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Für mehr Insekten auf rheinland-pfälzischen Feldern

Mit dem Wildschutzprogramm Feld & Wiese (WFW) lanciert der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) ein Projekt, um den Biodiversitätsverlust im Offenland aufzuhalten. Insektenreichtum ist dabei ein wichtiger Aspekt.
Insekten sind die Grundlage eines gesunden Ökosystems. Foto: Klein/LJV RLP

Insekten sind die Grundlage eines gesunden Ökosystems. Foto: Klein/LJV RLP

Artenvielfalt im Offenland beginnt mit den ganz kleinen Bewohnern dieser Flächen – den Insekten. Ob als Bestäubungshelfer oder Nahrungsgrundlage für den Rebhuhnnachwuchs und andere Vogelarten – die krabbeligen Vielbeiner sind die Grundlage eines gesunden Ökosystems. Im Rahmen der WFW-Projektplanung testet der LJV erste Maßnahmen in der Fläche. Neben den bekannten Blühstreifen legen die WFW-Mitarbeiter mehrere sogenannter beetle banks an. Diese zwei bis vier Meter breiten und circa 40 Zentimeter hohen Wälle wurden mit einer speziellen Grasmischung eingesät. Durch die Struktur der Wälle, mit einer windabgewandten und einer windzugewandten Seite, kann sich ein besonders günstiges Mikroklima entwickeln, das die vermehrte Ansiedlung von Insekten fördert.

Insektenvielfalt wirkt sich positiv aus

Das "Rotherfield Project" des englischen Game & Wildlife Conservation Trust setzt beetle banks seit einigen Jahren erfolgreich ein. Dort konnten mithilfe der "Käferwälle" mehr als 1.000 Insekten und Spinnen pro Quadratmeter einen geeigneten Lebensraum finden. Durch das erhöhte Insektenaufkommen wächst das Nahrungsangebot für Vogelarten wie Feldlerche, Goldammer und Kiebitz. Auch der Nachwuchs von Rebhühnern und Fasanen hat in einer Landschaft mit einer hohen Insektendichte bessere Überlebenschancen. Auf die Pflanzenwelt wirkt sich die Insektenvielfalt ebenfalls positiv aus, denn Bienen, Käfer, Spinnen und Co. dienen als Bestäuber und Regulatoren von Schädlingen.

Projekt soll nächstes Jahr durchstarten

Das WFW befindet sich derzeit noch in der Planungsphase, bezieht aber bereits jetzt alle Akteure des ländlichen Raums mit ein. "Artenvielfalt im Offenland lässt sich nur erreichen, wenn Politik, Landwirtschaft und Jägerschaft eng zusammenarbeiten", sagt WFW-Projektleiterin Sarah Wirtz. Ein Ziel des WFW ist, Landwirte dahingehend zu beraten, welche der zahlreichen, bereits existierenden Agrarumweltprogramme sie zum Wohl der Offenlandarten umsetzen und unkompliziert in ihre betrieblichen Arbeitsabläufe einbinden können. Die Projektplanung für das kommende Jahr befindet sich derzeit auf der Zielgerade. Im Jahr 2018 soll das WFW durchstarten und auf Testflächen und in Demonstrationsrevieren die Wirksamkeit von Maßnahmen überprüfen, Landwirten und Jägern beratend zur Seite stehen und somit für mehr Artenvielfalt im Offenland sorgen.


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