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Johannes Mager

Ahrtahlbahn soll im 20-Minuten-Takt fahren

Kreis. Dier Verbandsversammlung des SPNV-Nord hat über die Zukunft der Ahrtalbahn gesprochen.

Um den 20-Minuten-Takt umsetzen können, muss der Bahnhof Altenahr zweigleisig neugebaut werden.

Um den 20-Minuten-Takt umsetzen können, muss der Bahnhof Altenahr zweigleisig neugebaut werden.

Bild: Mager

Ein großer Teil der Ahrtalbahn ist 14 Monate nach der Hochwasserkatastrophe noch zerstört. Bis Ende 2023 soll der Abschnitt zwischen Remagen und Walporzheim durchgängig zweigleisig befahrbar sein. Das teilt der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV-Nord) mit. Der Abschnitt zwischen Walporzheim und Ahrbrück soll bis 2025 fertiggestellt sein, sodass die Ahrtalbahn dann wieder komplett in Betrieb gehen kann. Zeitgleich soll die Strecke zum Jahresende 2025 elektrifiziert sein. Auch die Eifelstrecke soll elektrifiziert werden, allerdings ein bis zwei Jahre später. Zusätzlich zu den Mitteln aus dem Wiederaufbaufonds für die Wiederherstellung der Bahnstrecken investieren Bund und Land insgesamt 388 Millionen Euro in die Elektrifizierung der beiden Strecken, darunter 80 Millionen Euro Landesmittel.

Die Verbandsversammlung des SPNV-Nord hat am vergangenen Samstag beschlossen, wie es mit dem Schienennahverkehr auf beiden vom Hochwasserbetroffenen Strecken - Ahrtalbahn und Eifelstrecke - weitergeht. Für das Ahrtal befürworteten die Verbandsmitglieder einen durchgehenden 20-Minuten-Takt. Dadurch sollen in Remagen bessere Anschlüsse an die Verkehre der Rheinschiene geschaffen werden. Im Abschnitt zwischen Remagen und Bonn sollen die jetzige RB 30 und die in Mehlem endende RB 48 zusammengeführt und in das Ahrtal verlängert werden. Dadurch würde eine stündliche, durchgehende Verbindung zwischen dem Ahrtal über Köln hinaus bis nach Wuppertal entstehen. Diese Linie wird in Remagen einige Minuten Standzeit zum An-/Abkuppeln von Triebfahrzeugen haben, da die Zuglänge der aus Wuppertal kommenden Züge zu lang für die Bahnsteige im Ahrtal ist. Die Fahrzeit zwischen Remagen und Ahrbrück wird etwa 45 Minuten betragen. In Ahrbrück ist die Einbindung in den Busknoten vorgesehen. Das Fahrplankonzept ist so aufgebaut, dass auch zusätzliche Halte wie Dernau, Marienthal und Bad Neuenahr Mitte möglich sind. Zwischen den Bahnhöfen Heimersheim und Remagen kann jedoch nur ein weiterer Halt bedient werden: Lohrsdorf oder Heppingen.

Die Ankunftszeiten in Remagen sind so geplant, dass sowohl Anschlüsse von und nach Köln, als auch Koblenz gewährleistet sind. Eine Durchbindung weiterer Linien aus dem Rheintal in das Ahrtal ist nicht vorgesehen, da man ansonsten erhebliche Qualitätseinbußen aufgrund von "eingeschleppten" Verspätungen erwartet. Laut Rechnung des Zweckverbands SPNV-Nord würde der 20-Minuten-Takt auf der Ahrtalbahn das Leistungsvolumen im Vergleich zum Referenzjahr 2021 zwischen Ahrbrück und der Landesgrenze zu NRW um etwa 78 Prozent steigern. Um den 20-Minuten-Takt umsetzen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. So ist ein Neubau des Kreuzungsbahnhof Altenahr nötig, damit dort zwei Züge gleichzeitig einfahren können. Auch der Kreuzungsbahnhof Dernau müsste so gestaltet werden, dass zwei Züge gleichzeitig einfahren können. Zwischen Dernau und Rech müsste die Strecke zweigleisig ausgebaut sein, ebenso zwischen Remagen und Walporzheim. Außerdem müsste die Geschwindigkeit der Züge zwischen Remagen und Bad Neuenahr erhöht werden.


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