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Dramatische Lage in Adenaus Partnerstadt

Im 3.500-Einwohner-Ort Castione della Presolana arbeitet nur noch ein einziger Arzt. Dem örtliche Sanitäts- und Katastrophenschutzdienst „Corpo Volontari Presolana“ mit rund 200 ehrenamtlichen Helfern geht nun das Geld aus.
2018 gab das Orchester von Castione della Presolana einer musikalische Darbietung in Adenau. Sergio Rossi (l.) und Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann (r.) haben sich kürzlich über die Corona-Situation in der italienischen Stadt ausgetauscht. Archivfoto: privat

2018 gab das Orchester von Castione della Presolana einer musikalische Darbietung in Adenau. Sergio Rossi (l.) und Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann (r.) haben sich kürzlich über die Corona-Situation in der italienischen Stadt ausgetauscht. Archivfoto: privat

Die dramatische Lage in Italien ist auch in Deutschland aus den Nachrichten bekannt. Besonders betroffen ist auch Adenaus Partnerstadt Castione della Presolana in der oberitalienischen Provinz Bergamo. Das hat Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann in einem Telefonat mit Sergio Rossi, langjähriger Unterstützer der Partnerschaft, erfahren. Rossi berichtete, dass die Gesundheitsversorgung in der Region vollständig zusammengebrochen ist. Niemand in der Partnerstadt weiß, wie viele Menschen erkrankt sind, niemand kann sie zählen. Die vielen Kranken in den Häusern werden weder auf das Virus getestet noch haben sie eine Chance auf medizinische Betreuung.

Von den niedergelassenen Medizinern in dem rund 3.500 Einwohner zählenden Ort ist nur noch ein Arzt arbeitsfähig, dieser bietet lediglich eine telefonische Beratung von Erkrankten an. Das kleine Krankenhaus im Nachbarort Clusone ist hoffnungslos überbelegt, dort liegen Schwerkranke auf den Fluren und können kaum versorgt werden. Alleine aus Castione sind dort 20 lebensbedrohlich Erkrankte in Behandlung. Seit Januar sind in Castione bereits 35 Personen verstorben, die meisten davon in den letzten Wochen.

Der dortige Bürgermeister Angelo Migliorati und sein Team arbeiten rund um die Uhr, um die schlimmsten Folgen für die Bevölkerung abzumildern. Das Rückgrat der örtlichen Hilfe bildet dabei der örtliche Sanitäts- und Katastrophenschutzdienst „Corpo Volontari Presolana“ mit rund 200 ehrenamtlichen Helfern aus Castione und einigen Nachbardörfern, die permanent im Einsatz sind. Sie versorgen Kranke und Isolierte, bringen Essen und Medikamente, machen Mut und sind vor allem für kranke Menschen in den abgelegenen Häusern in den Bergen oft der einzige Kontakt zur Außenwelt.

Doch aufgrund der Dauer und Intensität des Einsatzes geht dem Corpo das Geld aus. Die Zuwendungen der Gemeinde sind aufgebraucht. Auf zusätzliche Spenden aus der heimischen Bevölkerung, die normalerweise einen Großteil der Einnahmen ausmachen, ist angesichts der dramatischen Lage kaum zu hoffen. »Partnerschaft kann sich nicht nur auf gemeinsames Feiern und schöne Reden beschränken. In solch einer extremen Notlage müssen wir unseren Partnern auch helfen, soweit dies in unserer Macht steht«, appelliert Hoffmann und bittet nun um Spenden. Mit dem Rotary Club Adenau-Nürburgring hat Hoffmann bereits einen ersten Spender gefunden. Der Club hat sich darüber hinaus bereit erklärt, die Spendensammlung zu koordinieren und Spendenquittungen zur Vorlage beim Finanzamt auszugeben. Gespendet werden kann mit dem Kennwort "Corona Castione" auf folgendes Konto:

Förderverein Rotary Club Adenau-Nürburgring 
Volksbank RheinAhrEifel eG 
IBAN:   DE84 5776 1591 0527 0800 00 
BIC:      GENODED1BNA 

Selbstverständlich können auf dieses Konto auch weiterhin Einzahlungen mit dem Kennwort „Corona Hilfe“ zugunsten der Adenauer Tafel und der Coronahilfe des Kinderschutzbundes eingezahlt werden. Stadtbürgermeister Hoffmann und der Präsident des Rotary-Clubs, Dr. Jens Böhle, danken allen Spendern für ihre großherzige Unterstützung.


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