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Jutta Kruft

ZF bleibt dem Kreis Ahrweiler erhalten

Ahrweiler. Umzug ins Brohltal geplant.

Das ZF-Werk in Ahrweiler: Im Jahr 2024 soll der Umzug nach Niederzissen erfolgen.

Das ZF-Werk in Ahrweiler: Im Jahr 2024 soll der Umzug nach Niederzissen erfolgen.

Bild: ZF

ZF hat die Suche nach einem neuen Standort für das Werk Ahrweiler erfolgreich abgeschlossen. Unternehmensleitung und Betriebsrat haben in engem Austausch mit politischen Vertretern gemeinsam die Entscheidung getroffen, eine neue Produktionsstätte im nahe gelegenen Industriegebiet Brohltal Ost / A 61 bei Niederzissen zu errichten. Das Werk Ahrweiler war während der Flutkatastrophe im Juli 2021 stark beschädigt worden. Schon bei der Ankündigung, die Produktion in ein nicht flutgefährdetes Gebiet verlagern zu wollen, hatte sich ZF zum Erhalt des Werks und der Arbeitsplätze in der Region bekannt. Dieses Versprechen hat das Unternehmen nun mit der Standortwahl eingelöst.

Beschäftigung in der Region

"Von Anfang war es oberste Priorität des Unternehmens, die Beschäftigung in der Region zu halten und der Belegschaft aus Ahrweiler einen sicheren Arbeitsplatz mit langfristiger Perspektive zu bieten", sagt Dr. Peter Holdmann, Leiter der ZF-Division Pkw-Fahrwerktechnik. "Mit dem neuen Standort bleiben wir im Landkreis Ahrweiler. Er ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut zu erreichen und erfüllt alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Fortführung der Produktion." ZF verfolgt beim neuen Standort einen sogenannten Greenfield-Ansatz. Das heißt, dass dieser durch bauliche Maßnahmen komplett neu erschlossen wird. Dennoch verfolgt das Unternehmen einen ambitionierten Zeitplan, nachdem der Umzug ab 2024 erfolgen soll. Die Details zu dem Neubau werden nun im Zuge des Planungs- und Genehmigungsverfahrens erarbeitet. "In den letzten Monaten hat unsere Belegschaft Unglaubliches geleistet", betont Standortleiter Ralf Hunke. "Gemeinsam mit ZF-Kollegen weltweit sowie im Schulterschluss mit unseren Kunden konnten wir in kürzester Zeit die Produktion wieder aufnehmen. Die jetzige Entscheidung für einen Zukunftsstandort bietet eine großartige Perspektive. Wir bedanken uns beim Betriebsrat, den politischen Vertretern und allen weiteren Beteiligten, die an diesem Prozess mitgewirkt haben." "Wir haben uns sehr dafür stark gemacht, den Kolleginnen und Kollegen keine unverhältnismäßig weiten Wegstrecken zuzumuten", betont Rainer Stenz, Betriebsratsvorsitzender in Ahrweiler. "Mit der vereinbarten Lösung sind wir sehr zufrieden, da sie die Mitarbeiterbelange ebenso berücksichtigt wie die Interessen des Unternehmens." Johannes Bell, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal und Vorsitzender des Zweckverbandes Industriegebiet Brohltal Ost/A 61, sagt: "Wir freuen uns darüber, ZF sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Ahrweiler eine neue Heimat bieten zu können. Es ist schön, dass ein so attraktiver Arbeitgeber und die Produktion technologisch anspruchsvoller Produkte im Landkreis Ahrweiler verbleiben." In den vergangenen Monaten hatte ZF vielfältige Optionen eingehend geprüft. Die wesentlichen Kriterien bei der Entscheidungsfindung waren die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts, die Möglichkeit zur zeitnahen Umsetzung des Baus sowie die Nähe zum heutigen Werk. Am ZF-Standort Ahrweiler sind derzeit rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Sie produzieren vor allem Ventile für innovative elektronische Dämpfungssysteme.

Bürgermeister Orthen bedauert Wegzug

Zur Errichtung einer neuen Betriebsstätte in Niederzissen erklärt Bürgermeister Guido Orthen: "Nicht unvorbereitet, aber dennoch nicht weniger schmerzhaft erreicht uns die Entscheidung ZF. Die Stadt hat um den alten Standort und den Verbleib gerungen. Anschließend haben wir mit Unterstützung des Landes sehr intensiv gemeinsam mit der Gemeinde Grafschaft für einen Kooperationsstandort in Grafschaft gekämpft. Leider vergeblich. Der Wegzug ZF ist ein schlechtes Signal für das gesamte Ahrtal. Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind wir dennoch froh, dass mit Niederzissen ein relativ naher Standort und noch dazu ein Standort im Kreis Ahrweiler gefunden wurde."


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