrecke zwischen Pünderich und Winningen für den Autoverkehr gesperrt war.

Sinn und Zweck erfüllt

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Leiwen ging Mosellandtouristik-Geschäftsführerin Sabine Winkhaus-Robert noch einmal auf den ursprünglichen Sinn und Zweck von "Happy Mosel" ein: "Mit der Etablierung dieser familien- und umweltfreundlichen, radtouristischen Großveranstaltung im Jahre 1993 sollte ursprünglich auf die Entwicklung der Moselregion als Raddestination aufmerksam gemacht werden. Mittlerweile finden Radfahrer nicht nur an 'Happy Mosel', sondern das ganze Jahr ideale Bedingungen zum Radfahren vor."

Gemeintschaftlicher Entschluss

Die Entscheidung, dass die 25. Auflage im kommenden Jahr auch die letzte sei, beruhe auf einem gemeinschaftlichen Entschluss aller Akteure, touristischen Organisationen, Kommunen und dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. Doch es gibt auch kritische Stimmen. So etwa sagt Helmut Reis, langjähriger Ortsbürgermeister von Mehring und hier aktuell Vorsitzender des Touristikvereins: »Ich finde es schade, wenn es demnächst kein 'Happy Mosel' mehr gibt. Die Halbierung der Strecke vor vier Jahren war der richtige Schritt. Dass die Besucherzahlen zuletzt rückläufig waren, hatte ja auch mit dem schlechten Wetter zu tun." Für heimische Gastronomiebetriebe sei "Happy Mosel" weiter ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, so Reis. »Aus unserer belgischen Partnergemeinde Linter kommt so jedes Jahr immer extra eine Gruppe, um hier dann mitzuradeln."

Saar-Pedal "auf jeden Fall" bis 2018

Ähnlich wie an der Mosel, waren auch bei "Saar-Pedal" die Teilnehmerzahlen zuletzt stark rückläufig. Entlang der 40 Kilometer langen Strecke zwischen Konz und Merzig waren vor ein paar Jahren noch an die 50.000 Menschen aktiv, im vergangenen Jahr nur noch 15.000. An ein Aus ist hier zumindest vorläufig noch nicht gedacht, wie Stefanie Koch von der Saar-Obermosel-Touristik sagt: "Bei einer Stimmungsabfrage unsererseits bei den beteiligten Ortsgemeinden und Vereinen haben sich alle einstimmig für die Fortführung von 'Saar-Pedal' ausgesprochen. Auch unser Hauptsponsor Bitburger unterstützt die Veranstaltung weiterhin." Bis einschließlich 2018, so Koch, solle "Saar-Pedal" auf jeden Fall stattfinden. AA


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