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Johannes Mager

Windpark-Planung schreitet voran

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Ahrtal-Werke GmbH hat beim Kreis ein Raumordnungsverfahren beantragt, um den Bau von sechs Windkraftanlagen voranzutreiben.

Mit Photovoltaik, Wärmepumpen, Fernwärme, Windenergie und anderen Lösungen will die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler auf dem Energiesektor unabhängig vom Weltmarkt und knapper werdenden Ressourcen werden. Die Versorgungssicherheit der Stadt soll unabhängig von globalen Krisen sichergestellt werden. Deshalb hat der Stadtrat schon Ende 2018 mehrheitlich entschieden, städtische Grundstücke im Forst bei Ramersbach zu verpachten, damit dort sechs Windenergieanlagen gebaut werden. Als Betreiberin wurde die Ahrtal-Werke GmbH benannt. Ihre Gesellschafterinnen setzen sich zu 51 Prozent die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und zu 49 Prozent die Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH zusammen. Dieses Vorhaben rückt nun näher, denn die Ahrtal-Werke GmbH hat nun beim Kreis die Durchführung eines Raumordnungsverfahren für das Waldstück beantragt. Nach dessen Abschluss soll noch im Herbst das Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz eingeleitet werden, so der Plan.

In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurden etliche Abstimmungsgespräche mit der Kreisverwaltung und zahlreiche Prüfungen durchgeführt. Laut Stadt wurden Naturschutzgutachten sowie ein umfangreiches Artenschutzgutachten erstellt. Außerdem soll mittels Fachgutachten sichergestellt werden, dass die Anwohner und Anwohnerinnen in den angrenzenden Siedlungsflächen nicht durch Schall oder Schattenwurf beeinträchtigt werden, lässt die Stadt verlautbaren. Mittels Windmessungen sei die grundsätzliche Eignung der Flächen festgestellt sowie Beziehungen zu Radaranlagen und dem Radioteleskop Effelsberg geprüft worden. Die geplanten Windräder sollen eine Nabenhöhe von 169 Metern und einen Rotordurchmesser von 162 Metern aufweisen. Vom Boden bis zur Rotorspitze käme ein Windrad auf 250 Meter. Mit Blick auf den Tourismus wurde daher auch geprüft, welchen Einfluss die Anlagen auf das Stadtbild von Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie auf Bauwerke, beispielweise das Kloster Calvarienberg und die Burg Olbrück, hat. »Im Ergebnis wird im Gutachten festgestellt, dass die Windkraftanlagen vom Stadtgebiet zwar sichtbar sind, aber die so genannte Raumverträglichkeit, auch im Hinblick auf die Belange des Denkmalschutzes, jederzeit gegeben ist«, heißt es seitens der Stadtverwaltung.

Mit diesem Schritt gehe die Stadt nicht nur einen Schritt in Richtung erneuerbare Energien, sondern auch in Richtung Versorgungssicherheit. »Mit dem Bau von bis zu sechs Windenergieanlagen könnte bilanziell ein Großteil des Stromverbrauchs der Stadt gedeckt werden«, so die Berechnung der Stadtverwaltung: »Insgesamt wird die Energieversorgung durch regenerative Energieerzeugungsanlagen unabhängiger von globalen Konflikten und Krisen und die modernisierten Verteilungsnetze werden auch in Sachen Katastrophenschutz und Versorgungssicherheit besser aufgestellt.«


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