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Nach 40 Jahren kamen die Kirchenfiguren zurück

Das BKA hat kunsthistorisch bedeutsame Sakralfiguren identifiziert, die Anfang des Jahres in einem Gepäckstück gefunden wurde. Nun konnten die Kunstwerke ihren Besitzern zurückgegeben werden.

Am 29. Februar landeten zwei Reisegepäckstücke auf dem Gelände von Maria Laach. Ein bisher Unbekannter hatte sie über die Mauer geworfen, wo sie von einem Benediktinerbruder gefunden wurden.  Sie enthielten insgesamt elf sakrale Reliefs ohne Hinweise zu ihrer Herkunft. Da zu vermuten war, dass die Kunstgegenstände aus Kirchendiebstählen stammten, wurden die Polizeiinspektion Remagen und das Bundeskriminalamt eingeschaltet. Die Spezialisten des Bundeskriminalamts konnten durch umfangreiche Vergleichsermittlungen in nationalen und internationalen polizeilichen Verlustdateien für Kunstgegenstände die Herkunft der über 500 Jahre alten, kunsthistorisch wertvollen Sakralfiguren aufklären. So stammten beispielsweise drei Figuren, darunter eine Prophetenfigur und eine " Verkündigung Mariä", aus Kirchendiebstählen im Bereich der Bistümer Münster und Aachen in Nordrhein-Westfalen aus den Jahren 1970/71. Auch das Bistum Münster ordnete in akribischer Recherchearbeit einige Fundstücke weiteren Straftaten zu. Die neun Stücke, der Herkunft geklärt werden konnte, wurden am 13. September an die Diözesen Aachen und Münster zurückgegeben. Bei zwei der Figuren, einer "Maria Magdalena" und einem "Mann mit Seil", konnten die Eigentümer zunächst nicht ermittelt werden. Erfreulicherweise wurde kurz nach dem Übergabetermin die Herkunft der "Maria Magdalena" doch noch geklärt. Jetzt fehlt nur noch der Eigentümer der Figur "Mann mit Seil". Das BKA bittet um Mithilfe, um festzustellen, woher diese Figur stammt bzw. wem sie gehört. Hinweise bitte an das Bundeskriminalamt unter Tel. 0611/55 0 oder das Hinweisportal auf www.bka.de. Gestohlene Kunstgegenstände werden häufig erst nach Jahren und mehrmaligen Besitzer-wechseln auf Kunstmessen oder über Auktionshäuser zum Verkauf angeboten. Erst ein Vergleich spezifischer Merkmale ermöglicht die Feststellung der Identität. Neben einer Zusammenarbeit mit Experten für sakrale Kunst sowie den betroffenen Kirchengemeinden bieten die umfangreichen Fahndungsunterlagen des BKA oft die letzte Chance, Kunstgegenstände zweifelsfrei zuzuordnen. Die Experten für die Bekämpfung der Kunstkriminalität im Bundeskriminalamt sorgen mit ihren Herkunftsermittlungen regelmäßig dafür, dass vor allem sakrale Kulturgüter auch noch viele Jahre nach Diebstählen aus Kirchenhäusern den rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden können.


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