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Kurz vor dem Einschlafen ein Genie

Die »Galerie im WochenSpiegel« ist in ihrer aktuellen Ausstellung äußerst farbenfroh. Dorle Schweiss zeigt seit heute ihre Werke.

Die Bilder von Dorle Schweiss sprühen nur so von kräftigen Farben. »Es gibt viele Farben, also benutzen wir sie auch«, erklärt die Künstlerin. »Meine Bilder sind farbig, ohne bunt zu sein«, sagt Dorle Schweiss. Nicht bunt? Diese Aussage muss jeden Betrachter stutzig machen, wo ihm doch gerade die Farben von den Bildern nur so entgegen leuchten.Verschmitzt erklärt Dorle Schweiss: »Bunt ist unruhig Meine Bilder sind farbig.« Auch wenn ihre Werke nicht immer durchgehende und gleichmäßige Pinselstriche zeigen, unruhig sind sie in der Tat nicht. Aber abwechslungsreich. Manche Bilder offenbaren lebendige Flächen, auf denen deutlich mehrere Farbschichten übereinanderliegen. Andere Bilder sind ganz ruhig und gleichmäßig. Bei der Vernissage im WochenSpiegel-Verlagsbüro am heutigen Freitag konnten sich die Besucher einen Eindruck vom Schaffen der Künstlerin machen. Serkan Basar, Leiter des Verlagsbüros, bedankte sich bei Dorle Schweiss dafür, dass sie ihre Bilder beim WochenSpiegel ausstellt. Manche Bilder werden später verändert Dorle Schweiss arbeitet vorwiegend mit Acrylfarben. Deren Eigenschaften kommen der Eigenschaft der Künstlerin entgegen, ihre Bilder später noch einmal zu verändern. »Es kommt schon mal vor, dass ich ein Bild später noch einmal auf die Staffelei nehme«, sagt sie und zeigt auf ein Bild mit farbenfrohen Segelbooten. »Da habe ich die Kontraste noch einmal nachgearbeitet«, erklärt sie: »Das Schöne am Acryl ist, dass man damit auch aquarellig arbeiten kann. Die Eigenschaften auszuspielen und auszunutzen, ist sehr spannend.«
Auf einem anderen Bild, das ebenfalls kleine Boote zeigt und den Titel »Kieler Woche« trägt, hat die Künstlerin die Segel aus gerissenem weißem Papier gestaltet. Auch Sand findet bisweilen Verwendung in den Bildern von Dorle Schweiss: »Den Sand habe ich in verschiedenen Farben aus meinen Urlauben mitgebracht«, erklärt sie. Ihr Stil ist breitgefächert. Einige Bilder zeigen figürliche Malerei, andere sind abstrakt, andere wiederum floral.
Pflanzen spielen im Leben von Dorle Schweiss eine große Rolle. Als junge Frau absolvierte sie eine Ausbildung in einer Baumschule. In Bölingen, wo sie mit ihrem Mann Walter wohnt, betreibt die Familie einen Betrieb für Staudenkulturen. Ihre Motive findet die Künstlerin fast überall in ihrem Umfeld. Oft bringt sie Eindrücke von Reisen mit. »Wir fahren viel mit dem Wohnmobil durch die Eifel. Was ich entdecke, setze ich dann um«, erklärt sie: »Das geht nach Stimmung.« Auch Motive von Reisen ins Ausland verewigt sie, beispielsweise die französische »Rue des Pierre Plantées«, die »Straße der gepflanzten Steine«. Viele Ideen entwickelt sie abends. »Kurz vor dem Einschlafen bin ich ein Genie«, behauptet Dorle Schweiss mit ihrem schelmischen Lächeln. Malerisches Talent bei Strafarbeit entdeckt Geboren wurde Dorle Schweiss in Schönebeck an der Elbe, jedoch wuchs sie in Manderscheid und Ahrweiler auf. Ihr künstlerisches Talent kam schon in der Schule zum Vorschein. Im Kunstunterricht kam es zu einer Meinungsverschiedenheit mit ihrer Lehrerin. »Zur Strafe musste ich ins Nebenzimmer und dort ein Bild malen. Das Bild ist sehr gut geworden«, erzählt sie. Die Lehrerin erkannte das Talent der jungen Dorle: »Danach musste ich öfter mal ins Nebenzimmer. Aber ich wusste, dass es da nicht mehr zur Strafe war.«
Künstlerisch tätig ist sie 1970. Sie besuchte verschiedene Kurse. Besonders viel gelernt habe sie bei Prof. Fritz Baumgarten an der Akademie für Bildende Kunst in Steffeln in der Vulkaneifel. Neben der Malerei widmet sich Dorle Schweiss auch der künstlerischen Arbeit mit verschiedenen Steinarten.
Dorle Schweiss zeigt in der »Galerie im WochenSpiegel« 24 ihrer Werke in verschiedenste Stilarten. Die »Galerie im WochenSpiegel« ist eine Kooperation mit der Are-Künstlergilde. Die Ausstellung mit Bildern von Dorle Schweiss ist zu den Öffnungszeiten des WochenSpiegel-Verlagsbüros (Mo.-Do., 9-13 Uhr, außer 21.12.-1.1.) zu sehen.


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