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"Madama Butterfly": Puccini-Oper feiert Premiere im Theater

Die Oper "Madama Butterfly"von Giacomo Puccinis feiert am Samstag, 2. Februar, Premiere im Theater Trier. Nach "Don Giovanni" und "Pariser Leben" ist es die dritte Produktion des Musiktheaters in der laufenden Spielzeit.
Foto: FF

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Der amerikanische Marineleutnant Pinkerton geht während eines längeren Aufenthaltes in Japan die Ehe mit der Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly, ein. Was für ihn kaum mehr als ein Zeitvertreib ist, bedeutet für sie die große Liebe. Jahrelang wartet Butterfly mit ihrem Kind auf die Rückkehr ihres Mannes. Als es endlich so weit ist, erkennt Butterfly den wahren Umstand seines Besuches: Er und seine amerikanisch Frau Kate sind gekommen, um ihr Kind mitzunehmen. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf…

Thema heute noch aktuell

Giacomo Puccinis "Madama Butterfly" gehört zu den beliebtesten Opern des Repertoires. In dieser Oper klingen viele Themen an, die heute noch aktuell sind und unserer Wahrnehmung der handelnden Personen neue Nuancen hinzufügen: der Kulturkonflikt zwischen West und Ost sowie der Gegensatz zwischen innerer und äußerer Welt, zwischen japanischer Spiritualität und der existentiellen Situation von Butterfly und dem Materialismus und Imperialismus von Pinkerton. Und es prallen zwei unterschiedliche Vorstellungen von Liebe und Treue aufeinander, die dieses Werk so menschlich machen.

Konflikt von Butterfly und Pinkerton bildet Zentrum

Die erzwungene Öffnung Japans Mitte des 19. Jahrhunderts erweckte in Europa eine grenzenlose Faszination für das fernöstliche Land. Auch Giacomo Puccini zeigte großes Interesse an dieser fremdartigen Kultur, studierte japanische Bräuche, Zeremonien und Musiktraditionen. In David Belascos Schauspiel "Madama Butterfly" fand Puccini den idealen Stoff für seine nächste Oper. Natürlich bildet der Konflikt zwischen Butterfly und Pinkerton, der so vorhersehbar tragisch wie menschlich ist, das Zentrum der Geschichte. Zwei unterschiedliche Vorstellungen von Liebe prallen aufeinander mit allen Facetten, zum Beispiel das Spannungsfeld von Abhängigkeit und Freiheit: Pinkerton nimmt sich alle Freiheiten – liebt und verlässt – und beschneidet damit Butterflys Freiheit. Aber Butterfly begibt sich in gewisser Hinsicht selbst in diese Situation hinein, indem sie ihr ganzes Dasein von ihm abhängig macht.

Fokussierung bis zur Selbstaufgabe

Für Regisseurin Cornelia Rainer und Ausstatterin Michaela Mandel ist diese Fokussierung Cio-Cio-Sans auf Pinkerton bis zur Selbstaufgabe ein wesentlicher Punkt. Wie ein Geist existiert sie und wartet auf seine Rückkehr – ein Motiv, das sich bereits in alten japanischen Geistergeschichten findet. Als Cio-Cio-San konnte die chinesische Sopranistin Siheng Yi gewonnen werden, die die Partie bereits gesungen hat. Der junge russische Tenor Vadim Babichuk, der seit 2016 im "Young Artists Program" des Bolschoi-Theaters gefördert wird, übernimmt die Partie des Pinkerton.  

Premiere und Karten

Die Premiere findet am Samstag, 2. Februar, um 19.30 Uhr im Großen Haus des Trierer Theaters statt. Karten für die Vorstellung sowie weitere Termine gibt es hier. RED


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