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Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Ein lachendes und ein weinendes Auge – so könnte man die Stimmung innerhalb der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr nach der Generalversammlung am vergangenen Mittwoch beschreiben.
Matthias Baltes (l.) und Rudolf Stodden, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, können mit den Umsätzen mehr als zufrieden sein. Foto: Wicher

Matthias Baltes (l.) und Rudolf Stodden, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, können mit den Umsätzen mehr als zufrieden sein. Foto: Wicher

Für gute Stimmung sorgte Geschäftsführer Matthias Baltes als er die Umsatzzahlen nannte. 8,64 Millionen Euro waren im Geschäftsjahr von Juli 2018 bis Juni 2019 erwirtschaftet worden. Damit habe man noch einmal deutlich den Rekordumsatz aus dem vorausgegangenen Jubiläumsjahr mit 8,07 Millionen Euro übertroffen. "In Zeiten, in denen es auf dem Weinmarkt heiß her geht, ist das ein wirklich tolles Ergebnis", sagt Baltes, der außerdem betont, dass der Pro-Kopf-Weinverbrauch in Deutschland deutlich zurückgegangen sei. Besonders stolz sei er daher auf die Arbeit der 31 festen Mitarbeiter und der rund 130 Minijobber. Die Gewinne sollen nun für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Zum einen werde man - zusätzlich zum Traubengeld - einen Teil des Geldes an die Genossen ausschütten, zum anderen werde man Rücklagen bilden. Außerdem werde man weitere Sanierungsmaßnahmen in Mayschoß vornehmen. Doch ein Ausblick auf die anstehende Lese trübt die Stimmung und sorgt für Bedenken. "In rund zwei Wochen beginnen wir mit der Hauptlese. Aber wir können schon jetzt sagen, dass der Sonnenbrand durch die extrem heißen Tage den Trauben zugesetzt hat", sagt der Geschäftsführer. In manchen Parzellen seien bis zu 90 Prozent der Trauben so ausgetrocknet, dass sie "wie Grillhähnchen" aussehen, in anderen seien es "nur" rund fünf Prozent. Insgesamt rechne man damit, dass rund ein Drittel der Ernte fehlen werde. Für die betroffenen Winzer ein harter Schlag, denn ein Ausgleich wird ihnen nicht gezahlt. Aufgrund der immer extremer werdenden Wetterlagen müsse man zukünftig überlegen, die Standorte zu variieren. Eine Patentlösung habe man aber nicht.


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