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Bistumssynode verabschiedet Schlussdokument

Mit 212 Ja-Stimmen von 231 abgegebenen Stimmen hat die Trierer Bistumssynode ihr Schlussdokument "heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen" verabschiedet. Bischof Dr. Stephan Ackermann unterzeichnete das rund 40 Seiten umfassende Papier zum Abschluss der siebten Vollversammlung am 30. April in Trier in der ehemaligen Reichsabtei St. Maximin.
Bischof Ackermann mit den Abschlusspapieren. Foto: Bistum

Bischof Ackermann mit den Abschlusspapieren. Foto: Bistum

"Der Auftrag ist erfüllt", sagte der Bischof zum Abschluss und sprach den Synodalen ein Kompliment für die "gelungene Leistung" aus. Es sei zudem ein Signal und eine Ermutigung: "Synode geht." Nun gehe es an die Umsetzung, und darum, dass das "Volk Gottes" sich dem Weg anschließe. Entscheidend für die Umsetzung, sagte der Bischof weiter, sei die „große Einmütigkeit“ bei der Verabschiedung des Dokuments.

Pastorale Räume werden größer

Neue Formen der Gemeinschaft sollen dem Schlussdokument nach vor Ort entstehen, bei denen besonders die Ehrenamtlichen und hauptamtliche Laien stärker einbezogen werden. Dabei werden die pastoralen Räume größer. Die "Planung und Verwirklichung der Pfarrei der Zukunft" orientiert sich an einer Richtzahl von 60 Pfarreinheiten. "Unbeschadet der besonderen Verantwortung des Pfarrers", durch Weihe und Beauftragung des Bischofs, soll die Leitung einem Team anvertraut werden – das neben dem Pfarrer aus mindestens zwei Hauptamtlichen besteht, erweiterbar durch Ehrenamtliche. "Die Verwaltung ist im Leitungsteam mit ausreichender eigener Kompetenz vertreten", wurde am letzten Tag der Synode nochmals besonders betont.

Haltung und Kultur der Trierer Kirche

Ein Kapitel des Abschlusspapiers befasst sich mit den Haltungen und der Kultur der Kirche von Trier und des daraus beeinflussten Handelns. Dazu gehören etwa die Anerkennung, dass es unterschiedliche Familienformen gibt, der Respekt vor Anders- und Nichtgläubigen und der besondere Schutz von Kindern und Jugendlichen. "Der einzelne Mensch wird in seinen jeweiligen Bedürfnissen und Lebenswirklichkeiten ernst genommen", heißt es. Mitaufgenommen wurde auch ein Punkt, der sich mit Flucht und Migration auseinandersetzt "Die Synode begrüßt eine Willkommenskultur statt Abschottung und Abschreckung", heißt es. Ebenso floss ein besonderer Bezug zur seit 56 Jahren bestehenden Bolivienpartnerschaft des Bistums ins Schlussdokument mit ein: Der Dialog mit den weltkirchlichen Partnern werde "intensiv weitergeführt".

Kirche muss sich verändern

Als Gast sprach der Vorsitzende der bolivianischen Bischofskonferenz Erzbischof Ricardo Centellas am letzten Tag der Synode. "Als Weltkirche stehen wir alle vor der pastoralen Herausforderung des missionarischen Wandels", erklärte er. Die Kirche müsse sich verändern zu einer Kirche der Mission, des Dienstes und zu einer Gemeinschaft, "die als Gemeinschaft von Gemeinschaften lebt". Dieser Prozess brauche "einen langen Atem", doch er lohne sich. Es sei eine "intensive Zeit" gewesen, sagte Oberkirchenrätin Barbara Rudolph von der Evangelischen Kirche im Rheinland, die als Gast an der Synode teilgenommen hatte. Einen Dank sprach sie dem Bischof aus für den "Mut", die Synode einberufen zu haben. Sie sei nicht nur ein "Signal in Bistum", sondern in der ganzen Region. "Seien Sie stolz auf das Ergebnis", sagte Rudolph zu den Synodalen. Mit der Verabschiedung des Schlussdokuments ist die Synode nach zweieinhalb Jahren Beratungen und einem Jahr der Vorbereitung beendet und geht nun in den Prozess der Umsetzungsphase. Weitere Informationen gibt es hier.


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