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Verkauf des Klosters Calvarienberg geplatzt

Die Landmarken AG hat den Ursulinen in Ahrweiler eine Absage erteilt.
Für ihr Kloster auf dem Calvarienberg müssen die Ursulinen nun einen neuen Käufer suchen. Foto: Mager

Für ihr Kloster auf dem Calvarienberg müssen die Ursulinen nun einen neuen Käufer suchen. Foto: Mager

Die Landmarken AG hat die Ursulinenkongregation sowie die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler darüber informiert, dass sie die geplante Entwicklung des Klosters Calvarienberg sowie angrenzender Wohngebiete nicht weiter verfolgen wird. Das hat die Stadt heute in einer Presseerklärung mitgeteilt. Mit den Ursulinen hatte zwar Einigkeit über den Kauf des Klosters und angrenzender Grundstücke bestanden, dieser stand jedoch unter dem Vorbehalt einer nachhaltigen Entwicklungsmöglichkeit. Letztlich waren aber die Vorstellungen von Stadt und Käufer zu unterschiedlich. Sechsstellige Summe investiert „Wir respektieren, dass die politische Mehrheit in Bad Neuenahr-Ahrweiler andere Vorstellungen hat als wir, sehen jedoch angesichts der gemachten Vorgaben und des fehlenden Rückhalts keine Möglichkeit, unser Projekt nachhaltig entwickeln zu können“, wird Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling in der Pressemitteilung zitiert: „In dieses tolle Klosterensemble haben wir nicht nur viel Geld investiert, sondern auch viel Herzblut durch das ganze Team.“ Für die Bausubstanzprüfung, architektonische Planung und Konzeptentwicklung, aber auch für geforderte Gutachten hatte die Landmarken AG bereits eine hohe sechsstellige Summe investiert. Das Risiko, mit vielen offenen Fragen in einen für sie unsicheren Ankauf zu gehen, wollte die Landmarken AG nicht eingehen. "Wir hatten von Anfang an nicht nur einen guten Draht zu den Ursulinen“, sagt Projektleiterin Leonie Heuschäfer in der Pressemitteilung. „Das Kloster selbst ist uns wie der ganze Calvarienberg ans Herz gewachsen." Gutachten und Planungen kostenfrei überlassen Das betonte laut Stadt auch Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling: „Sakrale Denkmäler sind besonders emotional. Sich in die Historie und Würde solcher Gebäude hinein zu denken und eine angemessene Nachnutzung zu entwickeln und die Spiritualität des Raumes zu erhalten, ist eine besondere Herausforderung, die wir an anderer Stelle schon gut und gerne gemeistert haben.“ Damit auch die Ursulinen, die im Gespräch mit den Projektentwicklern Verständnis für deren Entscheidung zeigten, nicht mit leeren Händen dastehen, wird ihnen die Landmarken AG alle ihr zur Verfügung stehenden Gutachten und Planungen kostenfrei überlassen. Jens Kreiterling: „Wir wünschen den Ursulinen, dass sie baldmöglich eine für sie befriedigende Lösung finden.“ Auch von Seiten der Stadt wird die Nachricht mit Bedauern entgegengenommen. „Unterschiedliche Auffassungen in einzelnen Sachfragen stehen einem gemeinsamen Ziel nicht im Wege. Auch von unserer Seite ist viel Herzblut und Zeit in die Sache geflossen. Für die Stadt galt es indes, die Interessen des Investors und die öffentlichen Interessen gegeneinander abzuwägen“, so Bürgermeister Guido Orthen. Stadtrat: Entwicklungskonzept nicht entscheidungsreif Der Stadtrat kam in seiner Sitzung vom 24. Mai 2018 zu dem Schluss, dass das vorgelegte Entwicklungskonzept der Landmarken AG aktuell noch nicht entscheidungsreif sei und beauftragte die Verwaltung mit ergänzenden Verhandlungen mit dem Ziel einer zeitnahen einvernehmlichen Lösung. Dies wurde der Landmarken AG auch so mitgeteilt. Deshalb kam die Entscheidung von dort in diesem Stadium der Verhandlungen für die Stadtverwaltung überraschend. „Nun gilt es, mit der Kongregation der Ursulinen und den Schulen weiterhin zielgerichtet an der Folgenutzung des Klosters und den umliegenden Flächen zu arbeiten“, so Alfred Bach, Abteilungsleiter Stadtplanung, der für das Projekt in der Stadtverwaltung verantwortlich zeichnet. Uneinigkeit bestand u.a. in der Frage der Zuwegung, des Konzeptes für die Vermarktung der neu entstehenden Baugrundstücke und der Baurechtschaffung. Durch die Absage der Landmarken AG muss die Investorensuche neu gestartet werden. Die Generaloberin Schwester Maria Monheim betont zudem, dass der Bestand der Schulstiftung Calvarienberg Ahrweiler trotz der Entscheidung der Landmarken AG nicht gefährdet ist.


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