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Das Herz von Elke Kohlhaas schlägt für den Tanzsport

Für Elke Kohlhaas, die Gründerin und Trainerin der Schautanzgruppen »Magic Dancers« aus Kripp, bricht mit der Karnevalszeit die wohl stressigste Zeit des Jahres an. Bis zu fünf Auftritte an einem Tag an unterschiedlichen Orten gilt es zu absolvieren...
Elke Kohlhaas hat von klein an selbst im Karneval getanzt. Seit mittlerweile 23 Jahren trainiert sie nun die von ihr gegründeten »Magic Dancers«. Foto: T. Holtze

Elke Kohlhaas hat von klein an selbst im Karneval getanzt. Seit mittlerweile 23 Jahren trainiert sie nun die von ihr gegründeten »Magic Dancers«. Foto: T. Holtze

Heute gastiert die älteste Gruppe mit ihrer aktuellen Choreografie erst in Köln bei einer Karnevals-Sitzung. Nach einem Auftritt in Bad Godesberg  tritt man gegen Mitternacht noch beim SV Kripp auf.  Am Donnerstag steht ein Auftritt beim prominenten Kölner Dreigestirn an.
Elke Kohlhaas selbst ist, geprägt durch die Eltern, seit Kindesbeinen an aktiv im Karneval. Sie tanzte in der Garde und einige Jahre Paartanz. Über Jahre blieb sie der schönen Kunst treu. 1993 gründete sie dann ihre eigene Gruppe beim SV Kripp. 2009 wechselten die »Magic Dancers« zur Karnevalsgesellschaft Narrenzunft Remagen.
Drei Gruppen mit Tänzerinnen und Tänzern im Alter zwischen drei und 50 Jahren trainiert die attraktive 43-Jährige inzwischen. Sie blickt auf eine tänzerische Erfolgsgeschichte zurück, die noch immer nicht zu Ende erzählt ist. Nachdem sie und ihre »Magic Dancers« sich seit 2011 in vier Turnieren auf Regionalebene pro Jahr ausschließlich auf den ersten oder zweiten Platz getanzt hatten, ließ die Qualifikation für die Landes- und sogar Bundesebene nicht auf sich warten. So tanzte man bereits 2011 und 2013 auf der Deutschen Meisterschaft und holte sich den Titel.

Das magische Jahr

»Das war damals völlig unerwartet«, erinnert sich Kohlhaas, »man warnte uns während des Turniers vor einer der generischen Gruppen und davor, dass die im Ausdruck so stark wären. Dann strengten wir uns unheimlich an. Als dann die gefürchtete Gruppe dran war, fielen wir aus allen Wolken: Die hatten keine schwierigen Schritte, tanzten selten synchron und hatten keine mehrstöckigen Hebefiguren«, so Elke Kohlhaas weiter.  
2014 wurde dann zum bahnbrechenden Jahr für die Showtanzformation. Erst sicherte sie sich die Meisterschaft Rheinland-Pfalz, dann trug sie den Titel »Nordrhein-Westfalen-Meister« nach Hause. Den absoluten Höhepunkt stellte für Kohlhaas natürlich wieder der Titel bei der Deutschen Meisterschaft im selben Jahr dar. Bei dieser Meisterschaft 2015 im November sicherten sich die »Magic Dancers« unter sechs anderen Gruppen »nur« den dritten Platz. »Damit sind wir eigentlich nicht zufrieden«, kommentiert Kohlhaas ehrgeizig.
 Ihr  Erfolgsgeheimnis beschreibt die Blondine so: »Wir erzählen Geschichten mit unseren Choreografien, Das macht sonst niemand. Das gefällt den Leuten wohl.« Das aktuelle Programm »It‘s a kind of magic« vereint wie immer moderne Popsongs mit karnevalistischen Einflüssen und erzählt die Geschichte einer Verzauberung. Die Magie zaubert die Tanzgruppe ins karnevalistische Köln, wo sich dann die Funkenmariechen in die Choreografie mischen.   Aber auch Exaktheit, Ausdruck und Stimmung werden gewertet. »Da liegen wir schon recht weit vorne«, stellt Kohlhaas fest.

Magische Mischung

Die Fusion von Popsongs und Karneval spricht viele an, bringt aber für die Trainer auch Probleme mit sich. Da die Auftritte sowohl auf Sitzungen als auch Showtanzturnieren stattfinden, muss die Darbietung unterschiedlichste Ansprüche erfüllen. Auf den Sitzungen wird mehr das klassische Funkenmariechen gewünscht, auf Turnieren will man genau das weniger sehen. Doch Kohlhaas hat  mit ihrem ganz eigenen, in der Szene ungewöhnlichen Stil, Erfolg.

Teamleistung

Von den Akteuren wird einiges erwartet. Da wird neben dem schauspielerischen Talent körperliche Höchstleistung von den Tanzenden verlangt. »Gerade die dreistöckigen Hebefiguren verlangen uns viel ab«, erkennt die Trainerin die Leistungen der Aktiven an. Sich bei ihrem Training selbst an solche Figuren zu wagen, traute sie sich zu, nachdem sie sich einiges bei den Meisterschaften der höheren Klassen abgeschaut hatte. »Vieles haben wir uns aber auch selbst angeeignet.« Mit zwei anderen Mitstreitern aus dem Verein kümmert sich Elke Kohlhaas um die Choreografie.
Die Männer seien für das Bühnenbild verantwortlich. Auch da hat sie das letzte Wort und muss dementsprechend auch bei dieser Werkstatt öfter vorbei schauen. Da die Mitglieder jedes Jahr ein neues Kostüm benötigen, näht eine Schneiderin auf Maß. »In der Zeit bin ich täglich bei der Schneiderin«, lacht die Ehrenamtlerin.
Mit der Familie gibt es trotz der hohen Auslastung in der Session wohl kaum Probleme. Dennoch will Elke Kohlhaas nicht allzu weit in die Zukunft schauen:  »Ich mache das jetzt seit 23 Jahren. So langsam merke ich, ist die Luft ein wenig raus.« Dass ihre Aktivitäten Zeit- und Energie raubend sind, kann man sich angesichts Kohlhaas‘ Wochenplan und des Erfolgsdrucks gut vorstellen. Deshalb strebt sie auch eine »kreative Pause« in der nächsten Session an.
Im Karneval werden die »Magic Dancers« von Agenturen für Sitzungen verpflichtet, man wird für Auftritte bezahlt und bei einem  Auftritts-Ausfall mit empfindlichen Strafgebühren belegt. Stress, Druck und Belastung sind hoch, aber das Herz von Elke Kohlhaas schlägt von Kindesbeinen an für den Tanz... Internet: www.magicdancers-remagen-kripp.de Aktuelle Infos auch bei Facebook.


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