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Orffs „Catulli Carmina“ im modernen Gewand

Mit einer spektakulären Aufführung der Orffschen „Catulli Carmina“ bereicherte der Vokalkreis Konz unter der Leitung von Martin Folz das Kulturleben der Region in einem gut besuchten Konzert in der Fest- und Sporthalle Konz. Das Chorwerk, basierend auf den sehr pointiert formulierten Versen des römischen Dichters Catull, wurde ergänzt durch Tanzeinlagen und szenische Darbietungen. Mitwirkende waren neben dem Vokalkreis Konz Chöre des Konservatoriums in Ettelbrück, die exzellenten Solisten Véronique Nosbaum (Sopran) und Igor Peral (Tenor) und Instrumentalisten des Conservatoire du Nord/ Luxemburg, sowie die Tänzer Reveriano Camill und Felizia Roth und Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums Trier.
Foto: Privat

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Alles, was dieses selten aufgeführte Orffsche Werk verspricht – heiße Sommernächte, Liebesschwüre und jede Menge Herzschmerz – wurde unter größtem Einsatz aller Mitwirkenden umgesetzt. Eingeflochten war getanzte Leidenschaft von Felizia Roth und Reveriano Camil und in ungewöhnlicher, teils in heftiger Jugendsprache drückten die Schüler des Friedrich-Wilhelm- Gymnasiums Trier ihre Emotionen aus. Die Solisten tauchten unvorhergesehen und ungewohnt hinter dem Chor auf und sangen sich mit großartigen Stimmen gegenseitig zu oder über den Chor hinweg. Percussionisten und Pianisten setzten instrumental große Punkte oder begleiteten gekonnt den Jugendchor. Dieses großartige und einmalig gesungene, getanzte, gesprochene Chorereignis traf mitten ins Herz. Gänsehaut pur während 70 Minuten. Die Kunst des Dirigenten, ja eigentlich fast Musikchoreographen, hat alle angesteckt und in den Bann gezogen, das punktgenaue Einsetzen und Beenden musikalischer Erfordernisse – gigantisch und grandios von den Chören dargebracht mit höchster Konzentration. Das mehrmalige Einbinden des Jugendchores vor der Bühne mit unterschiedlichsten Love-Songs wie zum Beispiel des spanischen "Todos los bienes (Juan del Encina) über schottische Volksmusik bis Mozarts "Piu non si trovano" ließ nicht nur der schönen Stimmen wegen erstaunen.


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