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Vorsicht vor "falschen Polizisten"

Betrug hat scheinbar das ganze Jahr über Saison: auch im neuen Jahr versuchen Betrüger im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler als Polizisten getarnt an das Geld vorwiegend älterer Menschen zu kommen. Was die Polizei dagegen unternimmt und wie Betroffene richtig reagieren.
Vor allem ältere Menschen werden immer wieder Opfer von Betrügern, die sich am Telefon als Polizisten ausgeben. Foto: Sabine van Erp/pixabay

Vor allem ältere Menschen werden immer wieder Opfer von Betrügern, die sich am Telefon als Polizisten ausgeben. Foto: Sabine van Erp/pixabay

Die Polizeimeldungen im E-Mail-Postfach unserer Redaktion überschlagen sich in den vergangenen Wochen. Beinahe täglich gibt es Meldungen über Vorfälle mit sogenannten "falschen Polizeibeamten". Das Vorgehen der Täter ist dabei häufig das gleiche: "Frau Schmitz? Mein Name ist Hauptkommissar Meier von der Kripo Koblenz. In Ihrer Nachbarschaft sind Einbrecher festgenommen worden und wir haben eine Liste gefunden, auf denen auch Ihr Name steht. Ihre Wertsachen sind zu Hause nicht mehr sicher! Wir werden sie zu Ihrem Schutz entgegennehmen." So oder so ähnlich klingt es, wenn die Betrüger anrufen und versuchen, an die Ersparnisse und Wertgegenstände vor allem älterer Menschen zu gelangen. Und immer wieder haben sie - trotz Aufklärungsarbeit der Polizei - damit auch Erfolg. Und die Zahlen belegen: Immer wieder haben die Betrüger mit dieser Masche - trotz Aufklärungsarbeit der Polizei - Erfolg. "Die Kriminalstatistik, aus der wir die Zahlen für 2019 entnehmen könnten, liegt noch nicht vor", erklärt Anika Färber-Neumann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom Polizeipräsidium Koblenz. Man könne sich jedoch an den Zahlen aus dem Vorjahr (2018) orientieren. Demnach registrierte die Ermittlungsgruppe 2018 rund 2.300 Strafanzeigen im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz. In neun Fällen waren die Betrüger erfolgreich. Sie erbeuteten Geld und Wertsachen im Gesamtwert von rund 239.000 Euro. Im ersten Halbjahr 2019 seien dem Polizeipräsidium Koblenz mit etwa 810 Anrufen zwar deutlich weniger Fälle gemeldet worden als im vergleichbaren Zeitraum 2018 (1.030 Anrufe), doch noch immer seien die Betrüger erfolgreich. In den ersten sechs Monaten 2019 konnten sie in sechs Fällen rund 107.000 Euro erbeuten. "Genug Betrug" - wie sich Betroffene schützen Eine spezielle Ermittlungsgruppe der Kriminaldirektion Koblenz, die vor rund zwei Jahren gegründet wurde, befasst sich gezielt mit Fällen "falscher Polizeibeamter". Mit der Kampagne "Mit mir nicht!", die im August 2019 ins Leben gerufen wurde, soll zudem die Bevölkerung für dieses Thema weiter sensibilisiert werden. "Jeder Fall ist einer zu viel. Wir wollen so viele Menschen wie möglich erreichen und über die Vorgehensweise der Betrüger informieren", erklärte Polizeivizepräsident Jürgen Süs. "Für die Kampagne hat das Polizeipräsidium Koblenz 6.000 Plakate mit unterschiedlichen Protagonisten und deren Aussagen gedruckt und an die Kommunen im Präsidialbereich verteilt. (...) Auch die ehrenamtlich tätigen Sicherheitsberater für Senioren, die durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralen Prävention des PP Koblenz ausgebildet wurden, werden in diese Präventionsmaßnahme mit einbezogen (...) und geben Tipps, wie man sich davor schützen kann", sagt Anika Färber-Neumann. Weitere Infos zur Kampagne gibt es online unter:www.polizei.rlp.de/de/die-polizei/dienststellen/polizeipraesidium-koblenz/. Die Polizei Rheinland-Pfalz weist außerdem darauf hin, dass sie niemals um Geldbeträge bittet oder dazu auffordert, Geld oder Wertsachen herauszugeben. Zudem rufe die Polizei niemals unter der Nummer 110 an. Sei man sich dennoch unsicher, solle man selbst die 110 wählen oder sich im örtlichen Polizeirevier melden. Die Rückruftaste, solle man hingegen nicht wählen, da man sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen könnte. Kontakt zur Redaktion Haben auch Sie Erfahrung mit "falschen Polizeibeamten" gemacht? Dann erzählen Sie uns davon. Sie erreichen uns telefonisch unter: 02651/981804 und per E-Mail an: red-ahrtal@weiss-verlag.de.


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