Seitenlogo

»Trotz anderer Kulturen schätzen wir uns«

Es ist eine langjährige Partnerschaft, die Gäste aus dem lateinamerikanischen Andenland Bolivien auf Gemeindemitglieder des Schieferbauortes Fell in der Nähe von Trier treffen lässt. Noch bis zum 1. Oktober werden Initiativen der bolivianischen Kirche zu Klimaschutz und zur Bewusstseinsbildung zum Umweltschutz vorgestellt.
Das Bistum Trier hat seine Bolivienpartnerschaftswoche mit mehreren Gottesdiensten am eröffnet, so auch in der Pfarreiengemeinschaft Schweich.  Foto: Bistum Trier

Das Bistum Trier hat seine Bolivienpartnerschaftswoche mit mehreren Gottesdiensten am eröffnet, so auch in der Pfarreiengemeinschaft Schweich. Foto: Bistum Trier

Hier feierte Bischof Robert Herman Flock aus San Ignacio de Velasco gemeinsam mit Pfarrer i. R. Jonas Weber und Diakon Herbert Knobloch Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin in Fell.
Mit der Bitte um "ein freundliches Lächeln", begrüßte Bischof Flock die Gemeinde nach dem Einzug in die Kirche. "Ich mache ein Foto für meine Facebook-Seite. Viele Menschen in Bolivien folgen mir da und sollen sehen, wo ich heute mit Ihnen zusammen bin", erläuterte der bolivianische Gast.
Predigt auf Englisch
Vor 38 Jahren habe er in einem Kompaktkurs in Salzburg Deutsch gelernt, verriet Flock seinen Zuhörern in Fell und stellte in der auf Deutsch gehaltenen Messfeier unter Beweis, dass er die Sprache noch immer beherrscht.
Seine Predigt hielt der gebürtige US-Amerikaner dann aber lieber auf Englisch, zumal er sich auf die Übersetzung durch Sophie Schneider, eine gerade erst aus Bolivien zurückgekehrte Freiwillige, verlassen konnte.
Er freue sich sehr, an diesem Morgen mit vielen Menschen im Gottesdienst und bei der anschließenden Begegnung die langjährige Partnerschaft und Freundschaft leben zu können, die das Bistum Trier und Bolivien verbinden.
Zuhause in Fell
"Trotz der Verschiedenheit unserer Kulturen schätzen wir uns", sagte Flock. Diese Wertschätzung werde umso größer, als sie mit der Größe und Güte Gottes zu tun habe. "Viele Probleme in der Welt bestehen, weil Menschen sich nicht kennenlernen", die Partnerschaft der Bistümer sei da ein positives Gegenbeispiel.
Die Feller Kirche gebe ihm das Gefühl, Zuhause zu sein, stellte der Bischof fest. Sie sei nur etwas kleiner als seine Heimatkirche in Wisconsin in den USA.
Von seinem jetzigen Amtssitz, der Kirche in San Ignacio im Erzbistum Santa Cruz de la Sierra im Osten Boliviens, unterscheide sich St. Martin Fell allerdings sehr. Bolivien habe kulturell unterschiedlich geprägte Regionen, so etwa den von den Anden geprägten Osten, schilderte das Kirchenoberhaupt und machte seine Zuhörer auf die bunten Tücher auf Altar und Ambo sowie auf die Stolen der Priester aufmerksam. "Diese leuchtenden Farben symbolisieren Erde, Himmel und das Leben.
Es sind die Farben der Menschen im bolivianischen Hochland."
Erfolgreiche Partnerschaft
Es sei ihm eine große Ehre, den bolivianischen Gast in der Gemeinde begrüßen zu können, betonte Ortsbürgermeister Alfons Rodens zum Abschluss des vom Martinus-Chor unter Leitung von Julius Gorges musikalisch gestalteten Gottesdienstes.
In einem kurzen Überblick zeichnet er die Erfolgsgeschichte der Bolivienpartnerschaft nach, die inzwischen seit 57 Jahren besteht.
Bolivianische Initiativen
Gerade in der heutigen Zeit, sei es wichtig, das Motto der diesjährigen Partnerschaftswoche ernst zu nehmen, das "gemeinsame Haus aufzubauen und zu schützen".
Unter diesem Leitwort werden in der Bolivien-Partnerschaftswoche noch bis zum 1. Oktober Initiativen der bolivianischen Kirche zu Klimaschutz und zur Bewusstseinsbildung zum Umweltschutz vorgestellt. RED


Meistgelesen