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Chronik wird waschechte Hinzert-Pölerter überraschen

Viel Zeit und Arbeit hat der Keller Heimatforscher Dittmar Lauer in die Recherche zur Chronik der Ortsgemeinde Hinzert-Pölert gesteckt. Herausgekommen sind insgesamt vier Bände, die bis 2021 nach und nach in Druck gehen sollen. Nach jahrelangen Recherchen soll im Sommer Band 2 als erster Teil der Chronik der Ortsgemeinde Hinzert-Pölert veröffentlicht werden.

Bereits seit 2009 recherchiert der 79-jährige Heimatforscher Dittmar Lauer intensiv für die Chronik der Doppelgemeinde Hinzert-Pölert. Dazu besuchte er insgesamt 40 Archive und Bibliotheken – öffentliche wie private –, in denen er teils längst vergessene Informationen zur Geschichte der beiden Orte aufstöberte. 1.300 Seiten Hinzert-Pölerter Geschichte »Als ich mit der Recherche angefangen habe, war mir gar nicht klar, dass ich so viel Interessantes finden und die Chronik so umfangreich werden würde«, erklärt Dittmar Lauer den Grund dafür, dass bei seiner Arbeit nun eine vierteilige Chronik mit über 1.300 Seiten herauskam. Geschichte der Kirchen und Schulen In Band 2 der Chronikreihe geht es in erster Linie um die Geschichte der Kirche und der Schulen. So werden etwa Details über den Bau von Kirchen und Schulen veröffentlicht. »Da dürften selbst ältere, waschechte Hinzert-Pölerter überrascht sein«, ist sich der Keller Heimatforscher sicher. Gleiches gelte für die bislang unveröffentlichten Luftbilder, die das Gelände des Lagerkomplexes im April 1944 zeigen.
Der Themenschwerpunkt in Band 2 ist auch deshalb so umfangreich, weil es in Hinzert und Pölert jeweils eigene Schulen, Kirchen und Friedhöfe gab. Die Schulen wurden später zu Bürgerhäusern umgebaut. Bis zu ihrer Zwangsfusion im Zuge der Verwaltungsreform im Jahre 1969 entwickelten sich die beiden Ortsteile völlig unabhängig voneinander. Der Hauptgrund dafür ist ihre frühere Zugehörigkeit zu verschiedenen kirchlichen Pfarreien. So war Hinzert einst im Besitz des Pfalzeler Stifts und bis 1802 eigenständige Pfarrei. Seitdem gehört Hinzert kirchlich zu Beuren. Pölert war hingegen kurtrierischer Besitz und die Kirche gehörte als Filiale zu Rascheid. Dittmar Lauer recherchiert und schreibt unentgeltlich und berechnet weder Benzinkosten noch andere Spesen. Lediglich die Kosten für Kopien von Originaldokumenten gehen zulasten der Gemeinde. Chronik Band 2 Band 2 der vierteiligen Chronik der Doppelgemeinde Hinzert-Pölert beschäftigt sich mit der Kirchen- und Schulgeschichte. Während Hinzert bis zum Ende des Alten Reiches selbstständige Pfarrei war und erst seit dem Jahre 1802 der Mutterkirche Beuren zugeteilt wurde, gehörte Pölert seit alters her als Filiale zur Pfarrei Rascheid. Diese pfarrorganisatorischen Besonderheiten der Doppelgemeinde Hinzert-Pölert sind durch die Bildung der neuen Pfarrei Sankt Franziskus Hermeskeil Anfang dieses Jahres ausgeglichen worden. Dennoch ist jeder Ortsteil nach wie vor stolz auf sein eigenes Gotteshaus.  Breiten Raum nimmt die Geschichte der Hinzerter und Pölerter Schulen und ihre oftmals schwierige Wechselbeziehung ein. Mal wurden die Kinder in den eigenen Schulhäusern unterrichtet, mal waren sie nach Beuren, Rascheid oder von Hinzert nach Pölert und umgekehrt zu laufen gezwungen – zu Fuß bei Wind und Wetter auf schlecht ausgebauten Wegen. Von besonderem Interesse dürfte auch der Beitrag über die Sühnekapelle auf dem Gelände des ehemaligen SS-Sonderlagers/KZHinzert sein, erstmals werden Luftbilder des Lagerkomplexes im April 1944 gezeigt. Am Sonntag, 26. Juli, wird  die Chronik anläslich der Kirmes vorgestellt. Darüber hinaus gibt es ein kleines Konzert in Hinzerter Platt mit der Mundart-Band Why didn't they ask Evans, die den Soundtrack zur Chronik liefern. FIS


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