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Notarzt in Adenau ist gesichert

Das Rote Kreuz stellt ab dem 1. Januar 2020 den Notarztdienst am Standort Adenau. Die Chirurgie soll von einem externen Arzt übernommen werden. Heute Abend findet eine Mahnwache vor dem St. Josef-Krankenhaus statt.
Der Notarztwagen am Standort Adenau wird ab Januar federführend vom Roten Kreuz betrieben. Archvifoto: Dreschers

Der Notarztwagen am Standort Adenau wird ab Januar federführend vom Roten Kreuz betrieben. Archvifoto: Dreschers

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) übernimmt ab dem 1. Januar den Notarztdienst am Standort Adenau. Die Marienhaus Kliniken GmbH als Trägerin des St. Josef-Krankenhauses wird diese Aufgabe abgeben. Seitens des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz heißt es in einer Mitteilung am Donnerstagmittag, dass es "der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz als federführende zuständige Rettungsdienstbehörde für den Rettungsdienstbereich Koblenz gemeinsam mit den Kostenträgern (Krankenkassen), dem Ministerium des Innern und für Sport, dem Projekt "Unser Notarzt" sowie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) gelungen, den Notarztstandort in Adenau ab dem 01.01.2020 weiterzuführen". Der DRK-Kreisverband Ahrweiler habe in kürzester Zeit eine Anzahl von Notärzten gewinnen können, die ab dem neuen Jahr die Notarztversorgung vom Standort der Rettungswache in Adenau unter Federführung des Roten Kreuzes übernehmen werde. Auch das chirurgisches Angebot im Krankenhaus Adenau ist gesichert, vermeldet das Gesundheitsministerium des Landes. Die Marienhaus Kliniken GmbH stellt die Chirurgie mit Jahresende ein. Qualifiziertes ärztliches und pflegerisches Personal sei nicht in ausreichender Zahl zu gewinnen und die Chirurgie werde von der Bevölkerung nur selten in Anspruch genommen, begründet Christoph Wagner, Prokurist der Marienhaus GmbH, den Schritt. Um die chirurgische Basisversorgung zu sichern, wird nun ein Arzt gesucht, der am Krankenhaus-Standort eine Chirurgie-Praxis betreibt. Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung dazu laufen derzeit. Dort sollen tagsüber kleinere orthopädisch-chirurgische Fälle wie etwa Platzwunden behandelt werden können. Je nach Bedarf werde die Marienhaus GmbH weiterhin an einem Tag pro Woche kleinere chirurgische Eingriffe anbieten, so Wagner. Diese werden von Chirurgen benachbarter Krankenhäuser durchgeführt. Erhalten bleibt die stationäre internistische geriatrische Versorgung. Dadurch werde auch die internistische Notfallversorgung rund um die Uhr sichergestellt, so Wagner.  Zudem richtet Marienhaus eine interdisziplinäre Notfallstation mit sechs Betten ein. Sie wird beratend von Chirurgen aus den Krankenhäusern in Bad Neuenahr, Gerolstein oder Bitburg mitbetreut. Dazu soll der Versorgungsauftrag des Landes entsprechend angepasst werden. Somit soll die Marienhaus GmbH den Sicherstellungszuschlag erhalten. Die Landesregierung habe eine Landesverordnung erarbeitet, die ab dem neuen Jahr »die Grundlage für weitere Möglichkeiten für einen Sicherstellungszuschlag in ländlichen Räumen schaffen soll«, so Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Der Zuschlag soll regionalen Bedarfen an flächendeckender Versorgung angepasst werden. So sei es für Adenau möglich, auch in der künftigen Struktur einen solchen Zuschlag zu erhalten. »Menschen mit beispielsweise Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwereren Unfallverletzungen werden – wie in aller Regel bisher auch – vom Rettungsdienst in größere Krankenhäuser gebracht und dort versorgt«, heißt es aus dem Ministerium. Bei der Stadtratssitzung am heutigen Donnerstag, 19. Dezember, um 19.30 Uhr steht auch eine Resolution zum Erhalt des Krankenhauses Adenau auf der Tagesordnung. Die Räte der Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr hatten die Resolution in ihren Sitzungen bereits verabschiedet. Die Ratssitzung findet nicht wie angekündigt in der Komturei, sondern in der Hocheifelhalle statt. Zuvor lädt die Bürgerinitiative zum Erhalt des St. Josef-Krankenhauses alle Bürger ab 18.30 Uhr zu einer Mahnwache vor dem Krankenhaus ein. Die Initiatoren bitten darum, Lämpchen mitzubringen.


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