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Forschung an der Universität Trier hat viele Gesichter
"Das Format hat seinen Platz auf dem Campus gefunden", stellte der Initiator des Forums, Universitätspräsident Prof. Michael Jäckel, fest. In zwei Podiumsrunden wurde zunächst das ABC der Institute buchstabiert, sodann mit dem zu Monatsbeginn eröffneten Graduiertenkolleg "Algorithmische Optimierung" (ALOP) ein Programm für Nachwuchsforscher vorgestellt. Ergänzend spiegelten eine Poster-Session und Ausstellung die große Bandbreite wissenschaftlicher Arbeit an der Universität.
Beachtliche Schnittmenge
So sehr sich die Arbeitsgebiete der präsentierten Institute inhaltlich unterscheiden, verbindet sie andererseits eine beachtliche Schnittmengen: Sie beschäftigen sich mit Themen längerer Dauer und sie arbeiten interdisziplinär. Und noch ein verbindendes Element wurde in der von der Kunsthistorikerin Prof. Ulrike Gehring moderierten Gesprächsrunde deutlich: Auch wenn es die sperrigen Institutsbezeichnungen nicht vermuten lassen, bezieht sich die Forschung doch in vielen Bereichen auf praxis- und alltagsnahe Fragen. "Wir versuchen exzellente und gesellschaftsrelevante Forschung zu betreiben, um Veränderungen herbeizuführen oder neue Erkenntnisse zu gewinnen", hob Prof. Dr. Laszlo Goerke hervor, Direktor des Instituts für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Union (IAAEU).Von Umweltproben bis zu antiken Kulturen
Interessiert sich das IAAEU beispielsweise für Streiks in der Daseinsvorsorge, die Auswirkungen des Berufspendelns oder den Einfluss von Handy-Nutzung am Arbeitsplatz auf die Produktivität, können es beim Institut für Umwelt- und Technikrecht (IUTR) Rechtsfragen im Zusammenhang mit Emissionen oder der Energiewende sein, erläuterte IUTR-Direktor Prof. Dr. Alexander Proelß. In der Umweltprobenbank, repräsentiert durch ihren Leiter Prof. Dr. Michael Veith, archivieren Wissenschaftler Proben, um Veränderungen in der Natur rekonstruieren und feststellen zu können, wann und wo neue Substanzen auftreten. Das Centrum für Postcolonial und Gender Studies (CePoG) setzt sich mit Ideologien der Ungleichheit und Ungleichwertigkeit auseinander. Dabei kann auch die Diskussion um die Vorgänge in der Kölner Silvesternacht in den wissenschaftlichen Fokus rücken, verdeutlichte Cepog-Vorstandsmitglied Juniorprofessorin Dr. Franziska Bergmann. Das Zentrum für Altertumswissenschaften an der Universität Trier (ZAT), vertreten durch Geschäftsführer Prof. Fabian Reiter, will Wissen über antike Kulturen vertiefen und setzt dazu modernste Technologien ein – auch zur Vermittlung von Erkenntnissen in die Öffentlichkeit. Das Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) sieht seine Aufgabe darin, Forscher zu unterstützen, beispielsweise darin, mit der Informationsflut besser umzugehen.Forschung als dynamischer Prozess
"Unsere Arbeit ändert sich, klassische Aufgaben haben sich überlebt", stellte Dr. Anne-Kathrin Mayer, Leiterin der Abteilung Forschung und Entwicklung im ZPID, fest. Der Feststellung, dass Forschung ein dynamischer Prozess und Veränderungen unterworfen sei, konnten sich die Kollegen auf dem Podium nur anschließen. Zu den Veränderungsprozessen zählen beispielsweise, das Vorrücken von Verbund- gegenüber der Einzelforschung und die starke Ausrichtung auf Interdisziplinarität.Neues Graduiertenkolleg
Fachübergreifend ist auch das neue Graduiertenkolleg ALOP ausgerichtet, allerdings hat es seinen Ursprung und seinen eindeutigen Schwerpunkt in der Mathematik. Für Graduiertenkolleg-Sprecher Prof. Dr. Volker Schulz und seine Kollegen aus der Mathematik ist mit der Förderzusage der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ihr Programm eine arbeitsreiche Entwicklungsphase von Erfolg gekrönt worden. Perspektivisch steht hinter der institutionalisierten Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern die Vision, in Trier ein Zentrum für Algorithmische Optimierung aufzubauen. Mit ALOP will das auf die Angewandte Mathematik fokussierte Fach die Tradition eines vorangegangenen erfolgreichen Graduiertenkollegs fortsetzen, in dem auch Mirjam Dür Ende der 90er-Jahre ausgebildet wurde. "Ein Graduiertenkolleg ermöglicht eine breite Ausbildung und bietet viele Möglichkeiten, beispielsweise eine breitere Einbindung in die Wissenschafts-Community", sprach die Vizesprecherin des Graduiertenkollegs und Mathematik-Professorin aus eigener Erfahrung. Die unterschiedlichen Ansätze und Biographien von vier Graduiertenkolleg-Teilnehmern auf dem Podium unterstrichen die thematische Vielfalt und die Verbindungen in die Volkswirtschaft sowie in die Wirtschafts- und Sozialstatistik. Universitätspräsident Jäckel zeigte sich abschließend zuversichtlich, dass "wir an der Mathematik und dem Graduiertenkolleg in Trier noch viel Freude haben werden."Meistgelesen
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