Seitenlogo
SP

Bei mildem Wetter krabbeln Zecken wieder

Mit den milderen Frühlingstemperaturen werden auch Zecken wieder aktiv. Stechen die winzigen Blutsauger zu, können sie Krankheitserreger auf den Menschen übertragen.
Eine Zecke - auch bekannt als Hausbock - macht es sich gemütlich auf einen Hahnenfuß-Gewächs. Foto: Frank Derer/Nabu

Eine Zecke - auch bekannt als Hausbock - macht es sich gemütlich auf einen Hahnenfuß-Gewächs. Foto: Frank Derer/Nabu

Dabei besteht das Risiko, an der Lyme-Borreliose oder auch der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken, für die häufig grippeähnliche Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen typisch sind. Laut Deutschem Konsiliarlabor für FSME in München war 2016 mit 350 bis 400 Erkrankungsfällen bundesweit ein extremes Zeckenjahr. "Wer von einer Zecke gestochen wird, sollte jedoch Ruhe bewahren", rät Klaus Haßler vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Trier. "Denn nicht jede Zecke ist infiziert, auch wenn das manch einer annimmt."

Zecken lauern im Gras

Zecken lauern an Gräsern, Zweigen von Sträuchern oder auch im Unterholz auf Wirte. Gehen Menschen oder auch Tiere vorbei, lassen sich die Krabbeltiere abstreifen. Zecken sind nicht nur im Sommer aktiv. Bereits ab etwa sieben Grad Celsius ist mit den Spinnentieren im Freien zu rechnen. Zecken, die Borreliose-Erreger übertragen, gibt es nicht nur im Süden, sie kommen deutschlandweit vor. Zecken, die das FSME-Virus in sich tragen, treten vor allem in Baden-Württemberg und Bayern auf sowie in einigen Regionen von Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen auf.

Antibiotika und Impfungen

Zeckenstiche spürt man in der Regel nicht. Daher sollte man nach dem Aufenthalt im Freien den Körper gründlich nach Zecken absuchen, vor allem Kopf, Ohren, Hals, Armbeugen und Kniekehlen. Gegen Erreger, die durch Zecken übertragen werden, gibt es nur bedingt Impfungen. Gegen Borreliose gibt es keine. Frühzeitig diagnostiziert lässt sie sich gut mit Antibiotika behandeln. Anders verhält es sich mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis, die durch einen Virus übertragen wird und zu einer Gehirnhautentzündung führen kann. Wirksame Medikamente zur Behandlung gibt es nicht. Den besten Schutz bietet die gut verträgliche Impfung dagegen. Sie wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Versicherten, die innerhalb der Risikogebiete in Deutschland leben oder sich dorthin begeben, entstehen hierfür keine Kosten. Die Impfung rechnet der Arzt direkt über die Gesundheitskarte ab.

Zecke richtig entfernen

Zecken mit Klebstoff oder Öl entfernen geht auf keinen Fall! Mögliche Folge: Die Zecke erbricht im Todesringen ihren Darminhalt und damit Krankheitserreger in die Wunde, was zu einer Infektion führen kann. Bewährt hat sich, die Zecke mit einer Pinzette oder Zeckenkarte dicht an der Haut zu greifen (nicht quetschen) und sie behutsam gerade herauszuziehen. Anschließend die Wunde desinfizieren.
Wer unsicher ist, ob die Zecke komplett entfernt ist, sollte zum Arzt gehen. RED/FIS


Meistgelesen