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Gladiators: Höchste Niederlage seit Gründung

Wer das Hinspiel mit 84:46 gewonnen hat, scheint den eventuell bedeutsamen Direktvergleich nicht mehr verlieren zu können. Den Gladiators widerfuhr das Unerwartbare dennoch, weil sie in Heidelberg mit 51:91 untergingen. Innerhalb der Liga war diese Differenz zwar "nur" die drittgrößte der Saison, weil die Essener und Schlusslicht Dresden jeweils daheim gegen Weißenfels abschließend mit 43 bzw. 47 Korbpunkten im Hintertreffen lagen. Aber es war natürlich die höchste Niederlage der Gladiators seit ihrer Gründung vor anderthalb Jahren. Das Ausmaß des Debakels vom 22. Januar 2017 wird deutlich am schlechtesten Endresultat in den vorherigen 54 Spielen: ein 52:79 in Chemnitz am 5. Dezember 2015.
Foto: Symbolbild/Archiv

Foto: Symbolbild/Archiv

Von Bernd Schneider Die Halle des Heidelberger Olympiastützpunktes ist nicht groß, zwei Transparente und deren Inhalt sehr wohl: Da steht unübersehbar, dass von 1957 bis 1962 alle sechs Deutsche Meistertitel an den Universitäts-Sport-Club der Neckarstadt gingen und bis 1977 drei weitere folgten. Die Gegenwart und deren Alternative lauten: untere oder obere Zweitliga-Hälfte, wie 2015/16 das Verpassen der Playoffs oder nicht. Die Aussichten für den USC-Nachfolger haben sich da jetzt  erheblich verbessert durch ein lebendes Beispiel dafür, dass im Basketball Unerklärliches passieren kann. Das Extrem in diesem Sinne: Im letzten Viertel verdoppelte sich der ohnehin schon happige zahlenmäßige Abstand zwischen den beiden Teams. Konkret: Nach dem dritten Viertel stand es "nur" 65:46 für die Neckarstädter. Das heißt: Heidelbergs Chance zum sensationellen Direktvergleichs-Gewinn wurde erst in den letzten zehn Netto-Minuten erkennbar. Sieger-Trainer Branislav Ignjatovic betonte, dass nur ein Scherzbold vor dem Spiel von  dieser Chance hätte reden können, die mit einem abschließenden 14:0-Lauf genutzt wurde.

"Spiegelbild des Hinspiels"

Der Gladiators-Coach sprach von einem "Spiegelbild des Hinspiels", weil auch diesmal beim Gäste-Team "überhaupt nichts gestimmt" habe. Marco van den Berg drückte sich vor der Rückkehr nach Trier nicht vor einem perspektivischen Wort zur Lage: "Unterhalb vom vierten Tabellenplatz ist alles möglich."  Dafür wäre es nützlich, nicht wieder gegen eine keineswegs übermächtige Mannschaft zu verlieren. Lange schien die Frage, wann die ohne den wegen seiner Abiturprüfung daheimgebliebenen Weitwurf-Spezialisten Sebastian Herrera angetretenen Trierer den Rückstand erheblich schrumpfen würden. Doch der Rückstand wuchs und wuchs - und das Wachstum vergrößerte sich sogar. Erschreckend auch der Unterschied bei den Defensiv-Rebounds: Heidelberg 35, Trier 20.

Korbschützen

Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen zwischen dem 19. Saisonspiel und dem Empfang des Tabellenzweiten Crailsheim Merlins am letzten Januar-Samstag:  Spearman 276,  Nicholas 170,  Herrera 167,  Schmitz 165,  Smit 144.  


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