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"Gewaltprävention geht alle an"

Von Mai bis Ende Juni veranstaltete der Arbeitskreis Gewaltprävention seine jährlichen Projektwochen. In diesem Jahr wurden rund 40 verschiedene Veranstaltungen angeboten – vom Film, über Workshops und Kurse bis hin zu Theateraufführungen und Sport. Das Angebot richtete sich an Schulen, Eltern, Kinder und Jugendliche. Getragen wird der Arbeitskreis von der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg.

Das Feld "Gewaltprävention" ist in den vergangenen Jahren weiter und zudem undurchsichtiger geworden. Facebook, WhatsApp und viele andere Plattformen der digitalen Welt können nicht nur Segen sein, sondern auch zum Fluch werden. Dann nämlich, wenn vor allem Kinder und Jugendliche in die Mechanismen des anonymen Terrors geraten, Mobbing und Bedrohungen ausgesetzt sind. Oft fängt es schleichend an und kann schließlich sogar tödlich enden - wenn Kinder und Jugendliche keinen Ausweg mehr wissen. War es früher der Schlag in die Magengrube oder jener auf das Nasenbein, so sind die Formen der Gewalt heute vielschichtiger, undurchschaubarer und folglich auch bedrohlicher. Mädchen müssen die Schule wechseln, weil plötzlich Nacktbilder von ihnen im Netz auftauchten, Heranwachsende werden gemobbt oder über SMS-Systeme unter psychischen Druck gesetzt - die Fälle häufen sich. Aufklärung ist deshalb nötig und wichtig. Dieser Aufgabe widmet sich der Arbeitskreis Gewaltprävention seit nunmehr 19 Jahren. Hervorgegangen ist er aus dem 1988 gegründeten Initiativkreis "Gegen Gewalt im Spiel". Dann wurde die Zielsetzung erweitert.

Unabhängiges Gremium

Seit 1999 ist der Arbeitskreis ein unabhängiges Gremium von freien und öffentlichen Trägern der Stadt Trier und des Landkreises Trier-Saarburg, das sich mit dem Thema " Gewaltprävention" beschäftigt. 2005 und aktuell in 2016 wurde der AK mit dem Landespräventionspreis ausgezeichnet. Die jährlichen Projektwochen haben längst Tradition im ganzjährigen Angebot des Arbeitskreises. Inzwischen hat sich die Zielgruppe erweitert und entsprechend wurde das Angebot weiterentwickelt und ausgebaut. Basis für die Arbeit ist immer die Suche nach Ursachen und Entstehung. Gewalt fängt schon weit vor der körperlichen Gewalt an. Prävention kann folglich nicht früh genug beginnen. Daher hat der Arbeitskreis in diesem Jahr wieder viele Veranstaltungen auf sein Programm gesetzt. Theateraufführungen sind heuer verstärkt darin enthalten. Hier spielen Schüler für Schüler. In Zusammenarbeit mit der Trierer Tuchfabrik und dem Weimarer Kulturexpress wurde das Stück " Mobbing - wenn Ausgrenzung einsam macht" aufgeführt, die IGS Integrierte Gesamtschule erarbeitete und brachte das Theaterstück: "Wir tricksen euch aus" zur Aufführung. Die Stücke "Gleich knallt's!" und "Schweinebacke" des "Hein-Knack-Theaters" wurden hingegen direkt von Schulen gebucht. Sie richten sich an Kinder im Grundschulalter zwischen Klasse eins und vier.

Kino, Fachtag und mehr

Das "Kino gegen Gewalt" läuft seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Trierer "Broadway" gezeigt wurde der Film: "Schuld sind immer die anderen!" Der Fachtag 2016 unter der Überschrift "Psychodrama" wurde von der renomierten Anti-Aggressionstrainerin und Psychodrama-Leiterin, Monika Jetter-Schröder gestaltet und sehr gut angenommen. Fairplay-Fußballturniere für Schüler und Schülerinnen, Wendo - Selbstbehauptungskurse, kooperative Spiele für Kinder, einen Spieletag im Palastgarten Trier, Tagesseminare für Lehrer, Fachkräfte der sozialen Arbeit und Eltern, ergänzen in diesem Jahr den Angebotskatalog. Auch Seminarangebote wie: "Wie rede ich mit meinem Kind", wurden in Hermeskeil und in Konz gut besucht. Viele der Veranstaltungen sind ganzjährig im Angebot, diese stehen gerade den Schulen immer zur Verfügung. In 2017 wird der Arbeitskreis sein 20 jähriges Bestehen mit einem kleinen Jubiläumsprogramm feiern, Informationen im Netz unter www.gewaltpraevention-trier.de Von Petra Job


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