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IHK setzt vier Nachfolgelotsen bei der Betriebsübergabe ein

Das Institut für Mittelstandsforschung hat ermittelt: In den kommenden fünf Jahren stehen etwa 1200 Betriebe in der Region Trier vor der Übergabe an einen geeigneten Nachfolger. Häufig treten im Übergabeprozess Probleme auf.
Zu sehen sind (von links): IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Glockauer, die Nachfolgelotsen Karl A. Heinz, Anders Warnberg, Lothar Künzer und Horst Schreiber, IHK-Geschäftsführer Standortpolitik Matthias Schmitt sowie Raimund Fisch, Leiter Existenzgründung und Unternehmensförderung bei der IHK Trier. Foto: IHK

Zu sehen sind (von links): IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Glockauer, die Nachfolgelotsen Karl A. Heinz, Anders Warnberg, Lothar Künzer und Horst Schreiber, IHK-Geschäftsführer Standortpolitik Matthias Schmitt sowie Raimund Fisch, Leiter Existenzgründung und Unternehmensförderung bei der IHK Trier. Foto: IHK

"Bei einer Nachfolgeregelung handelt es sich um einen einmaligen Vorgang, der sich nicht trainieren lässt", sagt Raimund Fisch, Nachfolgeexperte der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier. Unternehmer warten entweder zu lange, ehe sie die Übergabe in die Wege leiten oder seien nicht bestmöglich darauf vorbereitet. Ein Problembereich ist vor allem die Finanzierung. Ein Viertel der Unternehmer wirbt mit einem überhöhten Kaufpreis, knapp die Hälfte der potenziellen Nachfolger berichtet von Schwierigkeiten bei der Finanzierung.

Ehrenamtliche Nachfolgelotsen bieten Beratung

Um dem entgegenzuwirken bietet die IHK Trier in ihren Nachfolgeberatungsgesprächen nun zusätzlich die Hilfe von insgesamt vier ehrenamtlichen Nachfolgelotsen an. Als Lotsen agieren die ehemaligen Bankenvorstände Horst Schreiber und Karl A. Heinz (beide Volksbank Trier), Lothar Künzer (Sparkasse Mittelmosel) sowie Anders Warnberg, der zuvor bei verschiedenen internationalen Unternehmen als Geschäftsführer wirkte. Die Beratung durch diese Experten ist kostenlos.

Nachfolge wird zunehmend wichtig

Dass die Unternehmensnachfolge zunehmend wichtig wird, zeigt ein Blick auf die Daten. 2016 hat die IHK Trier 83 individuelle Beratungsgespräche durchgeführt. 2015 waren es noch 62. Das liegt für Raimund Fisch vor allem am demografischen Wandel. "Die Zahl der Unternehmer im Rentenalter wächst." Gleichzeitig melden mehr Unternehmer, dass ihre Kinder nicht bereit seien, die Nachfolge im elterlichen Betrieb anzutreten. "Sie wollen stattdessen ihren eigenen Weg gehen." Einen weiteren Grund sieht Fisch im Fachkräftemangel. Kann ein Mitarbeiter zwischen mehreren offenen Stellen wählen, muss der Arbeitgeber entsprechend attraktive Konditionen bieten, um die Arbeitskraft im eigenen Betrieb zu halten: "Das führt dazu, dass viele Arbeitnehmer den Schritt in die eigene Selbstständigkeit scheuen."

Weitere Informationen bei Raimund Fisch, Telefon 0651/97 77-5 20, E-Mail: fisch@trier.ihk.de



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