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Offener Brief an die Bundeskanzlerin

VG-Bürgermeisterin Cornelia Weigand und die Ortsbürgermeister fordern professionelles Krisenmanagement, schnellen Wiederaufbau der Infrastruktur und verbindliche Zusagen für den Wiederaufbau.
Cornalie Weigand, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr. Foto: privat

Cornalie Weigand, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr. Foto: privat

Einen Sonderbeauftragten mit sehr weitgehenden Kompetenzen und einem Stab von Fachleuten zum Wiederaufbau des Ahrtals - das fordern Cornelia Weigand, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Adenau, sowie die Ortsbürgermeister und Freiherr Albrecht von Boeselager in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und an Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Es müssen ein professionelles Krisenmanagement mit weitgehenden Kompetenzen geben, das zuständig für die Entwicklung und Umsetzung eines Wiederaufbauplans ist. Zudem fordern die Unterzeichner sofortige und entschiedene Hilfe, eine verbindliche Zusage für den Wiederaufbau, Planungssicherheit und Perspektiven. In dem Schreiben stellt die Verbandsgemeinde Altenahr die Situation fast drei Wochen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal dar. "Die Gefahr von Seuchen und Krankheiten steigt mit jedem Tag, da eine intakte Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung in großen Teilen nicht mehr existent ist", heißt es in dem Schreiben. Mit Blick auf den Winter machen die Verfasser auch auf die zerstörten Heizungen aufmerksam. Es müsse eine kurzfristige Perspektive für Strom, Wasser und Abwasserversorgung geschaffen werden. Zudem müsse ein schneller Wiederaufbau und das Bildungsangebot gesichert werden. Planungssicherheit, auch in Hinblick auf zukünftige Hochwasser sowie die Schaffung von neuen Baugebieten werden gefordert. Nicht alle Brücken und auch verschiedene Gebäude sollten wieder so aufgebaut werden, wie sie ursprünglich standen, wenn sie dadurch zu tödlichen Staufallen werden. Hier müssten Experten Vorschläge erarbeiten. Außerdem müsse für Privatpersonen eine ausreichende Versicherung gewährleistet sein. Für Betriebe, Weinbau und Tourismus wird eine Sofortunterstützung gefordert. Ebenso müsse ein Programm zur Traumabewältigung geschaffen werden. "Die Spendenbereitschaft ist überwältigend", so heißt es in dem Brief. Die Solidarität mache den Anwohnern Hoffnung. "Aber wenn wir das Ausmaß der Zerstörung sehen ist klar, dass all die bisherigen Hilfen und deren Organisation nicht ansatzweise ausreichen werden", heißt es weiter: "Wir, die Unterzeichnenden dieses Briefes, bitten als Betroffene, als Verwandte und Freunde um Ihre schnelle und entschiedene Hilfe für unser geliebtes Ahrtal."


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