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Miezen unterliegen Berlin mit 23:26

Der Frust war groß nach der 23:26 (14:13)-Niederlage der DJK/MJC Trier im Heimspiel der 2. Frauenhandball-Bundesliga gegen die Füchse Berlin. Vor 420 Besuchern in der Arena Trier schienen die Miezen in der 2. Halbzeit auf der Siegerstraße, führten mit 18:15 und 19:16 (38.). Doch die Nervosität in der Offensive verhinderte einen noch deutlicheren Vorsprung und letztlich die Vorentscheidung in diesem so wichtigen Spiel für den weiteren Saisonverlauf.
Foto: Symbolbild/FF

Foto: Symbolbild/FF

Gleich nach dem Schlusspfiff begann auch die Ursachenforschung, warum es dem Team nicht gelungen war, die einmal erspielten Vorteile zumindest zu verwalten und in einen Sieg umzumünzen. "An der Einstellung der Mannschaft hat es nicht gelegen", so Miezen-Vorstand Joga Brech, "aber man muss auch mal klar ansprechen, dass wir erneut etliche fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen hinnehmen mussten." Recht hat der Macher der Miezen. Dem Team war anzumerken, dass es die Trendwende nach zuvor drei Niederlagen in Serie schaffen wollte. Aber, auch das gehört zur Wahrheit, in manchen Situationen schlug die Nervosität die Kaltschnäuzigkeit.

Vierte Pleite in Serie

Nach dem 19:16 hatten die Miezen die Riesenchance, alles klar zu machen, denn nach einer Zeitstrafe gegen Anna Eber spielte Trier in Überzahl. Allerdings nur eine Minute. Nach dem 19:17 kassierte auch Linsey Houben eine Bankstrafe. Wenig später lag Berlin, das bereits einen Tag vorher angereist war, um ausgeruht in das Nachholspiel zu gehen, mit 20:21 (47.) vorne. Doch die Moselanerinnen stemmten sich gegen die Niederlage. In der 53. Minute markierte Hannah Sattler die letzte Führung der Gastgeberinnen (23:22), nachdem zuvor eine erneute Überzahl nicht zu einem eigenen Treffer sondern zu einem Gegentor geführt hatte. Und nach dem 23:22 ging nichts mehr. In den verbleibenden 7:38 Minuten kassierten die Miezen 0:4 Tore, die vierte Pleite in Serie war perfekt.

Schiedsrichter in der Kritik

Im Kreuzfeuer der Kritik stand nicht nur die eigene Kopflosigkeit in den letzten Minuten, sondern auch die Leistung des Schiedsrichtergespanns, das einige nicht nachvollziehbare Zeitstrafen verhängte und mit einem Pfeifkonzert in die Halbzeitpause verabschiedet wurde. Wenige Sekunden vor dem Gang in die Kabinen verzögerten die Unparteiischen durch kleinliche Regelauslegung die Ausführung eines Freiwurfs so lange, dass die Uhr ablief. Als Dreingabe kassierte Vesna Tolic noch zwei Minuten. Solche Aktionen trugen natürlich nicht zur Beruhigung der Nerven bei. Auch drei vergebene Siebenmeter legen Zeugnis vom mentalen Zustand des Teams ab. Linsey Houben, in der ersten Halbzeit mit 6 Treffern überragend, traf im zweiten Abschnitt nicht mehr. "Es wurden für mich auch keine Systeme mehr gelaufen", erklärte die Holländerin ihre Ladehemmung.

"Den Sieg haben wir vergeben"

Bei den Gastgebern fehlte neben Dora Simon Varga auch Torfrau Melanie Eckelt, die aber von Yuko Minami (12 Paraden) sehr gut vertreten wurde. Gästetrainer Christian Schuecke sah "in der Steigerung der Abwehrleistung in den letzten Minuten" den entscheidenden Vorteil für sein Team. Triers Coach Andy Palm bedauerte: "Wir hätten uns heute Luft in der Tabelle schaffen können. Den Sieg haben wir vergeben, als wir drei Tore vorne lagen. Da hätten wir den Sack zumachen müssen." Das nächste Spiel bestreiten die Miezen am Samstag, 7. April (18 Uhr) bei der SG Kirchhof. Am Sonntag, 15. April (16 Uhr) steht dann in der Arena Trier das nächste Heimspiel gegen die FSG Waiblingen-Korb auf dem Programm.

Statistik

DJK/MJC Trier: Yuko Minami, Alexandra Krämer (bei einem Siebenmeter) - Angela Petrovska (n.e.), Hannah Sattler (3), Linsey Houben (6), Andrea Czanik (3), Vesna Tolic (0), Aaricia Smits (0), Joline Müller (3/3), Gabriella Szabo (6), Maja Zrnec (1), Ramona Constantinescu (1), Tina Welter (n.e.). Füchse Berlin: Natascha Faßold, Annabell Marie Krüger - Fabienne Kunde (n.e.), Ria Estermann (5), Stefanie de Beer (2/1), Anna Eber (5), Anna Blödorn (9/3), Laura Sposato (0), Bianca Trumpf (1), Sophie Mrozinski (2), Paula Förster (2), Anne Weier (n.e.). Schiedsrichter: Daniela Kuschel/Sandra Senk Zuschauer: 420 RED


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