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1000. Punkt durch Gladiators-Kapitän

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge landeten die Gladiators Trier beim 102:66 gegen die OrangeAcademy Youngstars aus Weißenhorn einen enorm wichtigen Sieg. Lucien Schmikale erzielte dabei den 100. Treffer des Tages, Kapitän Simon Schmitz den 1000. Korbpunkt der ProA-Saison 2017/18. In einer Woche kommt es zum Wiedersehen mit drei Ex-Trierern.

Von Vinzenz Anton

Kilian Dietz wird sich doch wohl nicht nach einem neuen Job umsehen müssen? Der verletzte Center fehlt seit Wochen – eine aktuelle Meldung zu seinem Gesundheitszustand und der weiteren Behandlungsweise wird in den kommenden zehn Tagen erwartet. Stefan Ilzhöfer jedenfalls traute nach der Partie gegen den Tabellenvierzehnten seinen Augen nicht – Dietz hatte sich ein Mikro geschnappt und interviewte Ilzhöfer gemeinsam mit Hallensprecher Chris Schmidt.

Gegnerische Mannschaft mit vielen jungen Spielern

Gladiators-Trainer Marco van den Berg schickte Kevin Smit, Johannes Joos, Thomas Grün, Simon Schmitz und Jermaine Bucknor in die Starting Five gegen das Nachwuchsteam der Ulmer. Die OrangeAcademy-Basketballer sind das Farmteam des Bundesligisten ratiopharm Ulm und daher mit sehr jungen Spieler gespickt. Das Durchschnittsalter beträgt nur 21 Jahre – Timo Lanmüller ist sogar erst 16 Jahre jung und durfte knapp zwölf Minuten ProA-Luft schnuppern - Routinier ist Nils Mittmann mit 38 Jahren (steuerte am Ende zwölf Punkte bei).

Drittes Viertel als Schlüssel zum Sieg

Die auf Tabellenplatz elf stehenden Trierer begannen sehr fokussiert und Bucknor sorgte nach gewonnenem Sprungball für die ersten Punkte. Auch Joos fand gut in die Partie, weshalb die beiden fast im Alleingang für eine beruhigende 12:5 Führung sorgten – einzig Kevin Smit steuerte noch einen Dreier bei. Trier war hellwach in der Defensive und fand in der Offensive die richtigen Lösungen. Kyle Dranginis war der punktestärkste Mann (11) auf Gladiators-Seite in Viertel eins, dass die Trierer mit 28:14 für sich entschieden. Nachdem die unter Siegdruck stehende Heimmannschaft auch im zweiten Viertel in allen Belangen überlegen war, stellten sich die meisten Fans wohl auf einen Kantersieg ein. Doch die 60:41 Führung war in der Kabine Thema Nummer eins: "Der Schlüssel zum Sieg war das dritte Viertel. Wir wussten, dass der Gegner nach der Pause alles versuchen wird, um den Rückstand zu verkürzen. Aber wir haben sie nicht in ihren Rhythmus kommen lassen, sondern selbst dominant gespielt. Daher bin ich sehr glücklich, gerade auch mit dem dritten Viertel. Jetzt versuchen wir in Hamburg zu gewinnen!", zeigte sich Marcon van den Berg sehr zufrieden mit dem Sieg. Sein finnischer Trainer-Kollege Daniel Jansson sprach von Bullshit, was sein Team gerade in der Anfangsphase gezeigt habe.

Historischer Korbpunkt im dritten Viertel

Dass die Trierer nach dem dritten Viertel mit 85:58 führten, ist nicht von großer Bedeutung. Für die Statistiker hatte jedoch das 75:50 durch Schmitz per Korbleger großen Wert, da es der 1000. Korbpunkt der laufenden Saison war. Am Ende bejubelten Fans und Mannschaft einen 102:66 Erfolg gegen den Aufsteiger aus Ulm, der nicht zu wichtig genommen werden darf, weil der Verlierer gegen den Abstieg spielt.  Auf Trierer Seite erzielte Publikumsliebling Bucknor als einziger Akteur ein Double-Double (elf Punkte und zehn Rebounds).

Schmitz und Joos top

Simon Schmitz kommt nach seiner langen Verletzungspause wieder immer besser in Form: "Jedes Spiel hilft mir, mich langsam an mein altes Niveau heranzuspielen. Momentan bin ich bei 95 Prozent." Mit 20 erzielten Punkten war Schmitz (zum viertel Mal) auf Trierer Seite ebenso Topscorer wie Joos (zum fünften Mal). Bei den Gästen konnten nur Nils Mittmann, Marcell Pongo und David Krämer mit zweistelligen Punktzahlen überzeugen. Auf Gladiators-Seite besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass alle eingesetzten Trierer Spieler punkten konnten.

Gladiators-Fanbus unterwegs nach Hamburg

Bei der Auswärtspartie am 17. Dezember kommt es ab 17 Uhr gegen die Hamburg Towers zum Wiedersehen mit drei ehemaligen Trierern. So spielten Tony Canty und Stefan Schmidt noch zu TBB-Zeiten gemeinsam für Trier. Nach dem Abstieg schlossen sich Canty und Schmidt den Hanseaten an. Justin Raffington spielte im Gründungsjahr für die Gladiators, seit 2016 läuft er für die Towers auf. Die van den Berg-Truppe wird von circa 40 Auswärtsfans an die Alster begleitet – der WochenSpiegel wird auch vor Ort dabei sein. Vom 16. bis 18. Dezember dauert die vom Fastbreak Trier organisierte Fahrt. Schmitz ist den Fans sehr dankbar: "Wir haben sechs Dauer-Fans, die uns überall unterstützen. Ich finde es toll, dass uns in Hamburg ein ganzer Bus anfeuert. Dann können wir ein kleines Heimspiel haben, was wichtig wird, da ich die Towers sehr stark einschätze." Weitere Informationen zu den nächsten Auswärtsfahrten (Weißenhorn am 6. Januar und Baunach am 27. Januar 2018) und Anmeldungen gibt es hier.

Schmikale trifft und muss Runde ausgeben

Gladiators-Siege kommen nicht selten vor: Im 84. Spiel war es der 44. Sieg bei 40 Niederlagen. Kantersiege sind da schon eher eine Rarität. 2023 Zuschauer sahen gegen Ulm den dritthöchsten Sieg seit Gladiators-Gründung im Jahr 2015 – nur übertroffen vom 100:60 gegen Rhöndorf am 5. März 2016 und 84:46 gegen Heidelberg (8. Oktober 2016). Die Moselstädter erreichten heute zum zweiten Mal eine dreistellige Korbpunktezahl. Lucien Schmikale war es vergönnt, per Dreier den 100. Punkt zum 100:64 zu erzielen (37. Minute). Laut eigener Aussage habe er die Bedeutung seines Treffers zuerst nicht bemerkt, "aber als großer Jubel von meinen Mitspielern kam, wurde ich auf die runde Zahl aufmerksam." Wenn es nach Mitspieler Simon Schmitz geht, müsse Schmikale eine Runde ausgeben: "Ich bin dafür, dass Lucien dem Team eine Runde spendieren muss - vielleicht später bei einem Glas Glühwein."

Statistik 10. Dezember:

Dranginis (17), Smit (9), Bucknor (11), Hennen (2), Schmikale (3), Schmitz (20), Grün (5), Ilzhöfer (10), Joos (20), Buntic (3), Shoutvin (2)

Zuschauer: 2023

Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen nach dreizehn Spielen: Joos (189), Dranginis (179), Bucknor (111), Smit (99), Schmitz (98)


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