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Trickdiebinnen nutzen Hilfsbereitschaft älterer Frauen aus

Drei Frauen im Alter von 77 bis 87 Jahren wurden zwischen dem 17. und 19. August von Trickdiebinnen aufgesucht. Die unbekannten Täterinnen entwendeten Schmuck und Bargeld. Nun sucht die Polizei Zeugen und gibt Verhaltenshinweise.
Foto: Fotolia

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Am Donnerstag, 17. August, schlugen die Trickdiebinnen um kurz nach 16 Uhr in der Thyrsusstraße zu. Zwei Frauen klingelten bei der 77-jährigen Geschädigten und gaben vor, ein Blatt Papier für eine Nachricht an den Nachbarn zu benötigen. Da man den Nachbarn nicht erreicht habe, wolle man ihm eine Notiz hinterlassen. In der Wohnung lenkte eine der beiden Frauen die 77-Jährige ab. In dieser Zeit entwendete die zweite Unbekannte Schmuck und Bargeld. Eine der Frauen soll südosteuropäisches Aussehen gehabt und etwa 30 Jahre alt und 1,60 Meter groß gewesen sein. Sie war von kräftiger Statur, hatte braune und zurückgekämmte kurze Haare. Bekleidet war sie mit einer bunten Seidenbluse und einer dunklen Hose. Die zweite Frau war von mitteleuropäischer Erscheinung, schlank und etwa 1,75 Meter groß. Auch sie soll etwa 30 Jahre alt gewesen sein. Bekleidet war sie mit einer hellen Hose, einer hellen Bluse und hellen Handschuhen. Ihre blonden Haare hatte die Täterin zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ebenfalls an diesem Tag gegen 16 Uhr ging eine 77-Jährige zu Fuß von einer Bushaltestelle zu ihrer Wohnung in der Nikolausstraße. Eine ihr unbekannte Frau bot ihr Hilfe an. Im Haus angekommen, gab auch diese Frau vor, eine Nachricht für einen nicht anwesenden Nachbarn hinterlassen zu wollen und dazu einen Notizzettel zu benötigen. Die hilfsbereite Geschädigte nahm die Unbekannte mit in ihre Wohnung. Plötzlich sei eine zweite Frau im Türrahmen aufgetaucht und habe einen roten Bettbezug in Paisley-Optik aus einem Korb hochgehalten. Mit dem angeblich für den Nachbarn mitgebrachten Bettbezug versperrte die Trickdiebin der 77-Jährigen die Sicht auf den Flur. Nach bisherigen Erkenntnissen gehen die Ermittler davon aus, dass in dieser Zeit mindestens eine weitere Person unbemerkt in die Wohnung gelangt ist und Bargeld entwendet hat. Ein zweites Hochhalten des Bettbezuges dürften die Täter dazu genutzt haben, diese dritte Person wieder unbemerkt aus der Wohnung zu lassen. Beide Trickdiebinnen sollen südosteuropäisches Aussehen haben. Die erste Frau sei etwa 30 Jahre alt und 1,60 Meter groß gewesen. Sie habe ein gepflegtes Erscheinungsbild gehabt und trug ihre dunklen Haare zusammengebunden. Sie hatte dunkle Augen und trug eine weiße Hose und ein weißes T-Shirt mit buntem Muster auf der Vorderseite und helle Handschuhe. Gesprochen habe die Unbekannte in aktzentfreiem Deutsch. Die Täterin, die den Bettbezug hochgehalten habe sei etwa 40 Jahre alt und 1,70 Meter groß gewesen. Auch sie hatte ein gepflegtes Erscheinungsbild und hatte dunkle Haare. Bekleidet war die Frau von kräftiger Statur mit einem bunten, eventuell gemustertem Kleid. Am Samstagnachmittag, 19. August, gaben sich zwei Frauen in der Medardstraße als Mitglieder der evangelischen Kirche aus, die einer 87-Jährigen nachträglich zum Geburtstag gratulieren wollten. Sie hatten dazu einen Blumenstrauß dabei. Da dies in der Vergangenheit bereits öfter der Fall war, wurde die ältere Frau nicht misstrauisch. Erst als die Täterinnen weg waren, fiel der Geschädigten auf, dass diese nicht nur den Blumenstrauß wieder mitgenommen, sondern auch Bargeld und Schmuck entwendet hatten. Bisherigen Ermittlungen zufolge dürften auch hier neben den beiden sprechenden Frauen noch weitere Täter in der Wohnung gewesen sein, ohne dass die Geschädigte diese bemerkt hatte. Die beiden angeblichen Mitglieder der evangelischen Kirche beschreibt die 87-jährige Rentnerin folgendermaßen: Die etwa 45 Jahre alte und 1,65 Meter große Frau war schlank, trug eine Brille und hatte braune Haare. Die zweite Frau schien noch ein Mädchen zu sein. Es soll etwa 13 Jahre alt und auch 1,65 Meter groß gewesen sein. Die braunen Haare hatte das Mädchen zu einem Zopf gebunden. Auch diese Täterin trug eine Brille und war schlank. Beide sprachen Deutsch ohne erkennbaren Akzent. Die Polizei geht von einem Zusammenhang der Taten aus und fragt: Wer kann Hinweise zu den Täterinnen oder möglichen Fluchtfahrzeugen geben? Zudem warnt die Polizei. Trickdiebe täuschen immer wieder insbesondere bei älteren Menschen vor, in einer Notlage zu sein oder eine kleine Hilfestellung zu benötigen. Dabei sind die Täter beim Einfallsreichtum ihrer Ausreden sehr kreativ. Mit diesem Vorwand verschaffen die Täter sich Zutritt zur Wohnung der späteren Geschädigten. Darum rät die Polizei:

  • Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung!
  • Nutzen Sie einen Türspion oder die Gegensprechanlage der Tür, bevor Sie diese öffnen!
  • Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür, ob der geschilderte Sachverhalt zutreffen kann. Schließen Sie dir Tür und reichen Sie das erbetene Glas Wasser oder ein Blatt Papier für eine Notiz hinaus, ohne die Fremden in Ihre Wohnung zu lassen!
  • Ziehen Sie telefonisch Nachbarn hinzu!
  • Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie diesen sorgfältig!
  • Lassen Sie Handwerker nur herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder von der Hausverwaltung angekündigt wurden!
  • Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung entgegen!
  • Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch und rufen Sie laut um Hilfe!
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel die Polizei an – 110!


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