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Vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume

Das Unwetter traf am Mittwochabend insbesondere die Gemeinde Grafschaft und die Städte Remagen und Sinzig.

Das Unwetter, das am frühen Mittwochabend über den Kreis Ahrweiler hinweg gezogen ist, hat vor allem die Gemeinde Grafschaft sowie die Städte Remagen und Sinzig getroffen. Ab etwa 18 Uhr waren die Einsatzkräfte pausenlos im Einsatz. "Die Notrufe gingen im Minutentakt ein. Insgesamt kamen im Laufe des Abends 31 Einsätze über die Leitstelle bei uns an", berichtet der Grafschafter Wehrleiter Achim Klein. Am stärksten betroffen waren die Ortsbezirke Gelsdorf und Esch. Die meisten Meldungen, die in der Einsatzzentrale eingingen, betrafen Wassereinbrüche in Keller und Gebäude, die von der Feuerwehr ausgepumpt werden mussten. Eine weitere Schadensmeldung betraf einen umgestürzten Baum in Vettelhoven, der auf ein Gebäude gefallen war. Weiterhin mussten in Holzweiler Absicherungsmaßnahmen an einer Gefahrenstelle getroffen werden. 62 Feuerwehrleute waren in der Gemeinde Grafschaft im Einsatz. Zu den Alarmierungen über die Leitstelle kamen laut Wehrleiter vor Ort weitere spontane Hilfeleistungen hinzu, sodass er die Gesamtanzahl der Feuerwehr-Einsätze im Laufe des Abends auf rund 50 schätzt. Darüber hinaus konnten weitere betroffene Bürger die entstandenen Schäden eigenständig oder mit Hilfe der Nachbarschaft beseitigen. Auch hat sich gezeigt, dass viele Haushalte einen Schaden durch entsprechende Hochwasserschutz-Maßnahmen verhindern oder zumindest sehr gering halten konnten. "Alles in allem kann man feststellen, dass wir gegenüber 2016 noch Glück im Unglück hatten", fasst Dieter Dismon, Büroleiter der Gemeindeverwaltung Grafschaft, das Geschehen zusammen. Auch in Sinzig spitzte sich die Lage bereits am frühen Mittwochabend zu. Bereits gegen 18 Uhr wurden die Feuerwehren alarmiert. Grund: Ein Baum war - vermutlich durch einen Blitzeinschlag - auf ein Wohnhaus gestürzt und musste beseitigt werden. "Und dann ging es erst richtig los", berichtet der Sinziger Wehrleiter Andreas Braun: "Bis circa 22 Uhr waren rund 90 bis 100 Kameraden im Einsatz. Es wurden mehrere Bäume entwurzelt und viele Keller sind vollgelaufen. Zeitweise mussten Straßen, wie der Ratsweg, gesperrt werden. Zum Glück gab es keine Personenschäden." Die Sinziger Feuerwehren erleben Einsätze bei Unwetter üblicherweise seltener als die Kameraden in den Nachbargemeinden. "Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass sich die Gewitterzellen sonst häufig eher über Remagen, Unkelbach und dem benachbarten Wachtberg entladen", so Braun. Unabhängig vom Unwetter mussten die Wehrkräfte am gestrigen Mittwochabend zu einem Pkw-Brand in einem Ortsteil ausrücken."Solche Ereignisse kommen dann eben auch noch dazu", fasst es Braun zusammen. Auch die Remagener Feuerwehren hatte einen arbeitsreichen Abend. "Die Kanalisation konnte die Regenwassermengen teilweise nicht mehr aufnehmen, sodass mehrere Straßen überfluteten und die B9 innerhalb der Ortslage Remagen zwischenzeitlich für circa 45 Minuten voll gesperrt werden musste", berichtet Gerold Gatsch, Pressewart der Remagener Feuerwehr. Kanaldeckel wurden von den Wassermassen herausgedrückt, Unterführungen liefen voll und umgekippte Bäume versperrten mehrere Fahrbahnen. Zudem liefen an mehreren Gebäuden die Keller voller Wasser, sodass die örtlichen Feuerwehren aufgrund der Vielzahl der Einsätze bis spät in die Nacht hinein alle Hände voll zu tun hatte. Auch der Keller der Polizeiinspektion Remagen zählte zu den Einsatzorten. Insgesamt mussten die Feuerwehren der Stadt Remagen zu mehr als 80 Einsätzen im Zusammenhang mit dem Unwetter ausrücken. Weiterhin musste eine Gruppe von Kinder, die oberhalb von Remagen im Rahmen einer Wanderung ihre Zelte aufgeschlagen hatten, von einem geländegängigen Fahrzeug des THW Sinzig dort abgeholt werden, da sie aufgrund des starken Gewitters dort nicht mehr eigenständig wegkamen.


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