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Ministerium schaltet sich in Krankenhaus-Debatte ein

Gesundheitsstaatssekretär kündigt Gespräche mit Klinik-Betreiber in Adenau an.
Am morgigen Samstag folgt die nächste Demonstration durch Adenau. Foto: Werner Dreschers

Am morgigen Samstag folgt die nächste Demonstration durch Adenau. Foto: Werner Dreschers

Gesundheitsstaatssekretär Dr. Alexander Wilhelm hat am heutigen Freitag Adenau besucht und mit Landrat Jürgen Pföhler sowie Guido Nisius, Bürgermeister der VG Adenau, und Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann ein zweistündiges Gespräch über die Situation des St. Josef-Krankenhauses geführt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landesministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie hervor. Die Marienhaus GmbH, die die Klinik betreibt, hatte gegenüber dem Gesundheitsministerium und den Kommunen am 6. November erklärt, dass sie die chirurgische, die interdisziplinäre sowie die intensivmedizinische Versorgung in Adenau zum Jahresende schließen wird. Neben Problemen der Finanzierung nannte die Gesellschaft als Haputgrund Schwierigkeiten bei der Personalfindung.

Der Staatssekretär betonte heute, dass das Krankenhaus Adenau für die flächendeckende gesundheitliche Versorgung zentral sei und damit erhalten bleiben müsse. Dazu zähle insbesondere auch das chirurgische Angebot. "Wir stehen hierzu mit der Marienhaus Holding GmbH im engen Austausch und loten gemeinsam Möglichkeiten aus, das chirurgische Angebot in Adenau aufrechtzuerhalten", so Staatssekretär Dr. Wilhelm. Der Landesregierung sei es "ein wichtiges Anliegen, dass die weiteren Überlegungen und Prozesse möglichst transparent sind". Das Gesundheitsministerium werde die Prozesse "auch im Miteinander mit den Kommunen eng begleiten und unterstützen". Dies sei auch Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler persönlich ein wichtiges Anliegen. Das Gesundheitsministerium werde in der kommenden Woche weitere intensive Gespräche insbesondere auch mit der Marienhaus GmbH führen, um "eine gute Versorgung der Region" zu sichern, heißt es in der Pressemitteilung. Nachdem die Marienhaus GmbH ihren Versorgungsauftrag für die Chirurgie an das Gesundheitsministerium zurückgegeben hat, ist das Land am Zug, die Versorgung sicherzustellen.

VG-Bürgermeister Guido Nisius hatte bereits am 27. September einen Brief an Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler geschickt, in dem er um ein Gespräch zur Krankenhaus-Problematik bat. Nachdem sich die Situation in den vergangenen Wochen zuspitzte, kritisierten er, Pföhler und Hoffmann am Dienstag in einem offenen Brief, dass es aus Mainz noch keine Antwort auf den Brief gab.

Am morgigen Samstag ist um 11 Uhr vor dem Rathaus in Adenau eine erneute Demonstration geplant.


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