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Rendezvous mit einem Italiener

Das Team-WochenSpiegel tritt am Samstag beim achten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft nicht mit dem gewohnten Porsche, sondern mit einem Ferrari an. Im Interview mit Natascha Theisen erzählt Teamchef Georg Weiss, wie es dazu kam.
Teamchef Georg Weiss (l.) erläutert die Hintergründe des Fahrzeugwechsels.

Teamchef Georg Weiss (l.) erläutert die Hintergründe des Fahrzeugwechsels.

Beim achten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, dem 48. ADAC Barbarossapreis, startet das Wochenspiegel Team Manthey (WTM-Racing) nicht mit dem gewohnten Wochenspiegel-Porsche 911 GT3 R. Stattdessen kommt erstmals ein Ferrari 488 GT3 mit den Fahrern Georg Weiss, Oliver Kainz und Jochen Krumbach zum Einsatz. Teamchef Georg Weiss erläutert im Gespräch mit Natascha Theisen die Hintergründe. Warum erfolgt der Start auf einem anderen GT3-Fahrzeug? Die Kosten im GT3-Sport sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Da ist es für die Kunden legitim, die Kosten und die Performance der einzelnen Hersteller miteinander zu vergleichen. Wir sind bisher ausschließlich mit Porsche unterwegs gewesen. Jetzt ist für uns der Zeitpunkt gekommen, einmal ein anderes Fahrzeug auszuprobieren. Warum fiel die Wahl auf einen Ferrari? Eigentlich hätten wir einen Mercedes-AMG GT3 fahren sollen. Das Auto scheint im Moment das beste zu sein. Der Mercedes ist schnell und zuverlässig, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Aber für mich ist das kein echtes GT-Fahrzeug mehr. Das gleiche gilt für den BMW M6 GT3, auch mit dem Audi R8 LMS konnte ich mich nicht richtig anfreunden. Der GT3-Ferrari ist für mich dagegen noch ein echter GT, zudem hat der Italiener seine Qualitäten bereits in anderen Serien bewiesen. Also war es für mich eine logische Entscheidung, einmal den Ferrari 488 GT3 zu testen, der von Rinaldi Racing vorbereitet wird.  Wie sieht es mit den Erwartungen aus? Ich habe keinerlei konkrete Erwartungen. Zumal die Technik-Kommission den Ferrari mittels Restriktor und Motor-Mapping direkt eingebremst hat. Ich fand das wenig kundenfreundlich. Ohne dass wir eine Runde gefahren sind, mussten wir einiges investieren und wurden in der Leistung beschränkt. Wir werden am Freitagvormittag auf dem GP-Kurs testen und nachmittags dann die Nordschleife in Angriff nehmen. Können wir in dieser Saison mit einer weiteren Überraschung rechnen? Vielleicht. Den neunten VLN-Lauf werden wir auslassen, da ich beruflich verhindert bin. Bei diesem Rennen fährt nur der Wochenspiegel-Porsche Cayman GT4 CS. Möglicherweise werden wir dann beim Saisonfinale noch ein anderes GT3-Auto testen. Aber noch ist nichts entschieden.


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