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Kunst gegen Komasaufen: Kampagne "bunt statt blau" gestartet

Kunst gegen "Komasaufen": Unter diesem Motto starten die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und die DAK-Gesundheit die Kampagne "bunt statt blau" 2018 zur Alkoholprävention in Rheinland-Pfalz.
Die Kampagne

Die Kampagne "bunt statt blau" will Jugendliche über die Gefahren des Komasaufens aufklären. Foto: FF

Der Plakatwettbewerb für Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren findet zum neunten Mal statt. Bundesweit sind 11.000 Schulen zur Teilnahme eingeladen. Hintergrund: 2016 kamen bundesweit 22.133 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit ist die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen erstmals seit 2012 wieder gestiegen. In Rheinland-Pfalz waren es mit 1.425 Betroffenen 3,7 Prozent mehr. Experten fordern weitere Aufklärung über die Risiken des Rauschtrinkens, auch im Schulunterricht.

Kinder werden selbst zu Botschaftern gegen Rauschtrinken

"Viele Jugendliche überschätzen sich und glauben, exzessives Trinken gehöre zum Feiern dazu. Wenn zehnjährige Kinder betrunken in der Klinik landen, müssen wir handeln", erklärt Michael Hübner, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz. "Schüler sollen offen und ehrlich über das Thema Alkoholmissbrauch aufgeklärt werden. Das Besondere bei 'bunt statt blau': Hier werden junge Künstler selbst zu glaubwürdigen Botschaftern gegen das Rauschtrinken." Seit 2010 haben bundesweit mehr als 87.000 Teilnehmer Plakate zum Thema eingereicht. Zahlreiche Landesregierungen, Suchtexperten und Künstler unterstützen die mehrfach ausgezeichnete Aktion.

"Rauschtrinken ist navh wie vor Problem"

"Das Rauschtrinken ist bei einigen Jugendlichen nach wie vor ein Problem. Dies zeigen die aktuell gestiegenen Behandlungszahlen bei Alkoholvergiftungen. Wir müssen die Jugendlichen weiterhin für die Gefahren eines übermäßigen Alkoholkonsums sensibilisieren", sagte Bätzing-Lichtenthäler. "Die Landesregierung räumt der Suchtprävention daher einen hohen Stellenwert ein, um die gesundheitlichen Risiken durch Alkohol zu reduzieren. Dazu gehört neben den Maßnahmen des Landes auch der DAK-Wettbewerb 'bunt statt blau'. Die Beiträge der Schüler sind wichtige und kreative Impulse zur Alkoholprävention. Ich habe daher auch in diesem Jahr gerne die Schirmherrschaft übernommen." Nach einer Studie des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) erklärt die Mehrheit der jungen Künstler, sie hätten durch den Wettbewerb "bunt statt blau" etwas über die Gefahren von Alkohol gelernt. Nach ihrer Einschätzung trägt die Kampagne auch dazu bei, dass junge Leute vernünftiger mit Alkohol umgehen.

Einsendeschluss ist der 31. März

Gemeinsam mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, und dem Vorstandsvorsitzenden der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, wird die Bundesjury nach dem Einsendeschluss am 31. März aus 16 Landesgewinnern den Bundessieger "bunt statt blau" 2018 wählen. Neu in der Jury ist der Hamburger Soul-Sänger Emree Kavás.

Hintergrund

Der Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung lobt "bunt statt blau" seit Jahren als erfolgreiches und beispielhaftes Präventionsprojekt gegen den Alkoholmissbrauch von Jugendlichen. Die erfolgreiche Gesundheitskampagne wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem renommierten "Internationalen Deutschen PR-Preis 2014". Die Kampagne ist eingebunden in die "Aktion Glasklar", die seit zwölf Jahren Schüler, Lehrer und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Weitere Infos gibt es hier. RED


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