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»Es ist eine einzigartige Chance«

Die ehemalige Ahrweinkönigin Michelle Skruth tritt in Mainz bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin an. Im WochenSpiegel Interview erzählt sie von ihren Vorbereitungen.

Am 30. September kurz nach 22 Uhr wird verkün­det, wer die nächste Deut­sche Weinkönigin wird. 13 Kandidatinnen gehen bei der Wahl ins Rennen. Die Ahrweinkönigin des letz­ten Jahres erzählt im Wo­chenSpiegel-Interview von ihren Vorbereitungen. Was erwartet Sie beim Wettbewerb um den Titel der Deutschen Weinköni­gin? Vom konkreten Tag des Vorentscheids erwarte ich zwei Dinge: Zum einen ganz sicher blank liegende Nerven und zum anderen aber auch einen unvergess­lichen Abend. Es werden noch zwölf andere Mädels in der gleichen Situation dort sitzen – und geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid. Dennoch weiß ich schon jetzt, dass ich hinter der Bühne sitzen werde und die Anspannung mit jeder Minute steigen wird. Aus rein persönlicher Sicht kann ich nur gewinnen – und wenn es im Endeffekt auch nur ein Gewinn im persön­lichen Erfahrungsschatz ist. Wie bereiten Sie sich auf den Wettbewerb vor? Ich habe das große Glück, dass sich wirklich viele an­geboten haben, mit mir zu lernen und mich zu unter­stützen. Diese Angebote werde ich jetzt in der heißen Phase Stück für Stück an­nehmen und mit möglichst vielen Fachleuten sprechen. Da ich selbst Quereinsteiger bin und das Thema Wein mich nicht im Job tagtäg­lich begleitet, bin ich da um jede Meinung, Anmerkung und Hilfe dankbar. Grundsätzlich sollte das Fachwissen nach den beiden Amtsjahren als Weinköni­gin und den dazugehörigen Seminaren und Betriebsbe­sichtigungen größtenteils vorhanden sein. Es geht jetzt vor allem darum, das Wissen so zu festigen, dass ich alles auf den Punkt abru­fen und mit einem sicheren Gefühl in diesen Wettbe­werb gehen kann. Welcher Themenbereich liegt Ihnen besonders? Schwer zu sagen. Alles ein bisschen und nichts voll­kommen. Spielraum nach oben sehe ich noch in allen Bereichen. Ich stolpere immer wieder über Dinge, die ich noch nicht wusste. Aber die Sen­sorik-Übungen machen mir am meisten Spaß. Was reizt sie daran, Deut­sche Weinkönigin zu wer­den? Zuerst einmal ist es eine einzigartige Chance den eigenen Horizont zu erwei­tern. Zum anderen sind für mich schon immer die Men­schen, die ihr Hobby und ihre größte Leidenschaft – egal in welchem Bereich - zum Beruf gemacht haben, die größten Glückspilze. Ein Jahr lang das Hobby zum Beruf machen zu kön­nen und zeitgleich die Welt zu bereisen, immer und überall auf neue und inter­essante Leute zu treffen, die dann auch noch diese Lei­denschaft zum Wein teilen, kling doch sehr verlockend, oder nicht? Warum hat das Ahrtal noch­mal verdient, die Deutsche Weinkönigin zu stellen? Als Deutsche Weinkönigin ist die wichtigste Aufgabe, Menschen aus aller Welt für die deutschen Weine zu begeistern. Ich bin mir si­cher, dass unsere herzliche, offene und lebensbejahen­de Mentalität, die wir hier im Ahrtal pflegen, einem bei einer solchen Aufgabe sehr zugute kommen kann. Mandy Großgarten und Julia Bertram sind da die besten Beispiele für. Viel wichtiger ist aber: Unsere Winzer produzieren Jahr für Jahr top Weine in den besten Qualitäten. Darauf kann man durchaus sehr stolz sein. Wie groß würde das Arbeit­spensum werden, dass der Titel mit sich bringt? Das Amt der Deutschen Weinkönigin ist ganz klar ein Fulltime-Job. Um ein Jahr Deutschlands höchste Weinkrone tragen zu dür­fen, muss man schon flexi­bel sein und sich bewusst machen, dass man für ein Jahr seine Prioritäten an­ders stecken muss als bisher. Hat man da überhaupt noch Zeit für ein Studium? Um ehrlich zu sein war es im Jahr als Ahrweinkönigin phasenweise schon schwer dieses Amt mit dem Stu­dium in Einklang zu brin­gen. Aber es war durch­aus möglich. Das Amt der Deutschen Weinkönigin ist hiermit aber keinesfalls zu vergleichen. Das Ein­satzgebiet ist um so vieles größer und die einherge­henden Aufgaben werden immer tragender und an­spruchsvoller. Sollte es so weit kommen, müsste das Studium für ein Jahr ruhen. Beides gleichzeitig ist un­möglich zufriedenstellend zu bewerkstelligen. Sollten sie die Wahl gewin­nen – was ist das erste, was sie danach tun werden? Darauf kann ich spontan keine Antwort geben. Ich versuche alles auf mich zu­kommen zu lassen. Mein fo­kussiertes Ziel sollte zumal erst einmal sein, das Finale überhaupt erst zu erreichen. Nur sechs Kandidatinnen können die nächste Runde kommen. Die Mädels sind alle wirklich fit und am En­de gehört auch immer noch ein bisschen Glück dazu. Zur Person: Michelle Skruth ist 25 Jahre alt und stammt aus Bachem. Sie studiert an der Universität Bonn Lehramt in den Fächern Englisch und Geschichte. Im vergangenen Jahr trug sie die Krone der Ahr­weinkönigin und absol­vierte über 100 Termine.


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