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Evangelische Kirche Konz feiert 120-jähirges Bestehen

Seit 120 Jahren trutzt sie Zeit und Wandel - die Evangelische Kirche in Konz-Karthaus. Am 19. September 1897 wurde die von Regierungsbaurat Georg Lübke im neugotischen Stil entworfene Kirche eingeweiht, fast auf den Tag genau feierte die Kirchengemeinde dieses Jubiläum nun mit einem Stadtteil- und Gemeindefest am 17. September 2017.

Ganz bewusst organisierte das Team rund um Pfarrer Christoph Urban von der Evangelischen Kirchengemeinde Konz und Dominik Schnith, Quartiersmanager in Konz, das Fest gemeinsam und mit der Unterstützung vieler Akteure aus dem Stadtteil: "Wir wollen als Gemeinde damit unterstreichen, dass wir auch in Zukunft in und für die Stadt wirken wollen", erklärte Urban.

Predigt wie vor 120 Jahren

In seiner Predigt anlässlich des Festgottesdienstes, mit dem dieser besondere Tag eröffnet wurde, betonte Urban dann auch: "Das Wesentliche einer Kirche ist das, was in ihr passiert, was sie und die Menschen beseelt, die sich in ihr versammeln. Das gilt auch für die Evangelische Kirche zu Konz-Karthaus." Urban stellte seine Predigt unter dasselbe Wort des Apostel Paulus, das schon vor 120 Jahren im Mittelpunkt des Einweihungsgottesdienstes stand: "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen." Dieses Wort sei auf den ersten Blick zwar eher ungewöhnlich, auf den Zweiten aber durchaus logisch: "Wir schauen zurück auf die Geschichte dieser Kirche. Sie lehrt uns, dass es ohne die Liebe nichts wäre mit dieser Kirche", so Urban und erinnerte daran, dass die Arbeiterkirche zu Konz-Karthaus seinerzeit nur durch viel engagierte Unterstützung finanziert und realisiert werden konnte.

Erste Protestanten in Konz bekamen Unterstützung von Glaubensgenossen

Die ersten Protestanten in Konz, etwa 300 Eisenbahnarbeiter, konnten den Bau einer neuen Kirche nicht alleine bestreiten. "Aber die Güte Gottes und die Liebe der evangelischen Glaubensgenossen in der Nähe und Ferne", wie es in der Grundstein Urkunde verewigt steht, machten das Vorhaben der noch jungen Gemeinde letztlich doch möglich.  Heute zeugt ein Bauzaun rund um das Gemeindehaus von einem neuerlichen Vorhaben: Das städtebauliche und gemeinwesenorientierte Projekt "Neue Mitte Karthaus" knüpft dabei durchaus an die ersten Erfahrungen der Konzer Gemeinde an. In Zusammenarbeit von Stadt, Kirchengemeinde, Caritas und Diakonie wird die Evangelische Kirche nicht nur renoviert und das dazugehörige Gemeindezentrum saniert, sondern es entsteht vielmehr noch ein Dorfplatz rund um die Kirche, ein Zentrum, das es so noch nicht gegeben hat in Konz.  "Für mich ist das die bauliche Realisierung des Leitbildes 'Offen evangelisch' unserer Gemeinde und eine riesige Chance – für dieses Gotteshaus, für diese Kirchengemeinde, für diesen Stadtteil und für die Menschen, denen die hier geleistete Arbeit zugut kommt", betonte Urban.

Interreligiöses Abschlussgebet

Beim anschließenden Fest rund um die Kirche ging es bunt und lebendig zu: Neben 13 Gruppen und Kreisen aus dem Stadtteil begeisterten die  Kölner Kabarettisten Hermanns & Putzler mit ihrem treffenden Pointen und der Gospelchor Happy Voices Konz sorgte nicht nur für das musikalische Programm des Tages, sondern in bewährter Weise auch für gute Stimmung bei den rund 1000 Besuchern des Festes. Ein Interreligiöses Abschlussgebet der Konzer Christen, Muslimen und Bahai bildete dann den Abschluss des Geburtstagsfestes der Evangelischen Kirche zu Konz-Karthaus.


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