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Hitze: Das hilft während der Hundstage

Hoch Helmut sorgte in dieser Woche für teils subtropische Temperaturen bis 37 Grad. Die nächsten Tage versprechen nur gerinfügig Abkühlung. Was man gegen die Hitze tun kann, verraten unsere Experten unter www.wochenspiegellive.de.
Die Sonne brennt vom Himmel. Bei den aktuellen Temperaturen kann ein leckeres Eis für kurzzeitige Abkühlung sorgen.  Foto: Scholl

Die Sonne brennt vom Himmel. Bei den aktuellen Temperaturen kann ein leckeres Eis für kurzzeitige Abkühlung sorgen. Foto: Scholl

Die sogenannten »Hundstage«, die umgangssprachlich in Europa die heißen Tage vom 23. Juli bis zum 23. August bezeichnen, machen ihrem Namen alle Ehre.

Belastung für den menschlichen Köper

Doch so schön das gute Wetter auch ist und so sehr Sonnenanbeter gerade auf ihre Kosten kommen, die Hitze bedeutet eine extreme Belastung für den Körper. Durch entsprechendes Verhalten können hitzebedingte Beschwerden allerdings verringert beziehungsweise vermieden werden. »Unter normalen Bedingungen sollte man  täglich schon 2,5 bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei der aktuellen Hitze darf es ruhig ein Liter mehr sein«, erklärt Dr. Christian Maschmeyer aus Ahrweiler im Gespräch mit dem WochenSpiegel. Wichtig sei es auch, dem Körper Salz und Mineralien wiederzugeben, die er beim Schwitzen verliert, so der Mediziner. Auf üppige, fette Mahlzeiten sollte man bei Hitze verzichten. »Besser man  isst Obst und Gemüse und teilt das auf mehrere kleine Mahlzeiten auf«, erklärt Maschmeyer. »Um dem Körper etwas Abkühlung zu verschaffen, kann man kaltes Wasser über die Unterarme und Füße laufen lassen. Feuchte Tücher auf der Stirn und schattige Plätze helfen ebenfalls.«
Wer den Aufenthalt in der prallen Sonne nicht vermeiden kann, für den sind ausreichender Sonnenschutz und eine entsprechende Kopfbedeckung Pflicht. »Nach Möglichkeit sollte man die Mittagshitze meiden. Wer unbedingt Sport treiben möchte, sollte das am besten morgens tun, wenn es noch kühler ist«, rät der Arzt. Aber nicht nur der menschliche Körper hat mit den aktuellen Temperaturen zu kämpfen, auch für Haustiere wird die Hitze zur Belastung.

Abkühlung für vierbeinige Freunde

Das Tierheim Remagen ist gut auf die aktuellen Temperaturen vorbereitet. »Hier im Tierheim stellen wir Sonnenschirme auf und bieten unseren Tieren Planschbecken zum Abkühlen an. Außerdem achten wir sehr darauf, dass die Hunde und Katzen auch schattige Plätze finden«, erklärt Madeleine von Falkenburg, Leiterin  des Tierheims. »Wenn unsere Gassigeher mit den Hunden unterwegs sind, haben sie immer eine spezielle Trinkflasche für die Tiere dabei«, so die Expertin.
Für Hunde- und Katzenhalter hat von Falkenburg einige Tipps. »Man kann Kühlmatten oder zur Not auch feuchte Handtücher auslegen, auf die sich die Tiere legen können. Kühle Umschläge oder ein angefeuchtetes Fell helfen ebenfalls«, sagt die Tierheimleiterin. »Viele Hunde freuen sich sicher über einen kleinen Hundepool in Garten«, sagt von Falkenstein. »Gassi gehen sollte man nur sehr früh oder spät, um die Mittagshitze zu meiden. Das gilt auch für Freigängerkatzen«, betont die Tierheimchefin.
Zum Trinken animieren sollte man die Tiere ebenfalls. »Wenn man Fleischbrühe oder Wurstwasser ungesalzen ins Trinkwasser mischt, kann das die Lust zu trinken steigern. Das Wasser sollte man jedoch regelmäßig wechseln, damit Keime keine Chance haben. Schattige Rückzugsorte sind ein Muss. Leicht verdauliche Nahrung in kleinen Portionen ist ebenfalls ratsam«, sagt Madeleine von Falkenburg.

Im Wald herrscht immer absolutes Rauchverbot

Für die Natur werden Trockenheit und Hitze ebenfalls zur Gefahr,. Das bestätigt auch Dietmar Ebi vom Forstamt Adenau. »Die Waldbrandgefahr ist momentan extrem hoch«, warnt Ebi. Schuld daran sei aber nicht alleine die aktuelle Hitzewelle, sondern die lang anhaltende Trockenheit in diesem Jahr. »Wir haben im Frühjahr neue Pflanzen gesetzt. Ein Viertel davon ist mittlerweile vertrocknet. Auch durch unsere Art der Waldbewirtschaftung – wir lassen einen Teil des Totholzes im Wald um diesen ökologisch aufzuwerten – steigt die Waldbrandgefahr enorm«, erklärt der Förster. Darum bittet er Waldbesucher um äußerste Vorsicht. »Dass Rauchen im Wald per Gesetz verboten ist, wissen leider nur die Wenigsten. Zigaretten und Feuer sind also tabu«, so Ebi.
Auch die Tatsache, dass ein Teil von Ebis Revier an der Nürburgring-Nordschleife liegt, birgt Gefahrenpotenzial. »Einige Ring-Besucher lassen ihre Glasflaschen im Wald liegen. Die können bei Sonneneinstrahlung wie ein Brennglas wirken«, sagt Ebi. Einen Tipp für alle Privatwaldbesitzer hat der Forstexperte ebenfalls. »Durch die lange Trockenheit ist das ‚Immunsystem‘ der Bäume geschwächt. Daher sollte man den eigenen Baumbestand kritisch auf Schädlingsbefall kontrollieren«, so der Experte.


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