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Volksbank Trier trotzt schwierigen Rahmenbedingungen

"Wir wachsen stetig in allen Bereichen und unsere Mitglieder und Kunden vertrauen uns. Das genossenschaftliche Modell hat durch die Finanzkrise der vergangenen Jahre geradezu eine Revitalisierung erfahren." So zufrieden äußerten sich die Vorstände der Volksbank Trier Norbert Friedrich und Alfons Jochem auf der Jahrespressekonferenz im neuen Beratungszentrum in der Antoniusstraße 2 zu den vorläufigen Geschäftszahlen 2016. Doch auch die schon bekannten Probleme im Finanz- und Bankensektor wurden im Pressegespräch offen angesprochen.
Die Volksbank-Vorstände Alfons Jochem (l.) und Norbert Friedrich  vor dem neuen Beratungszentrum in der Antoniusstraße 2 am Viehmarkt.Foto: Finkenberg

Die Volksbank-Vorstände Alfons Jochem (l.) und Norbert Friedrich vor dem neuen Beratungszentrum in der Antoniusstraße 2 am Viehmarkt.Foto: Finkenberg

So stellt die Volksbaken vor allem die anhaltende Niedrigzinsphase mit ihren Auswüchsen des Negativzinses vor wachsende Herausforderungen. 

Negativzins und hohe Eigenkapitalrate als Problem

"Was früher unvorstellbar war ist heute Realität. Hohe Einlagevolumina bringen die Banken in die Bredouille und können zum Minusgeschäft werden. Wir hoffen, dass uns die EZB möglichst bald vom Joch der Negativzinsen, die momentan bei -0,4 Prozent liegen, befreit. Selbst mit einem Niedrigzins von 0,1 Prozent wären wir momentan schon zufrieden", so Norbert Friedrich.  Neben den Negativzinsen belasteten vor allem regulatorische Vorgaben wie die 2016 neu eingeführte Wohnimmobilienkreditlinie das Kreditgeschäft. Darüber hinaus seien auch die weiterhin hohen  Eigenkapitalanforderungen an die Banken belastend für die Geschäftsentwicklung.

Optimisitsch für 2017

Doch trotz dieser negativen Vorgaben sind die Vorstände für das Geschäftsjahr 2017 postiv gestimmt. Mut machen Friedrich und Jochem dabei vor allem die stabile Gesamtwirtschaftslage und der positive Einfluss Luxemburgs. Geringe Arbeitslosigkeit und stabile Immobilienpreise auf hohem Niveau unterstrichen die Attraktivität der Region, die sich auch in steigenden Tourismuszahlen widerspiegele. Die Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt tendiere inzwischen dahin, dass immer mehr offene Stellen immer länger unbesetzt bleiben, da vor allem Facharbeiter fehlen. Hier müsse gegengesteuert werden, so die Vorstände. 

Digitalisierungstrend als Chance verstehen

Auch die Kunden der Volksbank Trier fordern verstärkt die Möglichkeit eines Online-Dialogs mit ihrer Bank. So würden immer mehr Geschäfte per Internet abgewickelt. "Die Kunden ändern sich und kommen nicht mehr so häufig in die Filialen. Das ist ein Trend, der sich verstärken wird. dem müssen und werden wir mit dem Ausbau unserer Online-Angebote auch verstärkt Rechnung tragen«, so Jochem. So werden in den kommenden Jahren auch "peu a peu" weitere Filialen schließen oder zusammengelegt. Ein Abbau an Personal sei damit aber nicht verbunden.  "Wir benötigen eher mehr qualifizierte Kräfte, da wir weiter wachsen wollen", so Friedrich abschließend.    

Zahlen und Fakten 2016

Die Bilanzsumme der Volksbank Trier eG hat sich im Vergleich zum Vorjahr (2015) um 6,2 Prozent auf 1.363 Mrd. Euro erhöht. Auch die Kundeneinlagen  (+ 9,5 Prozent) auf 1.075 Mrd. Euro, die Kundenkredite (+5,3 Prozent) auf 1.074 Mrd. Euro und das Betriebsergebnis (+ 0,1 Prozent) auf 13.520 Mill. Euro verzeichnen eine positive Entwicklung.  Die geplante Dividende liegt bei 4,0 Prozent. In den derzeit 43 Filialen (minus 2 gegenüber 2015) arbeiten 321 Mitarbeiter.  Im Geschäftsjahr 2016 zählte die Volksbank Trier  rund 75.000 Kunden und knapp 38.000 Mitglieder.  Alle Zahlen gelten vorbehaltlich der Verabschiedung durch Aufsichtsrat und Vertreterversammlung. FIN


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