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Es war einmal... Irrlichter in Damflos

Unsere beliebte Reihe "Es war einmal..." setzen wir jetzt mit Geschichten, Mythen und Erzählungen aus der Region fort. Wir beginnen mit einer mündlichen Überlieferung aus dem Hochwald.
Foto: Pixelio.de

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Die Gret ging zu Fuß durch die Rot Wiese zur Käth nach Abtei. Die zwei waren verwandt und deswegen half eine der anderen, die Kartoffel auszumachen. Frühmorgens hat sich also die Gret auf den Weg gemacht und die Käth hatte schon auf sie gewartet. Dann sind sie zusammen mit dem Johann, dem Mann von der Käth, zum Kartoffelacker gegangen. Den ganzen Tag wurde gearbeitet, nur einmal machten sie auf einer Wiese Pause. Quita-Kaffee tranken sie und aßen selbst gebackenes, gutes Brot mit Himbeermarmelade und Kranzkuchen, der in den Kaffee getunkt wurde. Auch ein gutes Stück selbst gerauchten Schinken hatte die Käth eingepackt.

Irrfeuerlichter führen Leute auf falschen Weg

Endlich waren sie mit ihrer Arbeit fertig. Der Johann ging nach Hause, um das Pferd mit dem Wagen zu bringen und dann haben sie alles auf den Wagen aufgeladen und sind ins Dorf gefahren. Nachdem sie gut zu Abend gegessen hatten, machte sich die Gret auf den Heimweg. Es war schon ein wenig dunkel geworden, aber von Abtei bis nach Damflos hatte die Gret ja nicht so einen weiten Weg zu gehen. Zwar war die Gret keine ängstliche Person, aber von den Irrfeuerlichtern hatte sie auch schon gehört, die die Leute auf den falschen Weg führen würden. Und am schlimmsten war es, wenn man in den morastischen Bruch einsackte.

Als ob der Boden Feuerlichter spucken würde

Auch die Käth und der Johann sagten der Gret, sie solle an dem "Dempschen" aufpassen, wegen den Irrfeuerlichtern. Die Gret versprach aufzupassen, aber dachte sich insgeheim, dass das alles nicht stimmen würde und die Leute sich so was auch nur erzählten, um dem einen oder anderen Angst zu machen. So verabschiedete sie sich von allen und ging los. Das "Dempsche", an dem die Gret auch vorbeimusste, war so ein großes Stück Land, ganz sumpfig, und der Boden hat an manchen Stellen geblubbert, zugewachsen mit Faulbäumen und Binsengras, und keiner ging da mitten durch, nur am Rand konnte man sicher gehen. An diesem "Dempsche" musste die Gret auch vorbei. Und dann sah sie sie, die Irrfeuerlichter! Aus dem Boden stiegen sie auf und leuchteten und brannten. Dann ging eines aus, dafür aber andere wieder an, und so ging das weiter, als würde der Boden Feuerlichter spucken. Jetzt aber nichts wie weg, dachte sich die Gret, nahm die Fersen in die Hand und eilte los. Erst an der Rot Wiese angekommen, traute sie sich, zurückzuschauen. Jetzt war sie in Sicherheit und den Irrfeuerlichtern entkommen und auf dem richtigen Weg. Quelle: Damflos.de/Margaretha Bouillon-Adams

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