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Syrische Studierende auf dem Campus begrüßt

"Welcome in Europe. Welcome in Germany. Welcome in the city of Trier and at Trier University!"– kurz vor den Weihnachtsferien empfängt Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel erstmals offiziell eine Gruppe junger Flüchtlinge an der Universität Trier. Mit der Einladung sendet die Universität erneut ein deutliches Zeichen als weltoffene Hochschule und richtet gleichzeitig den Blick auf die Angebote für junge Flüchtlinge auf dem Campus.

Die etwa 20 jungen Männer und Frauen, größtenteils aus Syrien, wollen ihr Studium beginnen oder fortsetzten. Sie sind Teilnehmer eines Sprachkurses der Trierer Akademie für Sprachvermittlung und Integrationsförderung (TASI) sowie des Uni-eigenen Tandemprogramms "Beyond Borders". Hier übernehmen Studierende die Patenschaft für Flüchtlinge, die sich für ein Studium an der Universität Trier interessieren.

Angebote sind auf Bedürfnisse abgestimmt

Die Universität hat sich vorgenommen, Angebote zu schaffen, die sich genau nach den Bedürfnissen der Flüchtlinge richten und nachhaltig organisiert sind. Das erklärt Aziz Yüksek, Integrationsbeauftragter und zentraler Koordinator für Flüchtlingsarbeit: "Uns ist wichtig, nicht nur aus Aktionismus heraus Flüchtlingsarbeit zu betreiben, sondern das Thema von Beginn an umfassend und langfristig zu denken." Dafür organisierte Yüksek mit der Universitätsleitung bereits im Oktober einen runden Tisch und stellte die Kooperation zu allen größeren Organisationen her, die Flüchtlingsarbeit im Raum Trier leisten.

Ziel ist Integration

Das Ziel der Universität Trier ist die Integration von Flüchtlingen auf dem Campus, indem Flüchtlinge begrüßt, auf das Studium vorbereitet und später im Studium begleitet werden. Das Tandemprogamm Beyond Borders ist eine erste universitäre Kontaktstelle zwischen Helfern und Flüchtlingen. Ehrenamtlich vermitteln Studierende jeweils zwei Kommilitonen an einen Flüchtling. Zu Beginn des neuen Jahres wird das Angebot um eine Mitfahrzentrale zur Universität sowie Lach-Yoga erweitert.

Flüchtlingsarbeit von drei Seiten gedacht

Flüchtlingsarbeit wird an der Universität Trier von drei Seiten gedacht. Sie soll an vorderster Stelle das passende Angebot für Flüchtlinge schaffen, aber auch Helfer in der Flüchtlingsarbeit unterstützen und interessierten Bürgern Hintergrundinformationen zu den Motiven von Flucht geben. Für die studentischen Helfer koordiniert die Universität ein vielseitiges Workshop-Programm, indem sie unteren anderem von Psychologen mehr über Selbstfürsorge und Traumata erfahren, von Germanisten etwas über das Vermitteln von Deutsch als Fremdsprache lernen oder auch in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sich über Asylaufnahmeeinrichtungen sowie Asylverfahren weiterbilden können.

Vortragsreihe

In der aktuellen Vortragsreihe sind alle Bürger der Stadt dazu eingeladen, sich über die wirtschaftliche und politische Situation in Afrika und dem nahen Osten zu informieren und dadurch die Zusammenhänge zu verstehen, die so viele Menschen zur Flucht bewegen. Der nächste Vortrag findet am 11. Januar zum Thema "Politische Ordnung und internationale Flüchtlingsregime am Beispiel Afrikas – Eine ethnologische Perspektive" im Rokokosaal der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) statt. Die Vortragenden sind Prof. Dr. Michael Schönhuth und Dr. Claudia Böhme, Soziologen der Universität Trier. Foto: Uni Trier


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